Valentinstag by Michi
Summary: Sowohl Gibbs als auch Tony erhalten eine Einladung für ein romantisches Abendessen im Four Seasons...
Categories: Slash Characters: Abby Sciuto, Anthony DiNozzo, Donald Mallard, Leroy Jethro Gibbs
Genre: First Time, Romance
Pairing: Gibbs/DiNozzo
Warnings: None
Challenges:
Series: None
Chapters: 3 Completed: Yes Word count: 16779 Read: 7264 Published: 12/20/2007 Updated: 12/29/2007
Story Notes:
Eigentlich hatte ich vor, nur einen SC zu schreiben, aber der hat sich zu einer kleinen Minigeschichte entwickelt^^ Insgesamt wird er aus drei Teilen bestehen.
Der SC ist aus der Sicht von Tony geschrieben.
Ich würde mich sehr über ein FB freuen!

1. Chapter 1 by Michi

2. Chapter 2 by Michi

3. Chapter 3 by Michi

Chapter 1 by Michi
14. Februar
00:34 Uhr


„Meinst du, das funktioniert, Abigail?“ flüsterte Ducky leise und sah dabei zu, wie sie den roten Umschlag in den hohen Poststapel steckte, der in den frühen Morgenstunden ausgeteilt werden würde. Es war mitten in der Nacht, draußen war es bitterkalt und es schneite leicht. Anstatt in seinem warmen Bett zu schlafen und auf seine Mutter aufzupassen, hatte sich der Pathologe dafür entschieden, Abby ein wenig Gesellschaft zu leisten, während sie den Plan, den sie sich ausgedacht hatte, umsetzte. Er vergrub seine Hände in den Taschen seines Mantels und kam sich dank der Taschenlampe, die Abby auf einen Tisch in der Nähe gelegt hatte, wie ein Einbrecher vor, obwohl er das Recht hatte, sich in diesem Gebäude aufzuhalten. Vielleicht hegte er auch nur Zweifel daran, ob die Ausgeburt von einem Plan auch funktionierte.
„Glaub mir, Duckman, es kann nichts schiefgehen. Die beiden Sturköpfe werden einen wunderbaren Abend miteinander verbringen und wir sind ihr Gejammer von unerfüllter Liebe endgültig los!“ „Jethro jammert nicht“, erwiderte der Ältere und runzelte zweifelnd die Stirn. „Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass er da mitmachen wird. Wahrscheinlich wird er die Nachricht gleich in den Müll werfen, wenn er auch nur die erste Zeile gelesen hat.“ „Hab doch ein wenig Vertrauen in meine Fähigkeiten als Kupplerin. Gibbs mag es doch ein wenig mysteriös und er wird sicher wissen wollen, wer ihm die Karte geschickt hat.“ „Mit dem Wunsch, denjenigen zu erschießen“, fügte Ducky hinzu und atmete erleichtert auf, als Abby die Taschenlampe wieder in die Hand nahm und sie von unten an ihr Kinn hielt, sodass ihr Gesicht gespenstisch beschienen wurde. Er konnte sich ein gütiges Lächeln nicht verkneifen.
„Ich denke, das wird nicht passieren, Duckman. Er wird eher die Gelegenheit beim Schopf packen, den ersten Schritt wagen.“ „Wollen wir es hoffen“, seufzte er und folgte der jungen Goth aus dem Raum, dessen Tür mit einem leisen Knall hinter ihnen zufiel. „Und jetzt werden wir dafür sorgen, dass auch der zweite Sturkopf die Nachricht bekommt. Hast du den Tisch reserviert?“ fragte sie, ging zum Fahrstuhl und drückte den Knopf. Die Türen glitten sofort auf und beide betraten die kleine Kabine. „Natürlich habe ich das, Abigail. Und ich hoffe für uns beide, dass sie nicht herausfinden, wer das alles in die Wege geleitet hat. Sonst werden wir wohl demnächst selbst Gäste in der Pathologie sein.“ Abby schüttelte ihren Kopf, sodass ihre Rattenschwänze hin und her schwangen. „Die beiden werden uns viel zu dankbar sein, als dass sie böse sein könnten.“ „Ich hoffe für unsere Gesundheit, dass du recht hast.“

14. Februar
06:30 Uhr


Mit dem üblichen Becher starken Kaffees bewaffnet, verließ Gibbs den Fahrstuhl und eilte auf seinen Schreibtisch zu. Um diese Uhrzeit war es noch relativ ruhig, nur vereinzelte Agenten saßen an ihren Plätzen und arbeiteten an unfertigen Berichten. Selten klingelte ein Telefon und durchbrach die morgendliche Ruhe. Es würde ein schöner Tag werden, der nächtliche Schneefall hatte aufgehört und eine weiße Decke hinterlassen, die sich im Licht der aufgehenden Sonne in ein wahres Glitzermeer verwandeln würde. Es war eisig kalt und auf den Straßen hatte sich leichtes Glatteis gebildet, aber nichtsdestotrotz schien die gesamte Stadt in einer eigentümlichen Stimmung zu sein.
Bereits auf dem Weg zum Hauptquartier hatte Jethro jede Menge Schnulzenlieder im Radio gehört, gefolgt von unzähligen Anrufen von Verliebten, die berichteten, was sie in diesem Jahr ihrem Liebsten schenken wollten. Das ganze Getue um den Valentinstag ging ihm gewaltig auf den Geist, er hatte nie so richtig verstanden, was daran Besonderes sein sollte, jemanden ein großes rotes Plüschherz oder anderen Kitsch zu schenken. Wobei, wenn er es sich recht überlegte, gab es durchaus eine Person, mit der er diesen Abend verbringen oder solchen Kitsch schenken wollte.
Gibbs warf einen kurzen Blick zu Tonys verlassenen Schreibtisch, verwarf den Gedanken aber ganz schnell wieder, zog seinen Mantel aus, ließ sich in seinen Stuhl fallen und betrachtete nicht gerade erfreut den Poststapel, der sich vor seiner Nase türmte. Mit einem Knurren stellte er den Kaffeebecher auf den Tisch, ignorierte die Briefe, die seine Aufmerksamkeit forderten und wollte sich den Mails widmen, die er in der Nacht erhalten hatte, als ihm ein knallroter Umschlag ins Auge stach. Er steckte zwischen zwei blütenweißen Kuverts und fiel deshalb auf wie eine bunte Blume in einem Meer von schwarzen Rosen.
Jethro runzelte die Stirn, trank nachdenklich einen Schluck Kaffee und bevor er sich anders entscheiden konnte, zog er den roten Umschlag aus dem Stapel hervor. Er betrachtete ihn von allen Seiten, aber es gab nirgendwo einen Hinweis auf einen Absender. Angesichts des heutigen Datums ahnte er bereits, was sich darin befand und er spielte mit dem Gedanken, das Kuvert ungeöffnet in den Mülleimer zu schmeißen, aber dann siegte seine Neugier. Es konnte ja nicht schaden, einen Blick hineinzuwerfen und sei es nur, um zu erfahren, wer ihm eine Valentinstagskarte geschickt hatte, um denjenigen anschließend mit bloßen Händen zu erwürgen.
Der Ermittler schnappte sich seinen Brieföffner und innerhalb von Sekunden war er an den Inhalt gelangt. So als ob sie gleich explodieren würde, zog er mit Daumen- und Zeigefinger die herzförmige Karte aus dem Umschlag. Diese war genauso knallrot, komplett schmucklos und hatte keine Verzierungen, sah man von einem kleinen Engel ab, der sich in der linken oberen Hälfte befand und einen Pfeil mit herzförmiger Spitze in seinen Bogen gespannt hatte. Eher belustigt als verärgert, öffnete Gibbs die Karte und bereits bei der ersten maschinengedruckten Zeile entfuhr ihm ein Schnauben. Be my Valentine stand in großen Buchstaben ganz oben in der Mitte und wie könnte es anders sein, waren sie rot und aus einer herzförmigen Schrift.
Heute, 20 Uhr im Hotelrestaurant des Four Seasons. Ein Tisch auf den Namen Adelaide ist reserviert. Bring eine rote Rose mit. Du wirst mich erkennen, wenn du mich siehst. Jethro hob seine Augenbrauen und schüttelte gleich darauf den Kopf. Adelaide? Er kannte keine Frau mit diesem Namen, wobei er sich gleich darauf innerlich einen Idioten schimpfte. Der Name war sicher ein Pseudonym und es könnte sich praktisch jeder dahinter verstecken, vielleicht sogar ein Mann…
Unwillkürlich hob Gibbs den Blick, sah erneut zu Tonys Schreibtisch und sein Herz klopfte unwillkürlich schneller. Konnte es möglich sein, dass… Gleich darauf verpasste er sich gedanklich selbst eine Kopfnuss. DiNozzo würde nie auf die Idee kommen, ihm so eine Karte zu schicken, nicht sein Ich-habe-jede-Woche-eine-neue-Frau-Agent. Was sollte er auch mit seinem mürrischen Boss anfangen, der keine Gelegenheit ausließ, ihm einen Schlag auf den Hinterkopf zu verpassen? Und war es nicht so ein Klaps gewesen, der ihn in diese Situation gebracht hatte? Nach einer besonders harten Kopfnuss hatte er tief in Anthonys überrascht geweitete Augen geblickt, war in dem tiefen Grün förmlich versunken, gepaart mit dem Wunsch, den anderen Mann zu sich zu ziehen und ihn mitten im Großraumbüro zu küssen. Und dieser Wunsch war auch nach fast einem Jahr allgegenwärtig, allerdings mit dem Wissen verbunden, dass er mittlerweile auch sein Herz an Tony verschenkt hatte.
„Ach verdammt“, brummte Gibbs und wollte die Karte in den Mülleimer schmeißen, in dem Bestreben, die Einladung zu vergessen, aber irgendetwas hielt ihn davon ab. Ein drittes Mal schweifte sein Blick zu dem verlassenen Platz seines Agents, bevor er erneut auf die Karte blickte und die Worte las, die rot auf weiß gedruckt waren. Was könnte es schon schaden, um 20 Uhr im Four Seasons zu sein? Vielleicht würde sich sein geheimster Wunsch erfüllen und wenn nicht… dann konnte er denjenigen, der sich hinter dem Namen Adelaide verbarg, immer noch eigenhändig erschießen.

14. Februar
06:45 Uhr


„Verdammt!!!“ schrie ich schmerzhaft auf, als ich über den Schirmständer im Vorraum stolperte, der daraufhin mit einem lauten Poltern am Boden landete, während ich mit voller Wucht gegen die Haustür krachte, um zu verhindern, auf allen vieren auf der Erde zu landen. Dabei stieß ich unangenehm mit meinem rechten Knie gegen das Holz der Tür und konnte von Glück reden, dass ich nicht auch noch mit meinem Gesicht dagegen fiel und mir die Nase brach.
Beschissener konnte der Tag gar nicht anfangen. Zuerst beschloss der Wecker zu versagen, sodass ich 20 Minuten verschlafen hatte, dann musste ich erkennen, dass ich steinhart gewesen war, weil mich erneut Gibbs in meinen Träumen heimgesucht hatte. Und während ich versucht hatte, meine Morgenerektion unter der Dusche loszuwerden, war mir das Warmwasser ausgegangen. Durch den Kälteschock hätte ich fast einen Herzinfarkt erlitten, hatte aber nicht geholfen, Klein Tony zum Schweigen zu bringen, der weiterhin meine Aufmerksamkeit gefordert hatte.
Gefangen in den Nachwirkungen des Höhepunktes und den erotischen Vorstellungen wie Jethro vor mir auf die Knie sank, hatte ich es schließlich geschafft, mich halbwegs vernünftig anzuziehen und meine Haare in Form zu bringen, nur um gleich darauf in meiner Eile über diesen blöden Schirmständer zu stolpern.
Fluchend richtete ich mich wieder gerade auf, wobei mein Blick auf einen roten Umschlag fiel, der anscheinend unter der Tür hindurchgeschoben worden war. Verwirrt runzelte ich die Stirn und starrte ihn wie einen Fremdkörper an, bis mir einfiel, welcher Tag heute war. Neugierig, wer mir eine Valentinstagskarte schenkte, bückte ich mich, nahm das Kuvert auf und betrachtete es ausgiebig, fand aber keinen Absender, was mich nicht wirklich wunderte. Den Schmerz in meinem Knie vergessend, öffnete ich ohne lange darüber nachzudenken das Kuvert und zog eine knallrote, herzförmige Karte heraus, in deren oberen linken Ecke ein kleiner Amorengel abgebildet war, der nur darauf wartete, seinen Herzpfeil abzuschießen.
Wissbegierig öffnete ich die Karte, um endlich zu sehen, wer sie mir geschenkt hatte, seufzte aber gleich darauf enttäuscht, als ich erkannte, dass niemand unterschrieben hatte. Be my Valentine stand ganz oben in der Mitte, in großen herzförmigen roten Buchstaben. Heute, 20 Uhr im Hotelrestaurant des Four Seasons. Ein Tisch auf den Namen Adelaide ist reserviert. Du wirst mich an der roten Rose erkennen, die ich bei mir haben werde.
„Adelaide?“ fragte ich verwirrt in die Stille meiner Wohnung hinein. Ich kannte keine Frau, die so hieß, nicht einmal meine Nachbarin, die keinen Hehl daraus machte, mich attraktiv zu finden und keine Gelegenheit ausließ, um mit mir zu flirten. War es möglich, dass die Einladung von ihr stammte? Oder vielleicht von einer meiner zahlreichen Exfreundinnen, die sich hinter diesem Pseudonym versteckte, oder…? Ich schüttelte entschlossen den Kopf und legte die Karte auf den Tisch neben der Tür. „Sei kein Trottel, DiNozzo. Er würde so etwas nie machen. Als wenn er sich darum kümmern würde, dass heute der 14. Februar ist. Und er steht definitiv nicht auf Männer, dass beweisen ja schon die drei Exfrauen“, murmelte ich vor mich hin, während ich meine Jacke schnappte, hineinschlüpfte und meinen Rucksack nahm.
Noch immer unschlüssig darüber, ob ich die Einladung annehmen sollte, öffnete ich die Tür, trat auf den Gang hinaus, sperrte sorgfältig ab und eilte zur Treppe. Ich wusste nur eines, Gibbs hatte mir diese Karte sicher nicht unter der Tür hindurchgeschoben. Schon alleine deswegen, weil er nie auf die Idee kommen würde, sich hinter dem Namen Adelaide zu verstecken. Die Enttäuschung wurde immer größer und ich wünschte mir eines ums andere Mal, mich nicht in meinen Boss verknallt zu haben. Seit jenem Tag vor fast einem Jahr, als er mir diese wirklich schmerzhafte Kopfnuss verpasst und ich daraufhin tief in seine Augen geblickt hatte, in denen ein Funkeln getreten war, das ich vorhin an ihm noch nie wahrgenommen hatte, hatte ich keine Verabredung mehr mit einer Frau gehabt. Ständig hatte ich vorgegeben, zahlreiche Affären gehabt zu haben, während ich auf meinem Sofa gesessen und mir gewünscht hatte, ein grauhaariger, schlechtgelaunter Chefermittler würde bei mir sein.
Obwohl ich mir sicher war, dass es nicht Jethro sein würde, auf den ich im Four Seasons treffen würde, beschloss ich dorthin zu gehen. Vielleicht konnte ich mich für einen Abend von ihm ablenken, ein wenig mit der Person Spaß haben, die mir die Karte geschenkt hatte und anschließend wieder alleine in meine Wohnung zurückkehren. Zufrieden mit meinem Plan lief ich auf meinen Mustang zu, der mit einer weißen Schneehaube gekrönt war, übersah in meiner Eile ��" immerhin war ich viel zu spät dran ��" eine Eisplatte, rutschte aus, verlor das Gleichgewicht und landete ziemlich unsanft auf meinem Allerwertesten. „Verdammt!!!“

Mit leicht schmerzendem Steißbein und 30 Minuten zu spät, verließ ich den Fahrstuhl in der dritten Etage, eilte auf meinen Tisch zu, auf dem ein unglaublich hoher Aktenstapel thronte. Schockiert ließ ich meinen Rucksack auf den Boden fallen und blickte zu Ziva und McGee, die mich beide grinsend ansahen, während sie nur einen im Vergleich winzigen Aktenberg vor sich hatten. „Tja, Tony, das hast du davon, derart zu spät zu kommen“, feixte meine Kollegin und grinste noch breiter. Tim zog es vor, seine Schadenfreude stumm zu genießen, während mein Blick zu Gibbs’ Platz fiel, der aber verwaist war. Wenigstens hatte ich noch eine Gnadenfrist, bevor er mir den Kopf abriss und das dritte Mal diese Woche drohte, mich zu feuern.
„Mein Wecker ist kaputt“, sagte ich zu meiner Verteidigung und drehte mich zu Ziva, die lediglich ihre Augenbrauen hob. „Bist du sicher, dass es der Wecker war und nicht irgendeine Frau?“ wollte sie wissen und musterte mich herausfordernd. „Hundertprozentig sicher“, erwiderte ich, versteifte mich aber innerhalb einer Sekunde, als ich warmen Atem an meinem Nacken spürte. Unwillkürlich bildete sich auf meinem gesamten Körper eine Gänsehaut und ich musste heftig schlucken, um den großen Kloß in meinem Hals loszuwerden. „Wenn das so ist, DiNozzo“, grollte eine mir nur zu bekannte Stimme hinter mir, „dann kauf dir endlich einen funktionierenden Wecker.“ Ich setzte ein entwaffnendes Grinsen auf, bevor ich mich umdrehte und in funkelnde blaue Augen blickte, die meine Gänsehaut sofort in ein loderndes Flammenmeer verwandelte. „Morgen, Boss“, brachte ich hervor und sah ihn treuherzig an.
„Da du uns endlich mit deiner Anwesenheit beehrst, kannst du dich auf deinen Stuhl setzen und mit der Arbeit anfangen. Und bevor du nicht alle Akten bearbeitet hast, verlässt du nicht deinen Platz, haben wir uns verstanden?“ „Was ist, wenn ich auf die Toilette muss?“ fragte ich und schon landete seine flache Hand zielsicher auf meinem Hinterkopf. „Dir stehen drei Pinkelpausen zur Verfügung, also überleg dir gut, wie du sie dir einteilst“, brummte er, während ich mir über die schmerzende Stelle fuhr. „Das ist ja schlimmer wie in einem Gefängnis“, murrte ich und löste mich endlich von seinen blauen Augen, die mich Tag und Nacht verfolgten. „Vielleicht lernst du so, pünktlich zu erscheinen. Und wenn du ein Problem damit hast, kannst du dir auch einen anderen Job suchen, DiNozzo.“ „Verstanden, Boss“, murmelte ich, während sich in meinem Inneren Traurigkeit ausbreitete. Hier war also der letzte Beweis, dass es nicht Gibbs gewesen war, der mich ins Four Seasons eingeladen hatte. Wenn er wirklich dahinter stecken würde, hätte er mich sicher nicht so zur Schnecke gemacht. Oder?
Ich blickte ihm nach, wie er zu seinem Tisch eilte, sich auf seinen Stuhl setzte und mich ignorierte. Niedergeschlagen zog ich meine Jacke aus und ließ mich ebenfalls auf meinen Sessel fallen. Gegenüber kicherte Ziva vor sich hin, McGee hingegen war der Einzige, der so etwas wie Mitgefühl zeigte und mir aufmunternd zunickte. Seufzend nahm ich die erste Akte und ich wusste, ich musste mich diesmal mit der langweiligen Schreibarbeit beeilen, wollte ich am Abend pünktlich zur Verabredung erscheinen.

14. Februar
19:57


Ich betrat die Hotelhalle des Four Seasons und hatte sofort das Gefühl, in einer anderen Welt gelandet zu sein. Luxus pur war hier groß geschrieben, an der hohen Decke hing ein riesiger Kronleuchter, der für sanftes Licht sorgte, eine geschwungene Treppe führte ihn die oberen Etagen und weiter hinten waren diskret Fahrstühle in die Wand eingelassen. Gemütliche Sessel um runde Glastische gruppiert waren aufgestellt worden und saftig grüne Zimmerpflanzen sorgten für die richtige Atmosphäre. Überall eilten Pagen hin und her, Gäste in teuren Abendkleidern strebten auf den Ausgang zu oder gingen ins Restaurant, zu dem ich mich ebenfalls wandte.
Im Gehen zog ich meinen schwarzen Mantel aus und hing ihn mir über den linken Arm, versuchte mich der vornehmen Etikette hier anzupassen. Ich hatte eine kleine Ewigkeit vor meinem Kleiderschrank verbracht und mir überlegt, was ich anziehen sollte. Obwohl ich damit rechnete, auf irgendeine Ex von mir zu treffen, hatte mir eine innere Stimme zugeflüstert, dass ich den schwarzen maßgeschneiderten Armanianzug nehmen sollte, von dem ich wusste, dass er mir hervorragend stand. Anschließend hatte ich zehn Minuten vor dem Badezimmerspiegel verbracht, um meine Haare in Form zu bringen, hatte mein Lieblingsparfum von Hugo Boss aufgetragen und mir dabei gewünscht, es würde Gibbs sein, der das Endergebnis sehen würde.
Den ganzen Tag über hatte er mich richtiggehend ignoriert, außer ich war auf die Toilette verschwunden. Er hatte wirklich darauf aufgepasst, dass ich die drei Mal nicht überschritt und hatte mir eine weitere Kopfnuss verpasst, als ich mich beschwert hatte, dass ich Hunger und er mir nicht erlaubt hatte, mir etwas zu essen zu holen. Auch hier war mir McGee wieder zur Hilfe geeilt und hatte mich mit einem großen Hamburger versorgt, weshalb ich beschlossen hatte, ihn bald auf einen Kaffee einzuladen. Die Zeit hatte sich wie Kaugummi gezogen und obwohl mir todlangweilig gewesen war, hatte ich es geschafft, rechtzeitig alle Akten zu beenden, die ich kurz vor Feierabend auf Gibbs’ Tisch gelegt hatte, was er lediglich mit einem kurzen Nicken zur Kenntnis genommen hatte.
Mit dem Gefühl, mein Herz würde in tausend Stücke zerspringen und den Tränen nahe, war ich schließlich nach Hause gefahren, mich selbst verfluchend, dass ich es zuließ, dass ich auf seine schroffe und abwesende Art derart reagierte. Aber ich hatte mich am Riemen gerissen - eine Dusche später hatte ich mich viel besser gefühlt und meinen Boss in einen hinteren Teil meines Gehirns eingesperrt, mit dem Ziel, dass er mir diesen Abend nicht vermiesen würde.

Ich betrat das Restaurant und reichte einem Kellner, der sofort herbeieilte, meinen Mantel, mit dem er Richtung Garderobe verschwand. Neugierig ließ ich meinen Blick über die Tische schweifen, die in regelmäßigen Abständen in dem großen Raum aufgestellt waren. Die meisten waren besetzt, die Unterhaltungen gedämpft und wurden von leiser klassischer Musik untermalt. Nur hin und wieder erklang das Geräusch von Besteck oder das Klirren von Gläsern, wenn jemand mit seinem Partner anstieß. Auch hier waren geschmackvolle Zimmerpflanzen aufgestellt worden und zusätzlich verströmten exotische Blumen einen leichten Duft.
„Kann ich Ihnen helfen, Sir?“ fragte der Mann, der mir vorhin den Mantel abgenommen hatte. Er war ein Stück kleiner als ich, hatte ein rundes Gesicht, braune Haare und graue Augen, die mich freundlich musterten. „Ich…“ begann ich, aber mir blieben gleich darauf die Worte im Hals stecken, als ich ihn entdeckte. Er saß in einer der wenigen Nischen schräg links von der Tür an der hinteren Wand und sah zu mir herüber. Unsere Blicke begegneten sich und mein Herz setzte einen Schlag aus, nur um gleich darauf doppelt so schnell weiterzuklopfen. Mein Hals war viel zu eng, um zu atmen und für einen kurzen Moment schien es nur uns zu geben. Überrascht weiteten sich meine Augen, spiegelten die gleiche Verblüffung wider, die auf sein Gesicht trat. Meine Hände wurden feucht und meine Knie schienen sich in Wackelpudding zu verwandeln. Und dann sah ich sie, die rote Rose, die neben Gibbs’ linken Arm auf dem blütenweißen Tischtuch lag.
Ich ließ den Kellner stehen, der mich noch immer anstarrte und ging auf Jethro zu, der mich nicht aus den Augen ließ, jede meiner Bewegungen zu verfolgen schien. Mir schlug das Herz bis zum Hals, ich war nervöser als ein Teenager vor seiner ersten Verabredung und ich hatte das Gefühl, als wäre ich in einem Traum gefangen. Ich konnte es nicht glauben… die Karte war also doch von meinem Boss, von dem Mann, der mich heute so mies behandelt hatte und dem ich trotzdem nicht böse sein konnte.
Gibbs trug wie ich einen schwarzen Anzug, seine Haare waren ordentlich frisiert und an seinem Handgelenk glitzerte das silberne Armband, das er nie abzunehmen schien. Er war derart attraktiv, dass es mir die Sprache verschlug und ich nichts weiter tun konnte, als ihn anzustarren, während ich mich ihm Schritt für Schritt näherte. Seine Verblüffung verschwand ��" von der ich mich trotz meines schwebenden Zustandes wunderte, warum sie bei ihm überhaupt vorhanden war ��" und auf seinen Lippen bildete sich ein Lächeln, das ich bei ihm noch nie wahrgenommen hatte, voller Wärme und Zärtlichkeit.
Mein Herzschlag steigerte sich noch mehr, als ich den Tisch erreicht hatte - mit zitternden Knien und ein wenig zögernd setzte ich mich ihm schließlich gegenüber auf den Stuhl. Ich konnte meinen Blick nicht von seinem Gesicht abwenden und noch immer konnte ich es nicht glauben, dass es Gibbs war, der mich eingeladen hatte. Mein innerlichster Wunsch war also endlich in Erfüllung gegangen und jetzt, wo wir hier waren, in diesem schicken Restaurant, brachte ich keinen einzigen Ton hervor, wusste ich nicht, was ich sagen sollte.

Jethro legte seinen Kopf schief, weswegen ich mich schließlich räusperte, meine Hände auf den Tisch legte und verlegen auf dem Stuhl hin- und herrutschte. „Uhmm, hi“, brachte ich schließlich hervor und kam mir wie der letzte Trottel auf Erden vor. „Ich… ähm… bin ein wenig überrascht, dich hier zu sehen“, fügte ich hinzu und wünschte mir, meine Ohren würden sich nicht rot verfärben. Gibbs hob seine Augenbrauen und beugte sich ein wenig nach vorne. „DU bist überrascht, MICH zu sehen? Immerhin hast du mir diese Valentinstagskarte geschickt“, sagte er und jetzt war es an mir, meine Augenbrauen zu heben. „Aber ich dachte, DU hast MICH eingeladen“, erwiderte ich und meine Eingeweide verwandelten sich in einen harten Knoten. Erneut überkam mich riesige Enttäuschung, als ich erkannte, dass wir wohl beide aufs Kreuz gelegt worden waren. Ich hätte es wissen müssen - bereits als ich ihn an diesem Tisch sitzen gesehen hatte - dass er sich nicht freiwillig mit mir zum Abendessen verabredet hatte.
Wir sahen uns an und für ein paar Sekunden herrschte Schweigen, bis wir beide ein synchrones „Abby!“ von uns gaben. Trotz meiner neuerlichen Niedergeschlagenheit konnte ich mir ein Lächeln nicht verkneifen und Gibbs schüttelte sichtlich amüsiert seinen Kopf. „Und was machen wir jetzt?“ fragte ich als ich den Kellner bemerkte, der mir vorhin seine Hilfe angeboten hatte. Er kam auf unseren Tisch zu und hielt zwei Speisekarten in den Händen. „Nun, wo wir schon einmal hier sind und sich eine gewisse Laborantin solche Mühe gegeben hat, uns hierher zu bringen, sollten wir das ausnützen“, antwortete Jethro, weshalb ich mich in dem Restaurant skeptisch umsah und ihn schließlich wieder anblickte. „Ähm, meinst du nicht, dass das ein wenig zu teuer ist, Boss?“ wollte ich wissen und knetete nervös meine Finger. Der harte Knoten, der meine Eingeweide gewesen war, löste sich wieder auf, als ich erkannte, dass Gibbs nicht vorhatte, mich von hier zu verjagen oder schreiend das Weite suchen, weil ich keine heiße rothaarige Frau war, von der er vielleicht gedacht hatte, dass sie ihn eingeladen hatte.
„Mach dir darüber mal keine Sorgen, Tony“, sagte er und nahm die Karte, die ihm der Kellner hinhielt, „ich werde deswegen nicht gleich im Armenhaus landen.“ „Heißt das, du lädst mich ein?“ fragte ich verblüfft und nahm ebenfalls die Speisekarte entgegen. Gibbs warf mir einen vielsagenden Blick zu und bestellte zwei Gläser eines Weines, von dem ich noch nie gehört hatte. Aber ich protestierte nicht, sondern wartete darauf, dass der Kellner uns wieder alleine ließ, bevor ich mich nach vorne beugte und auf seine Antwort wartete. „Genau das heißt es“, erwiderte er und lehnte sich ebenfalls nach vorne, sodass ich seinen warmen Atem auf meiner Haut spüren konnte.
Mein Herzschlag, der sich kurzfristig beruhigt hatte, erhöhte sich erneut und ich hatte das Gefühl, dass er in dem gesamten Raum zu hören sein musste. „Ist das ein Date?“ bohrte ich nach, was Gibbs ein kleines Lächeln entlockte. Er entspannte sich sichtlich, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und öffnete die Speisekarte. „Willst du denn, dass es ein Date ist, Tony?“ fragte er mit tiefer Stimme, die mir einen heißen Schauer über den Rücken jagte. Mein Hals wurde staubtrocken und ich musste mich erneut räuspern. „Also… uhm…“ stotterte ich herum, bevor ich mir innerlich einen Ruck gab und mich ermahnte, mich nicht so dämlich anzustellen. Hier war sie doch, die Chance, auf die ich fast ein Jahr gewartet hatte. „Ja, ich will, dass es ein Date ist“, antwortete ich entschlossen und als ob meine Worte die restliche Barriere zwischen uns eingerissen hätte, sah ich sie zum ersten Mal, sah ich die Gefühle, die in Jethros blauen Augen leuchteten ��" Gefühle, die nur mir galten und die er bis jetzt vor mir verborgen hatte. Mir stockte der Atem, als mir bewusst wurde, dass es für uns beide kein Zurück mehr gab und dass sich etwas zwischen uns verändert hatte. Wir waren auf einmal nicht mehr Vorgesetzter und Untergebener, sondern auf gleicher Ebene und Gibbs schien das wie mir nur allzu recht zu sein.
„Dann ist es auch ein Date“, sagte er und ich lächelte ihn erfreut an. Schlagartig fühlte ich mich herrlich entspannt und die Nervosität verschwand vollends aus meinem Körper. Ich nahm die Karte und schlug sie auf. „Und Tony?“ kam es von meinem Gegenüber, der mich eingehend musterte. „Ja, Boss?“ erwiderte ich automatisch, was mir einen strafenden Blick einbrachte. „Da wir nicht in der Arbeit sind und das hier eine Verabredung ist, solltest du mich nicht Boss nennen, sondern Jethro.“ Ich blinzelte ein paar Mal, ehe ich glücklich nickte und das Lächeln überhaupt nicht mehr aus meinem Gesicht brachte. „In Ordnung, Bo… Jethro.“ In seine Augen trat ein liebevolles Funkeln, bevor er sich der Speisekarte widmete. Jetzt, wo der erste Schrecken vorbei war und ich mich restlos entspannt hatte, merkte ich, wie hungrig ich wirklich war. Neugierig überflog ich die köstlichen Speisen und versuchte nicht auf die beachtlichen Preise zu achten, die daneben aufgelistet waren. Immerhin hatte Gibbs gemeint, ich sollte mir deswegen keine Sorgen machen.
So schrecklich dieser Tag auch anfangen hatte, umso erfreuter würde er enden. Auch wenn das Ganze von Abby in die Wege geleitet worden war, so war keiner von uns sauer deswegen, im Gegenteil. Ich war ihr so dankbar, dass ich ihr wohl bald einen überdimensionalen Strauß schwarzer Rosen schenken würde. Es war also doch keine schlechte Idee gewesen, ihr vor Wochen mein Herz auszuschütten.

„Auf so eine Idee konnte auch nur Abby kommen“, sagte Gibbs schließlich, als der Kellner unsere Bestellung aufgenommen hatte und in Richtung Küche verschwand. Ich nahm das Glas mit dem Weißwein und stieß mit Jethro an. „Alleine der Name Adelaide hätte sie verraten müssen“, erwiderte ich und nahm einen Schluck. Der Wein schmeckte herrlich, prickelte leicht auf meiner Zunge und angenehme Wärme strömte von meinem Magen aus, wobei ich mir sicher war, dass diese nicht nur von dem Alkohol herrührte.
„Immerhin ist er ein wenig mysteriös und erinnert mich an einen weiblichen Vampir“, fuhr ich fort und entlockte meinem Gegenüber ein leises Lachen. Er stellte das Glas zurück, legte den Kopf schief und musterte mich eingehend. Die Wärme verwandelte sich in Hitze und ich spürte, wie sich meine Wangen verfärbten. „Der Anzug steht dir hervorragend, Tony“, meinte Gibbs schließlich leise und so als ob es das Natürlichste der Welt wäre, streckte er seinen Arm aus, umfasst die Finger meiner rechten Hand und streichelte sanft mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Unzählige kleine Schauder durchfuhren mich und ich verlor mich in dem Blau seiner Augen. Seine Finger waren herrlich warm und seine Berührung unglaublich sanft. In diesem Moment erinnerte nichts mehr an den knallharten Chefermittler und ich konnte es nicht glauben, dass ausgerechnet ich es war, dem er diese Seite an ihm zeigte.
„Du siehst ebenfalls hervorragend aus, Jethro“, sagte ich und ließ seinen Namen regelrecht auf meiner Zunge zergehen. „Obwohl, wenn ich es mir recht überlege, siehst du immer hervorragend aus“, fügte ich einer inneren Stimme folgend hinzu. „Versuchst du mit mir zu flirten?“ wollte er amüsiert wissen und verstärkte seinen Griff um meine Finger. „Ich versuche es nicht, ich mache es“, gab ich ohne zu zögern zu und biss mir kokett auf die Unterlippe. Gibbs schluckte sichtlich und wenn ich mich nicht täuschte, waren es auf einmal seine Wangen, die ein Hauch von Rot zierte.

„Und ich habe schon mit dem Gedanken gespielt, nicht hierher zu kommen“, durchbrach er nach ein paar Minuten unser harmonisches Schweigen, bei dem wir uns nur angeblickt und die Nähe zueinander genossen hatten. Unsere Finger waren mittlerweile miteinander verschränkt und ich hatte das Gefühl, auf Wolke sieben zu schweben. „Bist du enttäuscht, weil du hierher gekommen bist?“ fragte ich leise und hielt unwillkürlich die Luft an. Er schüttelte den Kopf und erneut trat Zärtlichkeit in seinen Blick. „Ganz und gar nicht, im Gegenteil. Innerlich habe ich gehofft, dass du es sein wirst, den ich hier treffe“, antwortete er ehrlich und drückte meine Finger. Mein Puls schoss bei diesem Geständnis in die Höhe und ich war noch nie in meinem Leben so gerührt gewesen.
„Und was ist mit Regel zwölf?“ wollte ich vorsichtig wissen und trank einen weiteren Schluck des köstlichen Weines. „Ich habe diese Regel aufgestellt, Tony. Somit kann ich sie auch brechen wann und mit wem ich will. Und du bist der Einzige, für den ich meine gesamten Regeln über Bord werfen würde“, fügte er bestimmt hinzu. „Oh“, war alles was ich hervorbrachte und war wirklich sprachlos. Ich hatte es noch nie erlebt, dass er mir gegenüber so offen war und dass er mir zeigte, was er für mich empfand. Bis jetzt hatte er es noch nicht gesagt, aber ich hatte es erkannt, hatte es in seinen Augen gesehen.
So ein Abendessen hätten wir auch schon vor einem Jahr haben können, wären wir nicht zu blind gewesen, um zu erkennen, was in dem jeweils anderen vorging. Im Nachhinein war es mehr als offensichtlich, jetzt machten die bergeweise Kopfnüsse einen Sinn oder dass ich ihm bei Außeneinsätze viel öfters Gesellschaft hatte leisten müssen als Ziva oder McGee. Genauso konnte ich mir auf einmal einen Reim auf die Blicke machen, die ich auf mir gefühlt hatte, obwohl ich jedes Mal den Eindruck gehabt hatte, dass ich sie mir eingebildet hatte, da mich Gibbs nie beobachtet hatte als ich aufgesehen hatte.

„Dafür, dass wir beide ausgebildete Bundesagenten sind, waren wir ziemlich planlos“, sagte ich schließlich und bemerkte aus den Augenwinkeln den Kellner, der unser Essen brachte. Schweren Herzens lösten wir unsere Finger voneinander, wobei uns der Ober einen wissenden Blick zuwarf, während er die Teller auf den Tisch stellte. Ich hatte mich für die Fischvariationen mit Kartoffeln und Zitronemarinade entschieden, während Jethro das Steak nach Art des Hauses bevorzugt hatte. Alleine beim Anblick der Babykarotten lief mir das Wasser im Hals zusammen ��" ich liebte Karotten.
Der Kellner wünschte uns einen guten Appetit und ließ uns wieder alleine. Gibbs nahm das Besteck, aber bevor er sich über sein Essen hermachte, sah er mich an und lächelte leicht. „Wenn es um Gefühle geht, bin ich nicht gerade ein Meister sie zu zeigen, vor allem, wo du immer mit deinen Affären geprahlt hast. Wobei ich annehme, dass das alles nur Fassade war.“ „Erwischt“, gab ich zu, schnappte mir Messer und Gabel und versuchte das Knurren meines Magens zu unterdrücken. „Und was ist mir dir? Ich hatte angenommen, du bist vollkommen dem weiblichen Geschlecht zugetan.“ „Bin ich eigentlich auch, bis auf eine Ausnahme und diese Ausnahme bist du, Tony. Du hast mich sozusagen bekehrt.“ „Willst du mich deswegen jetzt erschießen?“ wollte ich neckend wissen und schob mir einen Bissen des Fisches in den Mund. Seine Worte ließen sämtliche Ameisen, die ich besaß, aus meinem Magen ausströmen und überzogen meinen Körper mit einem intensiven Prickeln.
„Nein, ich habe eher an etwas anderes gedacht“, antwortete Jethro und spießte eine Babykarotte auf, betrachtete sie kurz, bevor er mir die Gabel hinhielt. „Ich habe deinen Blick bemerkt, Tony“, erwiderte er auf meine erhobenen Augenbrauen. „Oh.“ Das Wort schien auf einmal zu meinem Standartvokabular zu gehören. Ich griff nach der Gabel, aber Gibbs schüttelte den Kopf und endlich begriff ich. Ich beugte mich nach vorne, öffnete den Mund und ließ es zu, dass er mich fütterte. Er ließ mich nicht aus den Augen und schien jede Bewegung meinerseits zu beobachten ��" die Ameisen verwandelten sich in einen Schwarm Schmetterlinge.
„Hmmm“, machte ich genießerisch und ich leckte mir unwillkürlich über die Lippen. „Also, woran hast du gedacht?“ frage ich, als ich hinuntergeschluckt hatte. Jethro schnitt seelenruhig ein Stück seines Steaks herunter, ehe er mir antwortete. „Das werde ich dir nachher verraten.“ Seine Stimme klang derart verführerisch, dass ich am liebsten über den Tisch geklettert wäre und ihn leidenschaftlich geküsst hätte.
Anstatt nachzubohren, da ich aus Erfahrung wusste, dass er unheimlich stur sein konnte, spießte ich ein Stück des Fisches auf meine Gabel und hielt sie Gibbs hin. „So weit ich weiß, magst du Fisch“, sagte ich lächelnd, „und ich habe deinen vorherigen Blick bemerkt, Jethro.“ Er lachte leise, beugte sich nach vorne und ließ sich widerstandslos füttern. Die Tatsache, dass wir jederzeit beobachtet werden konnten, schien ihn nicht zu stören und er war sichtlich entspannt. Es freute mich unglaublich, dass er meine Gegenwart derart genoss und einfach er selbst war, sich nicht hinter der mürrischen Maske des Chefermittlers versteckte.

Der Abend verging für meinen Geschmack viel zu schnell und ehe ich mich versah, holten Gibbs und ich unsere Mäntel von der Garderobe. Ich hatte doch ein wenig ein schlechtes Gewissen, da das Essen wirklich nicht billig gewesen war, aber Jethro hatte mir erneut versichert, dass es in Ordnung sei und ich mir nicht den Kopf darüber zerbrechen sollte. Wir hatten uns die ganze Zeit entspannt unterhalten, hatten über Gott und die Welt geredet, uns ein wenig über die neue Frisur von Madame Direktor lustig gemacht und überlegt, was McGee wohl in seinem Buch schreiben würde. Es war schon lange her, dass ich mich derart wohl gefühlt hatte und ich hatte nicht gewusst, dass Gibbs so oft lachen oder dass er mich zum Lachen bringen konnte. Es war, als ob ich einem ganz anderen Menschen gegenüber gesessen wäre und der Schwarm Schmetterlinge in mir hatte sich zu einer wahren Herde verwandelt.
Ich schlüpfte in meinen Mantel und ging neben Jethro zum Ausgang. Mittlerweile war es kurz nach 22 Uhr und draußen erwartete uns ein wahres Sternenmeer. Keine Wolke war zu sehen und der Mond leuchtete voll und hell vom Himmel. Atemwölkchen stoben von unseren Mündern nach oben, während wir langsam zu unseren Wagen gingen, die auf dem Parkplatz für die Restaurantbesucher standen. Ganz der Gentleman brachte mich Jethro bis zu meinem Mustang, wo ich neben der Fahrertür stehen blieb. Jetzt hieß es wohl Abschied nehmen, wenn auch nur für ein paar Stunden.
„Vielen Dank für den wunderschönen Abend“, sagte ich leise, so als ob ich fürchtete, dass meine Stimme die Stimmung zerstören würde. „Nein, Tony, ich danke dir für diesen herrlichen Abend“, erwiderte er und hielt mir die rote Rose hin, die er die ganze Zeit neben sich liegen gehabt und wieder mitgenommen hatte. Vorsichtig, um mich nicht an den Dornen zu stechen, nahm ich sie und schnupperte kurz an den Blütenblättern. „Schade, dass der Abend zu Ende ist“, meinte ich eine Spur betrübt, worauf Gibbs einen Schritt nach vorne trat, sodass ich mit dem Rücken an meinen Wagen gedrängt dastand.
„Der Abend muss noch nicht zu Ende sein“, erwiderte er und ich konnte seinen Atem auf meiner Haut fühlen, als er noch näher kam. Das Herz schlug mir bis zum Hals und mir stockte kurz der Atem, als er seine rechte Hand auf meine linke Wange legte, die er sachte mit seinem Daumen streichelte. Ich sah tief in seine Augen, bevor ich kurz meinen Blick zu seinen Lippen schweifen ließ, ehe ich mich erneut in seinen Augen verlor. „Jethro“, hauchte ich und beugte mich ein wenig nach vorne. Ein zärtliches Lächeln erschien auf seinen Lippen.
„Ich liebe dich, Anthony DiNozzo“, sagte er mit fester Stimme und mein Herz schien Purzelbäume zu schlagen. Da waren sie, die Worte auf die ich gewartet hatte und die das ausdrückten, was ich vorhin in seinen Augen bemerkt hatte. Mein Mund verzog sich zu einem Lächeln voller Freude und Glück. Ich hob meine freie Hand und legte sie in seinen Nacken, streichelte sanft durch seine Haare, die sich viel besser anfühlten als ich es je für möglich gehalten hatte. „Und ich liebe dich, Leroy Jethro Gibbs“, erwiderte ich schließlich. Für die Dauer eines Herzschlages blickten wir uns noch an, ehe sich unsere Lippen zu einem ersten Kuss trafen ��" einen Kuss, den ich seit einem Jahr herbeigesehnt hatte. Ich schloss meine Augen und ließ mich einfach fallen, überließ mich den Empfindungen, die mich überfielen, als ich realisierte, dass ich endlich in den Armen des Mannes war, den ich über alles liebte.
Unser Kuss war zärtlich, spielerisch und als Gibbs mit seiner Zunge um Einlass bat, öffnete ich ohne zu zögern meinen Mund. Er ließ meine Wange los und umschlag mit seinen Armen meine Taille, zog mich noch näher an sich, während wir den Kuss vertieften.
Jethro schmeckte einfach herrlich, nach dem Steak und dem Wein und nach etwas, das sein ureigenes Aroma und unglaublich männlich war. Seine Lippen waren noch weicher als ich sie mir in meinen schönsten Träumen vorgestellt hatte und ich hätte für immer hier bei meinem Mustang stehen und ihn küssen können. Aber schließlich lösten wir uns langsam voneinander, als sich Sauerstoffmangel bemerkbar machte und ich lehnte glücklich meine Stirn gegen seine. „Ich schätze, dass war die Alternative zum Erschießen, oder?“ fragte ich und erhielt ein freudiges Lachen als Antwort.
„Was meinst du?“ fügte ich etwas schüchtern hinzu und blickte ihn an. „Zu dir oder zu mir?“ In seine Augen trat ein begehrliches Funkeln, das mich ganz hibbelig machte. „Zu mir. Das ist näher“, erwiderte er und löste seine Stirn von meiner. „Aber wir nehmen deinen Wagen, wo wir schon mal hier sind.“ Ohne auf eine Antwort meinerseits zu warten, beugte er sich nach vor und verschloss meinen Mund zu einem weiteren atemraubenden Kuss, in dem ein Versprechen für die kommende Nacht lag ��" eine Nacht, für die ursprünglich Abby verantwortlich war. Wenn sie nicht gewesen wäre, würde ich nicht hier stehen, Jethros Arme um meinen Körper geschlungen und ihn küssen, als ob es keinen Morgen mehr geben würde. Und dieser Morgen war momentan in weiter Ferne…

Fortsetzung folgt...
Chapter 2 by Michi
Ich reichte Gibbs meinen Mantel, den er gemeinsam mit seinem sorgfältig an zwei Haken neben der Tür aufhängte. Obwohl er sich äußerlich nichts anmerken ließ, so merkte ich trotzdem, dass er nervös war â€" ein Gefühl, von dem ich gedacht hatte, dass er es nicht besaß, aber seine leicht angespannte Körperhaltung verriet ihn. Ich musste gestehen, dass ich auch nicht die Ruhe in Person war. Mein Herz raste förmlich, so als wollte es aus meiner Brust heraus, meine Hände waren feucht und ich musste ständig den Drang unterdrücken, viel zu schnell zu atmen.
Es kam mir wie ein Wunder vor, dass ich es geschafft hatte, meinen Mustang unbeschädigt zu Gibbs zu fahren â€" Jethros Haus!!! Ständig hallten diese Worte in meinem Kopf wider und dennoch konnte ich es nicht glauben. Es war wie in einem Traum und doch wusste ich, dass ich diesmal nicht daraus erwachen würde, hart wie Stein und alleine in meinem Bett. Neben der Ungläubigkeit erfüllte eine riesige Glücksblase mein Inneres und das schwebende Gefühl, das ich hatte, seit ich mit Gibbs in dem Restaurant gewesen war, hielt nach wie vor an. Ich konnte es noch immer nicht glauben, dass wir beide die ganze Zeit so blind gewesen waren, nicht bemerkt hatten, was in dem jeweils anderen vorging. In meinem Fall wusste ich allerdings, warum ich mir nie erlaubt hatte, meine wahren Gefühle offen zu zeigen: aus Angst vor Zurückweisung.
Aber jetzt war ich hier, stand in Jethros hell erleuchtetem Vorraum und blickte die Treppe nach oben, in dem Wissen, dass dort das Schlafzimmer auf uns wartete â€" der Grund, warum ich wahrscheinlich noch nervöser als dessen Besitzer war. Die Küsse auf dem Parkplatz hatten mir einen Vorgeschmack dessen geliefert, was vor mir lag â€" einerseits konnte ich es nicht erwarten, andererseits war ich ein wenig ängstlich, dass etwas schief gehen würde. Immerhin würde ich nicht mit einer x-beliebigen Person schlafen, sondern mit Jethro, den Mann, nach dem ich mich so lange gesehnt hatte.
Dieses Mal würde es nicht nur Sex sein wie in der Vergangenheit, wo ich einfach meine körperlichen Bedürfnisse hatte befrieden wollen, ohne dass irgendwelche Gefühle im Spiel gewesen waren. An diesem Abend würde alles anders sein, es würde nicht vorrangig um fleischliche Gelüste gehen, sondern um liebevolle Hingabe, um einen Akt voller Liebe, so wie ich ihn vorher noch nie erlebt hatte. Wir würden eine Verbindung eingehen, die einmalig auf dieser Welt war und die uns für immer zusammenschweißen würde. In meinem gesamten Leben war ich mir noch nie so sicher gewesen, das Richtige zu machen.

„Hast du eine Vase?“ fragte ich mit leicht heiserer Stimme und deutete mit meinem Kopf auf die Rose, die ich noch immer in der rechten Hand hielt. „Es wäre doch schade, wenn sie bereits morgen verblüht wäre“, fügte ich hinzu, als sich Jethro umdrehte und mir ein kleines Lächeln schenkte, das meine Knie butterweich werden ließ. Gott, dieser Mann hatte eine Wirkung auf mich, die selbst mir mehr als unheimlich war und ich wünschte, ich könnte mich irgendwo hinsetzen, ehe meine Beine unter mir nachgaben.
„Sicher. Komm mit“, antwortete er und ich folgte ihm ins Wohnzimmer, wo er im Vorbeigehen eine Lampe auf einem kleinen Tisch neben dem Sofa einschaltete und damit den Raum aus der Dunkelheit holte. Ich war schon einmal hier gewesen, damals als mein Boiler den Geist aufgegeben hatte und mich Gibbs ohne zu zögern bei sich hatte übernachten lassen. Es hatte sich nichts verändert, die Einrichtung war noch genauso hell und freundlich wie ich sie in Erinnerung hatte, nur der Teppich, auf dem die Sitzgarnitur stand und den Parkettboden vor Kratzern schützte, war im Laufe der letzten Jahre ausgetauscht worden. Neben dem Kamin in einer Schachtel waren Holzscheite aufgestapelt, die nur darauf warteten, angezündet zu werden, um wohlige Wärme zu verbreiten.
Jethro führte mich durch eine Tür in die Küche, wo er ebenfalls das Licht einschaltete, einen der Hängeschränke öffnete und anfing, darin herumzukramen. Auch in diesem Raum hatte sich nichts verändert, die Wände waren noch immer in demselben warmen Gelbton gestrichen, die Möbel bestanden aus Kirschholz und verbreiteten eine heimelige Atmosphäre. Der vorherige Herd war durch ein moderneres Gerät ausgetauscht worden und ich fragte mich unwillkürlich, ob Jethro diesen überhaupt bedienen konnte. Eine Kaffeemaschine â€" die natürlich nicht fehlen durfte â€" hatte ihren Platz auf der Arbeitsfläche, in der Spüle stand eine benutzte Tasse und auf dem Tisch lag die heutige Zeitung. Genauso wie damals fühlte ich mich sofort wohl und die Nervosität fiel ein wenig von mir ab.
Gibbs holte eine hohe schmale Vase aus dem Schrank, füllte sie mit Wasser und hielt sie mir hin, sodass ich die Rose hineingeben konnte. Bevor er es auf die Anrichte stellte, drehte er das Gefäß kurz in seinen Händen hin und her, schien über etwas nachzudenken, betrachtete die Blume eingehend. Gleich darauf hob er den Kopf und blickte mir direkt in die Augen. „Tony?“ fragte er leise und platzierte die Vase auf der Arbeitsfläche. „Ja?“ In meiner Stimme schwang eine Spur Unsicherheit mit, da ich seinen zögernden Tonfall durchaus mitbekommen hatte. So als ob er mich beruhigen wollte, umfasste er zärtlich meine rechte Hand und drückte zu.
In dem tiefen Blau seiner Augen, das ich so sehr liebte, war die Nervosität, die ich vorhin an ihm wahrgenommen hatte, deutlich sichtbar. Derart unsicher hatte ihn noch nie erlebt und jetzt war ich es, der seine Finger fester umfasste, um ihm zu versichern, dass, egal was er mir sagen wollte, ich nirgendwo hingehen würde. „Hast du…“ Er hielt inne, räusperte sich und begann noch einmal. „Hast du schon einmal mit einem Mann geschlafen?“ Ich blinzelte ein paar Mal, da ich mit dieser Frage überhaupt nicht gerechnet hatte, eher damit, dass ihm doch Zweifel gekommen waren, während wir hierher gefahren waren.
„Ja, habe ich“, gestand ich und sofort nahm ich Erleichterung an ihm wahr, was mich doch ein wenig verwirrte. „Vor allem im College nach wilden Partys, wenn ich zu viel getrunken habe, aber auch in Peoria und Philadelphia. Das letzte Mal war es in Baltimore, etwa zwei Wochen bevor ich auf dich getroffen bin. Seitdem hatte ich keine Lust mehr, mit einem Mann ins Bett zu gehen und jetzt ist mir auch klar, warum. Ich habe auf dich gewartet, Jethro“, fügte ich hinzu und schenkte ihm ein liebevolles Lächeln, das er ohne zu zögern erwiderte.
„Dann weiß wenigstens einer von uns, was genau zu tun ist“, sagte er mit leiser aber fester Stimme und meine Augen weiteten sich unwillkürlich, als ich innerhalb einer Sekunde die Bedeutung hinter seinen Worten verstand. Mein Herz, das sich ein wenig beruhigt hatte, fing erneut an, schnell zu schlagen und ein unglaublich intensives Prickeln breitete sich auf meinem gesamten Körper aus. „Heißt das, du hast noch nie… du bist noch…?“ stotterte ich vor mich hin, als mir so richtig bewusst wurde, dass ich sein Erster sein würde. „Genau das heißt es“, antwortete Gibbs und machte auf mich den Eindruck, dass ihm ein tonnenschweres Gewicht von der Brust genommen worden war, da es endlich heraus war, dass er keine Erfahrung hatte, wenn es um Sex zwischen Männern ging.
„Ich habe noch nie mit einem Mann geschlafen, Tony. Nicht, dass ich es nicht gewollt hätte, aber bis jetzt ist mir nicht der Richtige über den Weg gelaufen. Bis ich auf dich getroffen bin“, fügte er hinzu und zog mich nahe an sich, sodass ich den Geruch nach Sägespänen einatmen konnte, der ihn ständig zu umgeben schien. Ich schlang meine Arme um seine Taille und blickte ihm tief in die Augen. „Jethro, wir müssen nichts überstürzen, wenn du dir nicht sicher bist“, sagte ich ehrlich und obwohl ich wirklich gerne mit ihm schlafen würde, spürte ich, dass ich nicht enttäuscht sein würde, wenn er noch warten wollte. Es reichte mir vollkommen, wenn ich einfach bei ihm war und seine Gegenwart genießen konnte. „Ich bin bereits damit glücklich, wenn wir nur kuscheln und herumschmusen würden. Die Zeit läuft uns nicht davon und ich will nicht, dass du dich zu etwas verpflichtet fühlst. Sicher, es wäre wunderbar, mit dir zu schlafen, dir endlich so nahe sein zu können wie ich es mir so lange gewünscht habe, aber wenn du… mph…“ Gibbs unterbrach meinen Redefluss, indem er sich nach vorne beugte, seine Lippen auf meine presste und mich derart leidenschaftlich küsste, dass ich prompt vergaß, was ich noch sagen wollte. In diesem Kuss lag keine Unsicherheit, sondern reines Verlangen, das mich unwillkürlich in seinen Mund hineinstöhnen ließ.

„Tony“, keuchte er, als er mich nach einer schieren Ewigkeit wieder freigab und zärtlich mein Gesicht mit beiden Händen umfasste, „ich bin mir in meinem Leben noch nie einer Sache so sicher gewesen wie jetzt. Diesen Moment habe ich fast ein Jahr lang herbeigesehnt und ich werde… will nicht mehr warten.“ Auf meinen Lippen breitete sich ein Lächeln aus und ich lehnte meine Stirn gegen seine, während sich meine Hände einen Weg unter seine Anzugsjacke suchten und sich auf sein Kreuz legten. „Es ist mir eine Ehre, dein Erster zu sein“, flüsterte ich und streichelte mit meinen Fingern seine untere Rückenpartie â€" ich spürte ganz genau, wie ein Schauer seinen Körper durchfuhr. „Aber vorher sollten wir noch eine Tube Gleitgel besorgen. Es würde im Notfall auch ohne gehen, aber da es für dich das erste Mal ist, wird es bereits mit Gleitgel weh tun. In diesem Punkt will ich dir nichts vormachen, Jethro.“
Er lehnte sich zurück, sodass er mir tief in die Augen sehen konnte. „Ich bin ein Marine, Tony, ich kann Schmerzen aushalten, vor allem diese Art von Schmerz.“ Ein schiefes Grinsen zierte seine Lippen, aber ich bemerkte die Röte, die ihm auf einmal in die Wangen stieg. „Und was das Gleitgel angeht“, er räusperte sich und eine Spur Verlegenheit trat in seinen Blick, „da habe ich eine halbvolle Tube im Nachttisch.“ Ich hob unwillkürlich meine Augenbrauen, zu überrascht, um irgendetwas anderes zu machen. „Aber du hast gerade gesagt, dass…“ „Ich weiß, was ich gerade gesagt habe. Es ist nur so, dass ich hin und wieder ein wenig“, ein weiteres Räuspern folgte, „Dampf ablassen musste, um überhaupt einschlafen oder am Morgen aufstehen zu können. Und ich gestehe, dass du jedes Mal in meinen Fantasien vorgekommen bist.“
Jetzt war es an mir zu grinsen und ich ließ meine Finger weiter nach unten wandern, umfasste Gibbs’ Hintern, was ihm ein Keuchen entlockte. „Dampf ablassen nennst du das also?“ fragte ich und erhielt ein Lachen als Antwort. „Noch dazu mit Gleitgel?“ „Nun, damit fühlt es sich viel besser an“, erwiderte er und presste seine untere Körperpartie gegen meine â€" diesmal entfuhr mir ein Keuchen, als ich seine beginnende Erektion spürte. „Das solltest du einmal ausprobieren“, fügte er hinzu und rieb sich leicht an mir, was mir das Denken auf einmal unglaublich schwer machte. „Vielleicht werde ich das machen â€" wenn du zusiehst“, meinte ich atemlos und die Vorstellung, selbst Hand anzulegen, während Gibbs alles verfolgte, jagte mir einen heißen Schauer der Erregung durch meinen Körper.
Ich beugte mich nach vorne und knabberte leicht an seinem Ohrläppchen, während mein Griff um seinen Hintern stärker wurde und ihn noch näher an mich zog. „Tony“, keuchte er atemlos und presste sich an mich, so als ob er noch immer nicht glauben konnte, dass das die Wirklichkeit war und nicht eine seiner Fantasien. Ich ließ sein Ohrläppchen los und schmiegte meine Stirn gegen seinen Hals. „So gerne ich dich auch in meinen Armen halte, aber meinst du nicht, dass ein Bett viel gemütlicher wäre?“ fragte ich und berührte kurz mit meiner Zunge seine Haut, kostete seinen Geschmack, der sogar erregender war als Jethros Hände, die sachte über meinen Rücken streichelten.
„Bett ist eine gute Idee“, erwiderte er heiser, aber anstatt sich ganz von mir zu lösen, nahm er erneut mein Gesicht zwischen seine Hände und liebkoste meine Wangen. „Du hast keine Ahnung, wie lange ich mich nach diesem Moment gesehnt habe, Tony.“ „Doch, habe ich. Seit fast einem Jahr“, sagte ich, mich an seine vorherigen Worte erinnernd. Ich grinste ihn schelmisch an, schrie aber gleich darauf laut auf, als er mir einen heftigen Klaps auf meinen Hintern verpasste. „Au!“ rief ich aus, diesmal musste ich jedoch nicht selbst über die schmerzende Stelle reiben, dass erledigte Gibbs mit wunderbar zärtlichen Streicheleinheiten. „Das ist ein würdiger Ersatz für eine Kopfnuss. Du könntest das öfters machen“, meinte ich und küsste ihn kurz, aber heftig.
„Das hättest du wohl gerne“, flüsterte er und liebkoste weiter meinen Hintern, während er anfing, seine Lippen über meinen Hals wandern zu lassen. Gleich darauf stieß er ein Knurren aus, weil ihm der Kragen meines Hemdes im Weg war. Ohne ein Wort zu verlieren, ließ er von mir ab, schnappte sich meine Hand und zog mich ins Wohnzimmer, hinaus in den Vorraum und die Treppe hinauf. Unterwegs lockerte ich meine Krawatte und zerrte sie über meinen Kopf, kaum dass wir das Schlafzimmer erreicht hatten. Es war ein großer Raum, mit einem Kingsize Bett, das nur auf uns wartete, einem ausladenden Kleiderschrank, zwei Nachttische und einem hellen Teppichboden, der unsere Schritte dämpfte.
Gibbs schaltete die Lampe auf einem der Nachttische an, zog mich zu sich heran und verschloss meinen Mund mit seinem, um mir einen weiteren Kuss zu schenken, der mir schier den Atem raubte. Während unsere Zungen einen sinnlichen Tanz aufführten, fingerte ich ungeduldig an seiner Krawatte herum, bis sich der Knoten endlich lockerte, aber ich ließ den Schlips wo er war, da ich unseren Kuss noch nicht unterbrechen wollte. Jethros Geschmack war wie eine Droge, von der ich einfach nicht genug bekommen konnte und die mich in einen wahren Rausch versetzte.
Erneut presste er seine wachsende Erektion gegen meine und ich stöhnte unwillkürlich in seinen Mund hinein, als ein intensiver Schauer der Erregung meinen Körper durchfuhr. Gibbs mochte zwar keine Erfahrung mit Sex zwischen Männern haben, was aber nicht hieß, dass er nicht wusste, was er machen musste, um mich verrückt zu machen. Seine drei Exfrauen mussten verrückt gewesen sein, ihn gehen zu lassen…

Meine Hände wanderten unter seine Anzugsjacke, die ich ihm über die Schultern streifte und achtlos auf dem Boden landete. „Ich habe mir noch nie so sehr gewünscht, jemanden nackt vor mir zu haben“, grollte ich heiser, als er sich von mir gelöst hatte, damit wir wieder Atem holen konnten. Seine Augen waren dunkel vor Lust und ich wurde alleine durch das Wissen noch härter, dass ich es war, auf den er derart reagierte. Anstatt eine Antwort abzuwarten, zerrte ich endlich die Krawatte über seinen Kopf, bevor ich mit meinen Zähnen an seinem rechten Ohrläppchen knabberte und ihm ein leises Stöhnen entlockte. Ohne weiter Zeit zu verschwenden, zog ich ihm das Hemd aus der Hose und knöpfte es von unten nach oben mit leicht zitternden Händen auf. Ich wollte endlich seine Haut spüren und je näher ich meinem Ziel kam, desto ungeduldiger wurde ich.
„Verdammt“, knurrte ich, als ein Knopf nicht so wollte wie ich, was Jethro ein leises Lachen entlockte und er kurzerhand die Aufgabe, sein Hemd auszuziehen, selbst in Angriff nahm â€" er packte es einfach und riss es auseinander, sodass die letzten drei Knöpfte irgendwo im Schlafzimmer landeten. Mit einer fließenden Bewegung streifte er sich das Kleidungsstück ab, das neben der Anzugsjacke am Boden landete und seinen muskulösen Oberköper entblößte. Es war nicht das erste Mal, dass ich ihn so sah, aber diesmal war es vollkommen anders.
So als ob ich eine wertvolle Statue vor mir hätte, ließ ich meine Finger sachte über seine Brust gleiten, absorbierte seine Körperwärme, die mein Inneres mit einer unglaublich intensiven Hitze erfüllte. Seine Muskeln waren fest und fühlten sich herrlich an, fühlten sich an, als ob sie nur für mich geschaffen wären. „Du bist einfach perfekt“, flüsterte ich erregt und alleine meine Worte jagten Gibbs einen heftigen Schauer durch seinen Körper. „Das hat noch nie jemand gesagt“, erwiderte er mit belegter Stimme und schlang seine Arme um meine Taille, sorgte dafür, dass unsere Erektionen erneut aneinander gepresst wurden. In der letzten Minute war er noch härter geworden und ich bewegte langsam meine Hüften, sorgte dafür, dass wir beide lustvoll aufkeuchten.
„Dann ist das aber höchste Zeit geworden“, meinte ich, beugte mich nach vorne und küsste ihn voller Leidenschaft. Etwas zögernd wanderten seine Hände über mein Kreuz und legten sich schließlich auf meinen Hintern. Ihn so nahe zu spüren, war viel wundervoller als ich es mir je erträumt hatte, seine Haut viel wärmer als ich es mir vorgestellt hatte und er schmeckte so herrlich, dass ich nicht genug davon bekommen konnte, ihn zu küssen.
Voller Verlangen glitten meine Finger weiter nach unten, liebkosten kurz seine Brustwarzen, was mit einem weiteren Stöhnen seitens Jethro belohnt wurde, streichelte seinen Bauch, umspielte mit einem Daumen zärtlich seinen Nabel und näherte mich endlich dem Objekt meiner Begierde. Ohne unseren Kuss zu unterbrechen, trat ich einen kleinen Schritt zurück, sodass meine Hände genug Spielraum hatten, als ich meine Rechte auf sein hartes Glied legte, das sich deutlich gegen seine Hose presste.
„Tony“, keuchte Gibbs atemlos und stieß unwillkürlich in meine Handfläche hinein, die ihn bedeckte. Er war so unglaublich hart und größer als ich geglaubt hatte. „Du fühlst dich so herrlich an“, erwiderte ich genauso heiser und während ich anfing, ihn zärtlich zu streicheln, presste ich meine Lippen an seinen Hals, knabberte sachte an seiner Haut, bevor ich mit meiner Zunge eine feuchte Spur zu seiner Schulter zog, wo ich leicht hineinbiss. Jethro umklammerte fester meinen Hintern, schien sich förmlich daran festzukrallen, während ich ihm mit meinen Fingern und meinem Mund exquisite Lust schenkte. Er überließ sich mir ohne zu zögern, übergab mir die Kontrolle und es war diese Tatsache, die mich beinahe kommen ließ. Es war das erste Mal, dass ich es erlebte, dass er die Führung einfach so aufgab und sie noch dazu in meine Hände legte, in dem Wissen, dass ich ihn am Ende auffangen würde.
Ohne von Gibbs abzulassen, drehte ich uns, sodass ich mit den Kniekehlen gegen die Matratze stieß. Mit meiner Zunge fuhr ich weiter nach unten und liebkoste gleich darauf seine rechte Brustwarze, die sich prompt zusammenzog und sich mir förmlich anbot, daran zu knabbern. Da ich ein wenig nach unten gerutscht war, hatte Jethro meinen Hintern loslassen müssen, aber jetzt krallte er seine Finger in meine Schultern. Sein Atem ging in keuchenden Stößen und er wurde unruhig, als ich seine Erektion fester umfasste, sie mit mehr Druck massierte.
Nach einer kleinen Ewigkeit ging ich weiter in die Knie, liebkoste seinen Bauch mit meinem Mund, bis ich auf dem Bett zum Sitzen kam. Mit meiner Zunge umrundete ich seinen Nabel, entlockte ihm ein weiteres lautes Stöhnen, das in meinem Namen endete â€" noch nie hatte dieser so erotisch geklungen wie jetzt. Schweren Herzens ließ ich schließlich von seinem Glied ab und machte mich am Gürtel zu schaffen, um seine Erektion aus ihrem Gefängnis zu befreien. Meine Hände zitterten noch mehr, aber diesmal nicht aus Nervosität sondern vor Erregung.
Ohne damit Zeit zu vergeuden, den Gürtel aus den Laschen zu ziehen, begann ich Gibbs’ Hose aufzuknöpfen, gefolgt vom Reißverschluss und je mehr ich von seiner Haut entblößte, desto schneller ging sein Atem, desto ungeduldiger wurde ich. Ich musste nicht nach oben blicken, um zu erkennen, dass er jede meiner Bewegungen beobachtete, mich nicht aus den Augen ließ. Dieses Wissen ließ meine restliche Zurückhaltung verpuffen und ich zerrte ihm die Hose samt Boxershorts nach unten, die um seine Knöchel gewickelt am Boden landete.
Ich saß da und konnte meinen Blick nicht von ihm abwenden, konnte nicht glauben, dass ich wirklich am Ziel meiner Träume angelangt war: Jethro vollkommen nackt vor mir zu haben. Und er war perfekt â€" sein Glied ragte steif nach oben, erste Lusttropfen hatten sich gebildet, warteten nur darauf, von mir gekostet zu werden und er war groß, was ich bereits durch meine Erkundung mit den Händen erahnt hatte. Sachte berührte ich mit meiner Zunge die empfindliche Eichel und sein ureigener Geschmack überflutete meine Sinne, ließ mich leise aufstöhnen, während Gibbs einen erstricken Schrei ausstieß und sich mir unwillkürlich entgegendrängte. Ohne es länger hinauszuzögern, nahm ich schließlich seine Erektion in meinen Mund auf, presste meine Zunge an die Unterseite und begann leicht zu saugen.
Ich spürte deutlich, wie Jethros Knie zu zittern anfingen, hörte, wie er lustvoll keuchte und seine Finger gruben sich in meine Haare, er drängte somit sein Glied noch weiter in meinen Mund. Alleine von seiner Ekstase, die ich ihm verschaffte, war ich steinhart geworden, hatte er mich doch noch kein einziges Mal berührt. Meine Hose war unglaublich eng geworden und ich musste den Drang unterdrücken, von ihm abzulassen, um mir sämtliche Klamotten vom Leib zu reißen.
Ich umfasste Gibbs’ Hüften, um zu verhindern, dass er sich zu sehr bewegte und ließ seine Erektion beinahe komplett aus meinem Mund gleiten, schabte dabei mit meinen Zähnen über die sensible Haut und entlockte ihm einen weiteren kurzen Schrei, als ich die Eichel mit meiner Zunge liebkoste. In einem langsamen Rhythmus bewegte ich meinen Kopf auf und ab, nahm jedes Mal ein wenig mehr von ihm in meinen Mund auf, bis ich es vollkommen geschafft hatte und sich meine Nase gegen seine Schamhaare presste, die mich leicht kitzelten. Ich ersetzte das Saugen durch schlucken, massierte seine Erektion gleichzeitig mit meiner Zunge und dem Gaumen.
Jethros Finger bohrten sich mittlerweile ein wenig schmerzhaft in meinen Kopf und ich spürte deutlich, wie er sich anspannte. Obwohl ich ihn festhielt, stieß er in meinen Mund hinein und sein Keuchen verwandelte sich in ein Stöhnen. „Tony!“ rief er heiser aus, gefolgt von einem „Ich… ich…!“ und mehr brauchte ich nicht, um zu erkennen, dass er mehr als nahe war, zu kommen. Ein letztes Mal saugte ich kräftig und Gibbs entlud sich mit einem Schrei lange und heiß in meinen Mund. Ich schluckte automatisch, sein Geschmack überflutete mich vollkommen, schien sich in jeder Faser meines Körpers festzusetzen, während ich Mühe hatte, keinen kostbaren Tropfen zu verschwenden.
Seine Finger rutschten von meinem Kopf, er atmete schnell, während ich langsam sein Glied aus meinem Mund entließ und an der Eichel schließlich noch den letzten Rest seines Samens aufschleckte, bevor ich meinen Blick hob und unwillkürlich nach Luft schnappte. Jethros Wangen waren rot, seine Haare verschwitzt und in seinen Augen lag ein Ausdruck reinen Verlangens, das ich bei ihm noch nie gesehen hatte. Sein Blick war so intensiv, dass in mir eine Hitze aufloderte, die ich nicht kannte und mich von Innen heraus zu verbrennen schien. Meine Hose wurde noch enger und ich musste meine gesamte Willenskraft aufbringen, um nicht auf der Stelle zu kommen.

Mit weichen Knien stand ich auf, umschlang seinen Nacken mit meinen Armen und küsste ihn leidenschaftlich, ließ ihn sich selbst schmecken. Gibbs stöhnte leise in meinen Mund hinein, umfasste meinen Hinterkopf mit seiner rechten Hand und zog mich noch näher zu sich heran. Mit der anderen fummelte er ungeduldig an den Knöpfen meines Hemdes herum und grollte frustriert, als er nicht weit kam. „Du hast viel zu viel an“, brummte er als er meine Lippen freigegeben hatte und ich konnte nicht anders als leise zu lachen. „Und ich muss gestehen, dass war einer meiner heißesten Fantasien“, fügte er hinzu und öffnete den ersten Knopf, gefolgt vom zweiten und dritten. „Was, dass ich komplett angezogen vor dir niedersinken würde, um dir einen Blowjob zu verpassen?“
Gibbs zerrte mir das Hemd über den Kopf und schleuderte es irgendwo in den Raum. „Nicht nur irgendeinen Blowjob, den besten meines Lebens“, erwiderte er mit belegter Stimme und legte seine Hände auf meine Brust, streichelte sanft darüber. Bevor ich mich wegen dem Kompliment bedanken konnte, beugte er sich nach vorne und küsste mich erneut. Seine Finger wanderten über meinen Oberkörper, machten an meinen Brustwarzen Halt, die er mit seinen Daumen liebkoste und mir damit beinahe den Verstand raubte. „Jethro“, keuchte ich nahe an seinen Lippen, was er mit einem Saugen an meinem Hals quittierte. Seine Zunge zog eine feuchte Spur über meine Haut, er knabberte sachte an meinem Unterkiefer, ehe er zu meinem Mund zurückkehrte.
Gibbs fuhr mit seinen Händen über meinen Bauch, übte gerade genug Druck aus, um mich nicht zu kitzeln und öffnete schließlich geschickt die Gürtelschnalle. Genauso wie ich bei ihm hielt er sich nicht damit auf, ihn durch die Laschen der Hose zu ziehen, sondern machte sich am Knopf zu schaffen. Je näher er seinem Ziel kam, desto zögerlicher wurde er, den Reißverschluss öffnete er für meinen Geschmack viel zu langsam.
Ich unterbrach unseren Kuss, blickte ihm tief in die Augen, umfasste mit meiner linken Hand seine rechte und schob sie in meine Boxershorts. Seine Finger berührten meine Erektion und ich biss mir unwillkürlich auf meine Unterlippe, stieß ein Keuchen aus und bewegte ein wenig meine Hüften, signalisierte ihm, dass er ruhig fester zugreifen konnte. „Tony“, flüsterte er, als seine Bewegungen sicherer wurden. Ich ließ seine Hand los und schob meine Hose samt Boxershorts über meine Hüften, sodass sie zu Boden rutschten. „Du fühlst dich so herrlich an. Und ich muss sagen, du bist an den richtigen Stellen“, der Druck seiner Finger wurde noch fester, „unglaublich hart.“ Ich lachte leise, beugte mich nach vorne und knabberte sachte an seinem Ohrläppchen. Es war anscheinend eine seiner erogensten Zonen, da ich genau spürte, wie sein Glied erneut anfing sich zu versteifen.
Mit jeder Bewegung, die er ausführte, schoss mir ein heißer Schauer der Erregung durch meinen Körper, verwandelte meine Knie von Butter in reinen Wackelpudding und ich war so scharf, dass es nicht mehr viel bedurfte und ich würde mich in seine Hand entladen. Mir entschlüpfte ein lautes Stöhnen, ich presste mich näher an ihn, spürte das intensive Prickeln in meinem Bauch, das einen heftigen Höhepunkt ankündigte, aber bevor mich dieser überrollen konnte, ließ Gibbs von mir ab.
Ich knurrte frustriert und öffnete träge meine Augen, von denen ich nicht einmal mitbekommen hatte, dass ich sie geschlossen hatte. „Ich will dich in mir spüren, Tony“, sagte er heiser an meinem Ohr und ich umfasste unwillkürlich meine Erektion, um zu verhindern, dass ich doch noch kam. Die Aussicht, mich in ihm zu vergraben, ließ mir den Atem stocken. Jethro trat einen Schritt zurück, befreite sich von seiner Hose und den Schuhen, umrundete mich und setzte sich aufs Bett, rutschte in die Mitte und ließ seinen Blick über meinen Körper wandern, schien sich jeden Zentimeter einzuprägen. Ich schluckte, um meinen trockenen Rachen zu befeuchten und keuchte auf, als er seine Beine spreizte, mich richtiggehend einlud, sich dazwischen zu legen. Achtlos zerrte ich meine Hose von meinen Beinen, krabbelte mit zittrigen Knien zu ihm, aber bevor ich ihn erreichen konnte, deutete er mit dem Kopf auf den rechten Nachttisch. Ich streckte meine Hand aus, öffnete die Schublade und holte die Tube Gleitgel hervor.
In Rekordzeit kehrte ich zu Gibbs zurück, kniete mich zwischen seine Beine und öffnete das Behältnis in meinen Fingern, schnupperte neugierig daran. Überrascht hob ich meine Augenbrauen. „Pfefferminz?“ fragte ich eine Spur amüsiert. Die Röte kehrte in seine Wangen zurück, aber er blickte mich weiterhin an, mit einem Funkeln in den blauen Augen, das unheimlich erotisch war. „Das hat mir für kurze Zeit die Illusion verschafft, dass du hier bei mir bist. Du riechst immer nach Pfefferminz, Tony, sei es durch dein Shampoo oder den Kaugummi, den du so gerne kaust“, antwortete er und stupste mich mit einem Bein leicht an, zeigte mir damit, dass ich mich endlich beeilen sollte.
„Erzähl mir von deinen Fantasien“, sagte ich, verteilte etwas von dem Gel auf meinem rechten Zeigefinger und legte die Tube zur Seite. „Eine kenne ich ja bereits, aber ich würde auch gerne noch weitere hören“, fügte ich hinzu und streichelte mit meiner linken Hand über Jethros Bauch, da ich wollte, dass er sich möglichst entspannte. Mit dem Zeigefinger umkreiste ich zärtlich seine Körperöffnung, sorgte dafür, dass er sein Becken leicht hob. „Was stellst du dir noch so vor, wenn du Dampf ablässt, wie du es so nett ausgedrückt hast, Jethro?“ „Dass… dass ich dich in einen Verhörraum zerre, die Tür absperre und praktisch über dich herfalle, sodass du es auch noch Tage später spürst, wie ich in dir gewesen bin“, sagte er heiser und keuchte laut auf, als ich meinen Finger schließlich in ihn hineingleiten ließ. Ich traf auf keinen Widerstand und mich hieß unglaubliche Hitze willkommen. „Was… was noch?“ brachte ich hervor und bewegte den Finger langsam in ihm.
„Ich… ich stelle mir vor, wie ich dich mit einem Seil an die Streben meines Bootes binde, deine Arme wie die Schwingen eines Adlers ausgebreitet, sodass du vollkommen wehrlos bist und ich alles mit dir machen kann, was mir vorschwebt.“ „Gott, Jethro“, keuchte ich und meine Hand drückte kurzfristig in seinen Bauch, als seine Fantasie vor meinen Augen lebhaft wurde.
Wie in Trance fuhr ich mit den Streicheleinheiten fort, holte meinen Finger hervor und führte gleich darauf zwei in ihn ein. Diesmal ging es schon schwieriger und er verkrampfte sich kurz. „Du willst mich also an dein Boot fesseln?“ fragte ich und als eine Antwort erhielt ich einen lustvollen Schrei, als ich den sensiblen Punkt in seinem Inneren gefunden hatte, der seine Nerven in ein wahres Feuerwerk aufgehen ließ. Er krallte sich an der Bettdecke fest, bog den Rücken durch und drängte sich mir entgegen.
Vorsichtig dehnte ich ihn weiter, nahm nach einer kleinen Ewigkeit einen dritten Finger zur Hilfe. Jethro sog scharf die Luft ein, bewegte aber seine Hüften in dem Rhythmus meiner Hand. Ich spürte, das er bereit war, dennoch bereitete ich ihn noch ein wenig vor, um ihm nachher so wenig wie möglich weh zu tun. „Tony“, kam es ungeduldig von Gibbs, der mich aus Augen anblickte, die dunkel vor Lust waren. „Ich will dich nicht verletzen, Jethro“, erwiderte ich, fand erneut den Punkt in seinem Inneren und entlockte ihm ein Stöhnen. „Du kannst mich gar nicht verletzen. Und wenn du dich nicht beeilst, werde ich erneut kommen, ohne dass ich dich endlich in mir gespürt habe.“
Ich konnte nichts gegen das Lächeln machen, das meine Lippen auf einmal umspielte. Ich holte meine Finger hervor, schnappte mir die Tube und verteilte das Gleitgel auf meinem Glied. Gleich darauf spreizte ich Gibbs’ Beine noch mehr, rückte in die richtige Position, umfasste meine Erektion mit einer Hand und drang schließlich vorsichtig in ihn ein. Obwohl ich ihn hervorragend vorbereitet hatte, kniff Jethro seine Augen zusammen, hielt die Luft an und krallte seine Finger in die Decke. Er war so unglaublich heiß und eng und ich spürte, wie er sich um mich verkrampfte, mir sein Körper automatisch den Zugang verweigern wollte. Ich hielt inne, stützte mich mit beiden Armen neben ihm ab, beugte mich nach vorne und legte meine Stirn gegen sein.
„Atme, Jethro, atme“, flüsterte ich heiser und gab ihm einen kurzen Kuss. „Atme“, wiederholte ich und langsam kam er meinem Wunsch nach. Ich passte mich ihm an, atmete mit ihm im selben Rhythmus. „So ist es gut. Entspann dich.“ Der Schmerz verschwand langsam aus seinen blauen Augen und er entließ die Decke seinem harten Griff. Ich fasste zwischen uns, legte meine Finger um sein Glied und wertete es als gutes Zeichen, das es noch immer hart war. Langsam streichelte ich ihn und merkte, wie er sich mir nach und nach öffnete. Das schmerzhafte Keuchen verwandelte sich in ein Lustvolles und er hob seine Hüften, um sich mir entgegenzudrängen. Vorsichtig glitt ich schließlich die restlichen Zentimeter in ihn hinein, diesmal ohne auf viel Widerstand zu treffen und jetzt war es an mir, den Atem anzuhalten. Ich konnte es nicht glauben, dass ich endlich mit dem Mann, den ich über alles liebte, derart intim verbunden war, in einem Teil seines Körpers war, in dem vorher noch nie jemand gewesen war.
„Du fühlst dich so unglaublich gut an, Tony“, keuchte Jethro, umfasste mein Gesicht mit beiden Händen und zog mich zu sich nach unten, um mir einen langen, heißen Kuss zu geben. Ich ließ seine Erektion los, stützte mich wieder mit beiden Händen neben seinem Körper ab und begann mich sachte in ihm zu bewegen. Gibbs zuckte kurz zusammen, verkrampfte sich erneut, aber innerhalb von wenigen Sekunden entspannte er sich wieder, stöhnte lustvoll in meinen Mund hinein. Unsere Zungen führten einen zärtlichen Tanz auf und ich passte mich an diesen Rhythmus an.
Vorsichtig glitt ich aus Jethro heraus, nur um gleich darauf wieder in seine enge Hitze zurückzusinken. Er umfasste meine Schultern, seine Nägel bohrten sich leicht in meine Haut, aber ich spürte es kaum, spürte nur die schiere Lust, die mich überrollte, während ich ihn langsam liebte â€" mit einer Zärtlichkeit, wie ich es bei keinem anderen vorher gemacht hatte. Unsere Münder lösten sich voneinander, Gibbs ließ seinen Kopf weiter in das Kissen sinken, seine von den Küssen geschwollenen Lippen öffneten sich leicht und er ließ sich vollkommen fallen, überließ sich den Gefühlen â€" der Lust â€" die uns beide ergriffen hatten.
Ich konnte meinen Blick nicht von seinem Gesicht abwenden, beobachtete mit einer Faszination wie sich die Erregung darauf abzeichnete. Um ihm noch mehr Freuden zu schenken, stützte ich mich erneut auf nur einem Arm ab, griff mit meiner linken Hand zwischen uns und legte sie auf seine Erektion, die ich ohne zu zögern streichelte. Gibbs’ Stöhnen hallte durch das Schlafzimmer, seine Finger gruben sich noch fester in meine Schultern und er hob sein Becken, drängte mich richtiggehend, das Tempo zu erhöhen. Nur zu gerne kam ich seinem Wunsch nach, steigerte den Rhythmus, dem er sich sofort anpasste und anfing, sich absichtlich um mich zusammenzuziehen.
Ich stieß einen erstickten Schrei aus, als er noch enger wurde, mein Griff um sein Glied wurde fester, meine Stöße schneller und ich spürte erneut, wie sich der Höhepunkt tief in mir aufbaute. Um es ein wenig hinauszuzögern, wollte ich innehalten, hatte aber die Rechnung ohne Jethro gemacht. Er umklammerte auf einmal mit seinen Beinen meine Hüfte, zog mich damit eng an sich, hob sein Becken und ich verlor meine gesamte Zurückhaltung. Mit einem lustvollen Schrei vergrub ich mich ein letztes Mal in ihm und kam schließlich mit Wucht. Ich warf meinen Kopf in den Nacken, während mich Welle um Welle heißer Lust überrollte und ich nur am Rande mitbekam, wie Gibbs gleichzeitig mit mir kam. Sein Stöhnen vermischte sich mit meinem Schrei, sein warmer Samen landete teilweise auf meiner Hand und er wurde erneut enger, riss mich in einen wahren Strudel der Leidenschaft.

Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als sich meine Muskeln wieder lockerten und ich mich schwer auf Jethros Oberkörper fallen ließ. Seine Haut war schweißnass und seine Brust hob und senkte sich mindestens so schnell wie meine. Er ließ meine Schultern los, stattdessen umschlang er mich mit seinen Armen, presste mich förmlich an sich, schmiegte seine Wange in meine Haare. Mir war es egal, dass wir voller Schweiß waren und Gibbs’ Samen auf unseren Bäuchen leicht klebte, wichtig war nur unsere Nähe, die wir genossen, während die Lust nach und nach verschwand.
„Alles in Ordnung, Jethro?“ fragte ich nach einer kleinen Ewigkeit und hob träge meinen Kopf â€" ich konnte mich nicht erinnern, wann ich mich das letzte Mal so matt gefühlt hatte. Er blickte mich mit seinen Augen an, in denen ich grenzenlose Liebe erkennen konnte, die mich mit herrlicher Wärme erfüllte. „Mir ging es nie besser“, antwortete er mit noch immer leicht heiserer Stimme und streichelte sanft durch meine zerzausten Haare. „Ich liebe dich, Tony“, fügte er eine Sekunde später hinzu und ich seufzte glücklich. Ihn so zu erleben, so offen und derart zärtlich war ungewohnt, aber wunderschön und ich wollte es gar nicht mehr missen. „Ich liebe dich auch“, erwiderte ich und küsste ihn innig, bevor ich meinen Kopf auf seine Schulter legte und es genoss, wie er sanft meinen Rücken streichelte.
Die Sekunden verstrichen, der Stundenzeiger rückte langsam auf Mitternacht vor, kündigte somit das Ende dieses Tages an â€" Valentinstag, der ab heute nie wieder so sein würde wie vorher. An diesem 14. Februar hatte ich endlich mein wahres Zuhause gefunden â€" Leroy Jethro Gibbs.

Fortsetzung folgt...
Chapter 3 by Michi
15. Februar
00:33 Uhr


Ich lag eng an Gibbs gekuschelt, hatte meinen Kopf auf seine linke Schulter gebettet und streichelte zärtlich über seine Brust, konnte gar nicht genug davon bekommen, seine Haut unter meinen Fingerspitzen zu spüren. Mit seinem Arm hielt er mich umschlungen, liebkoste meinen Oberarm und ließ mich beinahe wie eine Katze schnurren. Unter der Decke, die uns bis zur Hüfte reichte, waren unsere Beine miteinander verschlungen, wobei sich sein Glied ein wenig gegen meinen Oberschenkel drückte. Ich konnte mich nicht erinnern, dass ich mich jemals so wohl gefühlt hatte, so herrlich entspannt, als ob mir jemand vor kurzem eine Massage verabreicht hätte. Jethros körperliche Nähe war wie Balsam und ich wünschte, wir könnten ewig hier liegen bleiben und uns kleine Streicheleinheiten schenken so wie jetzt.
Tief in meinem Inneren konnte ich noch immer nicht glauben, wie dieser Tag schlussendlich geendet hatte. Ich war wirklich der Verzweiflung nahe gewesen, als mich Gibbs die ganze Zeit über ignoriert und mich behandelt hätte, als wäre ich unsichtbar. Durch sein Verhalten hätte ich nie geglaubt, dass es Liebe war, die er für mich empfand. Das war auch der Grund, warum er mich in den letzten Wochen und Monaten öfters als sonst mit Kopfnüssen bestraft, mir mehr Aktenarbeit als den anderen und mich an Tatorten viel mehr herumgescheucht hatte. Während unserer gemeinsamen Dusche, die den Schweiß und Jethros Samen von unseren Körper fortgespült hatte, hatte er mir gestanden, warum er mich derart schlecht behandelt hatte â€" aus Angst, dass ich herausfinden könnte, was in seinem Inneren vorging und ihn anschließend zurückweisen würde.
Zurückweisen wäre allerdings das letzte, was ich je machen würde und in diesem Moment war ich so glücklich wie noch nie zuvor. Es war der schönste Abend gewesen, den ich je erlebt hatte, nie hätte ich gedacht, dass Gibbs mir gegenüber so zärtlich sein konnte, sich mir vollkommen öffnete und mich hinter seine sonst unnahbare Maske hatte blicken lassen. Selbst wenn er diese wieder am Morgen aufsetzen würde, würde ich in ihm ab sofort wie in einem offenen Buch lesen können. Aber ich wusste, dass ihm das nichts ausmachte. Zwischen uns hatte sich innerhalb von wenigen Minuten alles verändert und ich wollte auch gar nicht, dass es jemals wieder wie zuvor wurde. Zu sehr genoss ich das Gefühl, geliebt und umsorgt zu werden und das Wissen, dass ich nie wieder in ein leeres Apartment zurückkehren würde, dass es immer jemanden gab, mit dem ich in Zukunft die Abende und Wochenenden verbringen konnte. Unser beider Leben hatte dank Abbys Initiative eine erfreute Wende genommen…

Ich seufzte glücklich und drückte Jethro einen sanften Kuss auf das Schlüsselbein, was er damit quittierte, indem er mich noch näher an sich zog und mich seinerseits in die Haare küsste. Vor allem mein Hinterkopf bekam auf einmal unglaublich viele Liebkosungen, so als ob er mich dafür entschädigen wollte, dass dieser immer das Ziel seiner zahlreichen Kopfnüsse gewesen war. Würde ich McGee oder Ziva von dieser einfühlsamen Seite erzählen, würden sie mir das ohne Beweis garantiert nicht abkaufen â€" und würde ich es nicht gerade selbst erleben, würde ich es wahrscheinlich auch nicht glauben.
Und es bedeutete mir unglaublich viel, dass ich Gibbs’ Erster gewesen war, dass er bis jetzt niemanden so sehr vertraut hatte, um sich ihm hinzugeben. Manchmal wünschte ich mir, ich hätte auch länger gewartet, dann wäre mein erstes Mal mit einem Mann nicht so schmerzhaft ausgefallen. Seinen Namen wusste ich gar nicht mehr, ich wusste nur noch, dass ich ihn auf einer Party am College kennen gelernt hatte und zu betrunken gewesen war, um wirklich zu wissen, was ich machte, welchen Schritt ich dabei war, zu tun. Und der Typ war viel zu erregt gewesen, um vorsichtig oder langsam zu sein. Ich hatte tagelang danach das Gefühl gehabt, nie wieder richtig sitzen zu können. Wegen dieser nicht gerade berauschenden Erfahrung hatte ich es Jethro so angenehm wie möglich machen wollen â€" und es war mir auch gelungen. Bis auf die anfänglichen Schmerzen hatte er keine gehabt, hatte es richtig genossen, mir so nahe sein zu können, hatte es genossen, dass ich zu ihm so zärtlich gewesen war â€" auch das hatte er mir während unserer Dusche gestanden.

„Hast du Abby auch von deinen Gefühlen erzählt oder warum war sie sich so sicher, dass du die Karte nicht einfach wegschmeißen würdest?“ fragte ich schließlich, hörte auf, Gibbs zu streicheln und legte meine Hand auf die Stelle, wo sein Herz kräftig schlug. Er hob seinen freien Arm und verschränkte seine Finger mit den meinen. „Ich habe ihr nie erzählt, wie es in meinem Inneren aussieht. Der einzige, der davon gewusst hat, war Ducky.“ „Ducky?“ Eigentlich überraschte mich das nicht, entging dem Pathologen doch so gut wie gar nichts und er war einer der wenigen, der ständig zu wissen schien, was in Jethro vorging.
„Er hat mich vor etwa drei Monaten gefragt, wann ich denn gedenke, dir endlich zu sagen, dass ich dich liebe“, erwiderte er und drückte einen weiteren Kuss in meine Haare. Ein Lächeln umspielte meine Lippen und ich schmiegte mich noch näher an ihn. „Er hat das wirklich derart direkt gefragt? Ohne zu zögern?“ „Ohne zu zögern. In der einen Sekunde haben wir noch über die Ergebnisse der Autopsie gesprochen, in der nächsten bereits über meine Gefühle. Ich war viel zu überrumpelt, um irgendetwas abzustreiten.“ „Du und überrumpelt?“ Ich lachte leise bei der Vorstellung seines überraschten Gesichtsausdruckes. „Kaum zu glauben“, fügte ich gleich darauf hinzu und hob ein wenig meinen Kopf, sodass ich ihn anblicken konnte.
Die Farbe seiner Augen war dank des gedämpften Lichtes der Nachttischlampe ein dunkles Blau und erinnerte mich an die Tiefen eines Ozeans. Ich drückte seine Finger und mein Herz begann schneller zu schlagen, als sich seine Lippen zu einem zärtlichen Lächeln verzogen. In meinem gesamten Bauch schienen Tausende von Schmetterlingen unterwegs zu sein, die meinen Körper mit einem intensiven Prickeln überzogen. Aber gleich darauf schoss mir ein Gedanke durch den Kopf und ich setzte mich kerzengerade auf. Da unsere Beine weiterhin miteinander verschlungen waren, diente mir sein linker Oberschenkel als Stuhl, aber ihn schien das nicht zu stören.
„Was?“ fragte Gibbs irritiert und runzelte die Stirn. „Ducky“, stieß ich hervor und schüttelte belustigt den Kopf. „Ich fass es nicht, dass die beiden gemeinsame Sache gemacht haben.“ „Du meinst, Abby und Duck stecken unter einer Decke?“ „Oh ja, das tun sie. Überleg doch einmal. Woher sollte unsere kleine Fledermaus sonst die Gewissheit haben, dass du die Karte nicht einfach entsorgen würdest? Sie hätte doch sicher auf eine andere Methode zurückgegriffen. Und bei einer von Duckys Geschichten…?“ „Du hast bei einer seiner Geschichten aufgepasst?“ Jethro hob seine Augenbrauen und seine Mundwinkel zuckten amüsiert. „Hin und wieder höre ich ihm durchaus zu“, gestand ich und rutschte ein Stück seinen Oberschenkel hinauf, wobei mein Knie wie rein zufällig sein Glied berührte, was ihm ein Keuchen entlockte.
„Jedenfalls ist es einmal um seine Ururgroßmutter gegangen und diese hatte den Namen Adelaide. Warum ist mir das nicht früher eingefallen?“ „Das liegt vielleicht daran, dass du vorhin etwas anderes im Kopf hattest als dir Gedanken über Duckys Ururgroßmutter zu machen“, erwiderte Gibbs, löste unsere miteinander verschränkten Finger und umfasste mit beiden Hände meine Hüften. Als ich mich aufgesetzt hatte, war mir die Decke auf meine Unterschenkel gerutscht und ich saß vollkommen entblößt vor ihm. Sein mehr als verlangender Blick machte mich ganz kribbelig und ich musste den Kloß in meinem Hals hinunterschlucken, der sich dort auf einmal gebildet hatte.
„Dass Abby und Ducky gemeinsame Sache gemacht haben, schreit nach Rache“, keuchte ich atemlos, als Jethro anfing, meine Haut zu streicheln. „Und du hast natürlich schon einen Plan.“ „Natürlich habe ich das“, erwiderte ich und ließ es widerstandslos zu, dass er mich zu sich nach unten zog â€" unsere Gesichter waren nur ein paar Zentimeter voneinander entfernt. „Du kannst mir alles beim Frühstück erzählen“, murmelte er nahe an meinem Mund, hob ein wenig seinen Kopf und presste verlangend seine Lippen auf meine. Seine Hände wanderten zu meinem Hintern, legten sich darauf und gleich darauf spürte ich seine Finger, die zärtlich anfingen, meine Körperöffnung zu streicheln â€" sämtliche Rachepläne an Abby und Ducky verschwanden prompt aus meinem Gehirn…

15. Februar
07:45 Uhr


Mit einem äußerst überzeugenden betrübten Gesichtsausdruck, den ich heute Morgen vor Jethros Badezimmerspiegel geübt hatte, verließ ich den Fahrstuhl und betrat gleich darauf Abbys Labor. Wie immer lief laute Musik und ich fand die junge Goth bei ihrem Computer, wo sie eines ihrer geliebten Onlinespiele spielte. Es fiel mir unendlich schwer, nicht glücklich zu grinsen und sie gleich in eine feste Umarmung zu schließen, um ihr zu danken, dass sie Gibbs und mich zusammengebracht hatte.
Wir hatten insgesamt nur drei Stunden geschlafen und trotzdem fühlte ich mich so munter wie schon lange nicht mehr. Es war einfach herrlich gewesen, in Jethros Armen aufzuwachen, seinen vom Schlaf warmen Körper an meinen gepresst, während sein Mund zärtlich mit meinem Ohrläppchen gespielt hatte, um mich zu wecken. Und ich konnte mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal einen derart ausgiebigen Guten Morgen Kuss erhalten hatte, dass mich alleine bei dem Gedanken daran ein heftiger Schauder durchfuhr.
Außerdem hatte er mich total überrascht, als er aus einem Küchenschrank eine Packung meiner Lieblingscornflakes hervorgeholt hatte, die er mit einem weiteren Kuss vor mich hingestellt hatte. Jethro hatte mir anschließend gestanden, dass er diese vor Wochen einmal besorgt hatte, in der Hoffnung, sie würden dabei helfen, dass ich irgendwann einmal bei ihm schlafen würde. Während er sich mit Kaffee und Toast begnügt hatte, hatte ich zwei große Schüsseln Cornflakes verdrückt, gefolgt von einem Donut mit Zitronenglasur, den ich mir gekauft hatte, während sich Gibbs einen weiteren Becher seines Lieblingsgetränks im Coffeeshop am Weg zur Arbeit besorgt hatte. Seinen Wagen hatten wir vorher vom Restaurantparkplatz geholt â€" nachdem wir bei mir vorbeigeschaut hatten, damit ich mir frische Sachen hatte anziehen können - wobei es mir jedoch lieber gewesen wäre, wenn wir gemeinsam zum Hauptquartier gefahren wären. Aber noch sollte niemand etwas von unserem neuen Glück wissen, jedenfalls nicht so lange wir an Abby und Ducky den kleinen Racheakt durchgeführt hatten.

So als ob sie ein Gespür dafür hätte, wenn jemand ihre geheiligten Hallen betrat, drehte sich die junge Goth um und strahlte über das ganze Gesicht, als sie mich sah. Gleich darauf runzelte sie jedoch ihre Stirn, als sie meine betrübte Miene bemerkte. Ohne weiter das Spiel zu beachten, eilte sie in den angrenzenden Raum und drehte die Musik herunter, sodass diese jetzt ein grässliches Hintergrundgeräusch war.
„Hey Tony“, sagte sie, während sie zu mir zurückkam. „Was machst du hier unten? Habt ihr einen neuen Fall?“ Ich schüttelte den Kopf und lehnte mich an einen freien Tisch. „Nein, es gibt nichts weiter als alte Akten und da Gibbs sich gerade einen Kaffee holt, habe ich mir gedacht, ich statte dir einen kurzen Besuch ab.“ Beinahe hätte ich meinen Freund bei seinem Vornamen genannt, hatte mich aber noch rechtzeitig daran erinnert, dass dieser Versprecher alles hätte auffliegen lassen. „Was hast du auf dem Herzen, mein italienischer Hengst?“ fragte sie und ich konnte es förmlich hinter ihrer Stirn rattern sehen, wie sie sich alle möglichen Varianten überlegte, was gestern schief gelaufen sein könnte. Offiziell wusste sie ja nichts von der Einladung, weshalb sie nicht direkt damit herausplatzen konnte. Es war ihr jedoch anzumerken, dass ihr das mehr als schwer fiel.
„Ich habe mich gestern auf einen richtig tollen Abend gefreut“, sagte ich traurig und verlieh mir in Gedanken einen Oscar für meine überzeugende Darstellung. „Jemand hat mir gestern am Morgen eine Valentinstagskarte unter der Tür durchgeschoben und mich zu einem Abendessen ins Four Seasons eingeladen.“ „Ins Four Seasons?!“ rief Abby begeistert und strahlte über das ganze Gesicht â€" verdiente ich für meine Darbietung einen Oscar, dann bekam die junge Goth glatt zwei. Wüsste ich nicht, dass sie hinter alldem steckte, würde ich ihr sofort alles abkaufen.
„Ja, aber leider hat mich die Person, die mir die Karte geschenkt hat, versetzt. Jedenfalls ist niemand aufgetaucht.“ „Was?!“ Jetzt machte sich Schrecken und Fassungslosigkeit auf Abbys Miene breit und ich konnte nur mit Mühe ein Grinsen unterdrücken. „Was soll das heißen, nicht aufgetaucht?! Das gibt es doch nicht! Ich meine, wer versetzt dich so ohne weiteres?! Da muss es einen triftigen Grund dafür geben! Also, ich hätte mir kein Abendessen mit dir im Four Seasons entgehen lassen!“ Ihre Wangen hatten sich gerötet und sie fuchtelte wild mit ihren Armen durch die Luft.
Ich scharte ein wenig mit den Füßen und ließ betrübt meinen Blick durch das Labor schweifen. „Ich habe sogar meinen besten Armanianzug angezogen und dann war das ganze umsonst. Tja, es war wohl doch ein Scherz, den sich jemand mit mir erlaubt hat.“ „Ich bin mir sicher, dafür gibt es eine hervorragende Erklärung“, meinte Abby erbost und stemmte ihre Hände in die Hüften. Ich konnte vor mir sehen, wie sie in ihrer Vorstellung Gibbs eine richtige Standpauke hielt, dass er mich angeblich versetzt hatte. Aber würde sie mit ihm schimpfen, würde sie unweigerlich zugeben müssen, dass sie für die Einladungen verantwortlich war.
„Aber ich schätze, auf die Erklärung muss ich wohl warten, da ich ja nicht weiß, wer mir die Karte geschickt hat“, erwiderte ich und setzte ein trauriges Lächeln auf. „Aber was soll’s. So bin ich wenigstens für etwa eineinhalb Stunden nicht Zuhause herumgesessen, sondern war in einem wirklich schicken Restaurant. Da solltest du unbedingt einmal vorbeischauen, Abbs. Der Wein schmeckt auf jeden Fall hervorragend, auch wenn er nicht gerade billig ist.“ Sie ließ enttäuscht die Schultern hängen und murmelte etwas, das ich nicht verstand. Aber irgendwie hegte ich den Verdacht, dass es ein Fluch war, der Jethro betraf.
Ich blickte auf die Uhr und seufzte. „Ich sollte wohl lieber wieder nach oben fahren, nicht das Gibbs vom Coffeeshop zurück ist und meinen Platz leer vorfindet. Auf eine Kopfnuss kann ich sobald am Morgen wirklich verzichten. Obwohl, er ist richtig sexy, wenn er mich wütend anfunkelt“, fügte ich hinzu und ein träumerischer Ausdruck stahl sich auf mein Gesicht. Abby wurde aus ihrer Entrüstung gerissen und sah mich beinahe mitleidig an. „Ach Tony, du wirst schon sehen, irgendwann werdet ihr beide schon noch zusammenkommen, auch wenn der Bossman den Eindruck macht, nichts für dich zu empfinden.“ „Du hast recht, ich darf die Hoffnung nicht aufgeben“, meinte ich und lächelte, während ich es ihr wirklich gerne sagen würde, dass ich genau wusste, was Jethro empfand, aber noch wollte ich sie ein wenig zappeln lassen. „Danke, dass du mir zugehört hast“, fügte ich noch hinzu und umarmte die Forensikerin kurz, bevor ich eilends das Labor verließ und mir endlich ein breites Grinsen erlauben konnte. Ich musste mich nicht umdrehen, um zu wissen, dass Abby mit ihrem Fuß heftig auf dem Boden aufstampfte und darüber schimpfte, dass ihr Plan anscheinend nicht funktioniert hatte. Manchmal war Rache wirklich süß…

15. Februar
08:00 Uhr


Mit einem Becher extrastarkem Kaffee bewaffnet, betrat Gibbs die Pathologie und fand Ducky an seinem Schreibtisch vor, wo er eine Bestandsaufnahme der noch vorhandenen Probenröhrchen machte, die vor ihm aufgereiht lagen. Obwohl er eigentlich der Typ war, der sich nicht zu solchen Kindereien herabließ wie Ducky und Abby hinters Licht zu führen, hatte er nicht anders gekonnt. Schon alleine deswegen, weil ihn Tony, als er ihm seinen kleinen Plan erzählt hatte, mit seinem Dackelblick angesehen und dabei so unschuldig wie ein neugeborenes Baby gewirkt hatte, dass er einfach beschlossen hatte, mitzumachen. Außerdem konnte er Anthony irgendwie gar nichts mehr abschlagen, egal worum es sich handelte. Seit gestern Abend hatte er sein Herz endgültig an ihn verloren und er fühlte sich deswegen so gut wie schon lange nicht mehr.
Wenn Jethro an letzte Nacht dachte, konnte er sich nur schwer ein Grinsen verkneifen. Es war einfach perfekt gewesen und auch wenn es ihm anfangs ein wenig peinlich gewesen war, dass er keine Erfahrung mit Männern gehabt hatte, war diese Beschämung rasch verschwunden. Tony war unglaublich liebevoll gewesen, hatte sich auch nicht darüber lustig gemacht, als er ihm gestanden hatte, warum er eine Tube Gleitgel besaß und welche Fantasien in seinem Kopf herumspukten. Eher hatte er das Gefühl, dass sie irgendwann genau diese Fantasien zum Leben erwecken würden.
Mit Anthony zu schlafen, war noch viel schöner gewesen als er es sich in seinen Träumen ausgemalt hatte, auch wenn es anfangs weh getan hatte. Aber dieser Schmerz war nichts im Vergleich zu der Lust gewesen, die ihn überrollt hatte, als er sich endlich weitestgehend entspannt und Tony vollkommen in sich aufgenommen hatte. Sex war für ihn schon lange kein Akt der Liebe mehr gewesen, sondern einfach eine Befriedung gewisser körperlicher Bedürfnisse, aber letzte Nacht war es viel mehr als das gewesen. Das Gefühl, dass ihn überrollt hatte, als er realisiert hatte, dass er endlich mit dem Mann, den er unbeschreiblich liebte, derart intim verbunden war, hätte ihm beinahe die Tränen in die Augen getrieben. Es war ein Akt der Liebe gewesen und noch viel mehr, das er nicht mit Worten beschreiben konnte. Seit einer Ewigkeit hatte er sich nicht mehr fallen gelassen, hatte sich nicht mehr von seinen Gefühlen leiten lassen. Und gestern einfach die Kontrolle aufgegeben zu haben, war überraschend befreiend gewesen.
Aber noch herrlicher war es gewesen, wieder jemanden zu haben, mit dem er am Morgen aufwachen konnte. Tonys Körper war so warm gewesen und die Geräusche die er im Schlaf gemacht hatte, als er an seinem Ohrläppchen geknabbert hatte, hatten ihn zum Grinsen gebracht. Er war bereits jetzt jedem Millimeter seines Freundes verfallen und war sich sicher, nie genug von ihm bekommen zu können. Seit langem war er nicht mehr so glücklich gewesen und er fragte sich, ob Ducky das bemerken würde, trotz der mürrischen Miene, die er aufgesetzt hatte und jeden anderen wohl sofort in die Flucht geschlagen hätte.

„Ah Jethro“, sagte der Pathologe, der sich mit seinem Stuhl umgedreht hatte und seinen Freund von oben bis unten musterte. Er erkannte sofort, dass dessen Gesichtsausdruck auf eine nicht gerade rosige Laune schließen ließ und unwillkürlich verging ihm das Lächeln, das noch vor einer Sekunde seine Lippen geziert hatte. Abbys Plan, die beiden Sturköpfe zusammenzubringen, hatte also nicht funktioniert. Das war doch zum Haare raufen. Für einen kurzen Moment hatte er wirklich gedacht, Tony und Gibbs hätten einen wunderbaren Abend hinter sich, gefolgt von einer noch besseren Nacht, in der sie nicht viel Schlaf bekommen hatten. Aber wenn es sich so abgespielt hätte, hätte sein Freund jetzt nicht diesen mürrischen Ausdruck im Gesicht, sondern würde eher glücklich wirken.
„Stimmt etwas nicht?“ fragte Ducky mit sorgenvoller Stimme. Gibbs trank einen großen Schluck Kaffee und lehnte sich gegen einen der Stahltische, blickte den Älteren direkt an. „Ich habe gestern eine Valentinstagskarte geschenkt bekommen, in der mich jemand ins Four Seasons zum Abendessen eingeladen hat“, antwortete er und versuchte seine Mundwinkel gerade zu halten. „Und dieses Essen ist nicht gut verlaufen?“ wollte der Pathologe vorsichtig wissen. „Ich war nicht dort.“ Jethros Gegenüber weitete seine Augen und stand langsam von dem Stuhl auf. „Du warst nicht dort? Aber warum? Ich meine, wenn dich jemand einlädt und… oder hast du die Karte einfach weggeschmissen?“
Gibbs schüttelte den Kopf und trank einen weiteren Schluck Kaffee. „Nein, Duck. Ich wollte hingehen und die Zeit bis dahin habe ich mit dem Bauen meines Bootes überbrückt. Nur habe ich in den vergangenen Tagen nicht so viel Schlaf bekommen, weshalb ich wieder einmal in meinem Keller eingeschlafen bin. Als ich wach geworden bin, war es kurz nach 22 Uhr. Ich habe schlicht und einfach verschlafen. Und jetzt werde ich wohl nie erfahren, wer mich eingeladen hat.“ Ducky ließ sich schwer gegen seinen Tisch sinken und schüttelte betrübt den Kopf. Es wäre auch zu schön gewesen, wenn alles wie am Schnürchen geklappt hätte. Ob Abby schon von dem Desaster wusste? Anscheinend mussten sie sich einen anderen Plan ausdenken, um Gibbs und Tony endlich zusammenzubringen, da ja keiner der beiden bereit war, endlich den entscheidenden Schritt zu wagen.
„Vielleicht meldet sich die Person noch einmal“, sagte der Pathologe schließlich zuversichtlich und machte sich gedanklich eine Notiz bei dem Schema des Blind Dates zu bleiben, da sein alter Freund solche Einladungen ja nicht zu entsorgen schien. Und wenn das wieder nicht funktionierte, würden sie wohl schwerere Geschütze auffahren müssen. Vielleicht sollten sie die beiden hier in der Pathologie einsperren oder gar in einem Verhörraum? Irgendwo, wo sie nicht eher herauskamen, bevor nicht die Fronten geklärt waren.
„Ja, vielleicht“, erwiderte Jethro nicht sehr überzeugend und blickte auf seine Uhr. „Ich sollte wieder hinauffahren. Nicht, dass Tony McGee schon so viele Papierbälle an den Kopf geworfen hat, dass man seinen Schreibtisch vor lauter Kugeln nicht mehr sehen kann.“ Bei der Erwähnung des Namens seines Agents erlaubte sich Gibbs seine mürrische Maske fallen zu lassen und ein träumerisches Lächeln zierte seine Lippen. „Ach Jethro, wann wirst du es ihm endlich sagen?“ fragte Ducky kopfschüttelnd. „So kann das ja nicht weitergehen. Irgendwann wird es dich so sehr beeinflussen, dass du dich nicht mehr auf deine Arbeit konzentrieren kannst. Immerhin ist Anthony täglich in deiner Nähe.“ „Ich will ihn nicht verjagen, Duck. Du weißt wie ich, dass er doch jede Woche eine neue Freundin hat.“ Innerlich grinste Gibbs, als er die verzweifelte Miene seines Gegenübers bemerkte. Wenn dieser nur wüsste, dass Tony schon seit einer Ewigkeit keine Freundin mehr gehabt hatte. Wahrscheinlich würde er es bald erfahren, aber noch wollte er ihn zappeln lassen.
„Bis dann, Duck“, sagte er schnell, bevor der andere eine Gelegenheit erhielt, ihm einen kleinen Vortrag zu halten, so wie jedes Mal, wenn sie auf dieses Thema zu sprechen kamen, verließ eilends die Pathologie und strebte auf den Fahrstuhl zu. Als sich dessen Türen öffneten, überraschte es ihn nicht, Tony in der kleinen Kabine vorzufinden. Jethros Herz vollführte einen Hüpfer und er ließ sich widerstandslos in den Aufzug zerren. Und kaum hatten sich die Türen geschlossen, nahm er Anthony in seine Arme und küsste ihn voller Leidenschaft, nutzte die paar Sekunden aus, die sie hatten, bevor sie in der 3. Etage ankamen.

15. Februar
10:16 Uhr


„Ich habe ja gesagt, dass es funktionieren wird“, meinte ich triumphierend und richtete ein paar der schwarzen Rosen in der Vase, sie ich auf Abbys Tisch platziert hatte. Da wir heute wirklich nichts außer Akten bearbeiten zu tun hatten, hatte Gibbs nichts dagegen gehabt, dass ich die junge Goth ein wenig im Auge behielt, bis sie endlich zu Ducky verschwunden war, sodass wir das Labor für uns alleine hatten. Wahrscheinlich blieben uns nur wenige Minuten, aber die reichten vollkommen.
Die Blumen hatte Jethro heute Morgen besorgt, als er sich seinen Kaffee gekauft hatte und diese dann in seinem Wagen aufbewahrt. Womit ich nicht gerechnet hatte, war der kleine schwarze Teddybär, der eine einfache Dankeskarte in seinen flauschigen Pfoten hielt. Gibbs stellte einen übergroßen CafPowbecher und eine Flasche schottischen Whiskeys neben die Vase und drehte sich zu mir um.
„Ich weiß, dass du das gesagt hast“, erwiderte er sanft und würden sich im Labor nicht überall Kameras befinden, hätte er mich schon lange in seine Arme geschlossen. So wie vor etwa zwei Stunden im Fahrstuhl. Den kurzen, aber heftigen Kuss konnte ich jetzt noch spüren und ich hatte alle Mühe gehabt, die Kabine normal und nicht mit einem dämlichen Grinsen zu verlassen. „Und Abby wird uns wahrscheinlich eine wahre Tirade halten, wenn sie erkennt, dass wir sie und Ducky hinters Licht geführt haben.“ „Gefolgt von einer halsbrecherischen Umarmung. Sie wird sich viel zu sehr freuen, dass ihr Plan aufgegangen ist, als dass sie uns böse sein könnte, Jethro“, meinte ich und nickte zufrieden, als endlich jede Rose ordentlich angeordnet war.
„Komm, ich lade dich auf einen Kaffee ein“, sagte ich ein paar Sekunden später, als wir das Labor wieder verließen. „Jetzt sag nicht, dass du schon wieder einen Donut haben willst, Tony. Du hattest doch heute Morgen schon einen.“ „Ja, aber keinen mit Schokoglasur. Und am Abend werden wir dafür sorgen, dass ich die überschüssigen Kalorien wieder abbaue“, fügte ich hinzu und entlockte Jethro ein amüsiertes Lachen. „Bei den Haufen Kalorien, die ein Donut hat, dauert dieser Abbauvorgang sicher lange.“ „Ach ja? Nun, wie wäre es, wenn ich mir zusätzlich noch ein großes Stück Apfelkuchen kaufe? Mit jeder Menge Schlagsahne?“ „Da brauchen wir aber die ganze Nacht, damit du das wieder abgespeckt hast“, meinte er und zog mich in den Fahrstuhl. „Gut, dass morgen Samstag ist und wir keinen Dienst haben“, flüsterte ich und schlang meine Arme um seinen Nacken. „Da können wir jede Menge Trainingsstunden abhalten.“ „Vielleicht sollte ich auch einmal einen Apfelkuchen probieren“, sagte Jethro, bevor er meine Lippen mit seinen verschloss, während er blind nach dem Stopphebel tastete und diesen umlegte, sodass der Fahrstuhl mit einem Ruck stehen blieb.
Fast ein Jahr hatte es gedauert, bis wir endlich zueinander gefunden hatten, wenn auch nur mit der Hilfe eines gerissenen Pathologen und einer Forensikerin, die sich gerne um die Liebesangelegenheiten ihrer Kollegen kümmerte. Dank ihr konnte ich endlich die Liebe meines Lebens in meinen Armen halten und so wahr mir Gott helfe, Jethro würde ich nie wieder gehen lassen…

15. Februar
10:20 Uhr


„Welcher Idiot hat denn jetzt schon wieder den Fahrstuhl angehalten“, schimpfte Abby schlecht gelaunt und stieß die Tür auf, um das Treppenhaus zu verlassen. „Oder ist er wieder einmal kaputt. Die hätten ruhig einen einbauen können, der nicht so oft den Geist aufgibt.“ Wütend betrat sie ihr Labor. Sie war eben bei Ducky gewesen und hatte mit ihm Kriegsrat abgehalten. Die junge Goth konnte es nicht glauben, dass Gibbs verschlafen hatte… VERSCHLAFEN!!! Und wegen so etwas war ihr schöner Plan den Bach hinuntergelaufen. So ein Mist aber auch. Wenn sie könnte, würde sie ihrem silberhaarigen Fuchs einen wütenden Vortrag über verpatzte Chancen halten.
Und Tony war deswegen so niedergeschlagen, hatte sich extra herausgeputzt und sie war sich sicher, dass Jethro die Augen aus dem Kopf gefallen wären, hätte er den Jüngeren in dem schwarzen Armanianzug gesehen. Da hatte sie sich extra so viel Mühe gegeben und Ducky hatte es geschafft, einen Tisch im Four Seasons zu bekommen und dann war alles umsonst gewesen.
„Aber ich gebe nicht auf!“ rief sie ihren geliebten Maschinen zu. „Die beiden werden mir nicht entkommen! Sie werden…!“ Die restlichen Worte blieben ihr im Hals stecken, als sie den riesigen Strauß schwarzer Rosen, den überdimensionalen CafPowbecher, die Whiskeyflasche und den kleinen süßen Teddybären entdeckte â€" sämtliche Dinge standen neben ihrem Computerbildschirm. Abby drehte sich einmal im Kreis, spähte in den hinteren Teil des Labors, aber niemand war zu sehen.
Mit großen Augen ging sie langsam auf ihren Tisch zu und nahm zögernd, so als ob sie explodieren würde, die kleine Karte aus den Pfoten des schwarzen Bären. Diese war in einem blutigen Rot gehalten, auf dem sich das Wort Danke in goldenen Buchstaben abhob. Mit offenem Mund starrte sie die Karte an, bevor sie zu den anderen Gegenständen auf dem Tisch blickte… und auf einmal wurde ihr klar, was diese hier zu suchen hatten, was sie zu bedeuten hatten.
Abby stieß einen lauten Freudenschrei aus, hüpfte sie wild auf und ab, schnappte sich den Teddy und drückte ihn ganz fest an sich. Sie konnte es nicht glauben… von wegen verschlafen, von wegen Tony hatte den Abend alleine im Restaurant verbracht, von wegen Niedergeschlagenheit. Die beiden hatten Ducky und sie hinters Licht geführt, hatten sich einen Spaß mit ihnen erlaubt, wahrscheinlich als kleine Rache, da sie sich eingemischt hatten. Aber sie mussten ihr und dem Pathologen auch dankbar sein, nicht umsonst waren diese tollen Geschenke auf einmal hier im Labor.
„Na wartet, wenn ich euch in die Finger bekomme“, sagte sie atemlos, stellte den Bären zurück und steckte die Karte wieder in seine Pfoten. „So leicht kommt ihr uns nicht davon. Mich führt man nicht ungestraft hinters Licht!“ Abby stürzte zum Telefon, um Ducky anzurufen und um ihm die gute Neuigkeit mitzuteilen, dass ihr Plan doch funktioniert hatte, dass Tony und Gibbs endlich ein Paar waren. Wieder einmal hatte sie bewiesen, dass sie die Meistern im verkuppeln war. Ihre Hartnäckigkeit hatte sich schlussendlich bezahlt gemacht und die beiden Personen, die ihr am meisten bedeuteten, hatten zusammengefunden. Der 14. Februar würde für die beiden nie wieder so sein wie vorher â€" genauso wie für Abby, die jetzt einen Grund mehr hatte, sich auf diesen Tag zu freuen.

The End!!!!
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