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Sie rannte. Ihr Körper schmerzte und sie war sich sicher dass er ihr den Arm erneut gebrochen hatte, aber wenn sie jetzt stehen bleiben würde, wusste sie dass sie verloren hatte. Sie musste es bis zum Hauptquartier des NCIS schaffen und hoffte inständig dass er da war.
Endlich nach dem sie über eine Stunde durch die Stadt gerannt war sah sie das Hauptquartier. Sie rannte über eine Brücke. Eine Standuhr am Ende sagte ihr das es kurz vor sechs Uhr war. Sie überquerte eine Strasse und erreichte dann die Tür. Ihr Atem ging schnell. Alles drehte sich. Aber sie hatte es geschafft. Sie war angekommen. Sie öffnete die schwere Tür und trat ein. Sofort eilte ein uniformierter Wachmann auf sie zu:" Kann ich ihnen helfen?" Sie zitterte:" Ich muss zu Anthony DiNozzo. Jetzt. Sofort." „Sie brauchen einen Arzt Ma´m." „Ich muss ihn sprechen", es viel ihr schwer zu sprechen und sie konnte sich nur schwer auf den Beinen halten. „Gut, ich brauche ihren Ausweis." „Ich habe keinen mehr." „Dann tut es mir leid, dann kann ich sie nicht durch lassen." Tränen rannen ihre blutigen Wangen herunter:" Bitte." „Es tut mir leid. Ohne Ausweis kann ich sie nicht durch lassen." „Leo kann ich dir helfen", ein grauhaariger Agent trat zu ihnen. „Guten Morgen Special Agent Gibbs. Die junge Frau will zu Special Agent DiNozzo. Aber sie hat keinen Ausweis." Verzweifelt blickte die junge Frau die beiden Männer an. Dann brach sie zusammen. „Leo, helfen sie mir mal. Ich nehme sie mit nach oben." Der Wachmann nickte und brachte gemeinsam mit dem Special Agent die junge verletzte Frau in den Fahrstuhl. „Ich bring sie nach unten zu Dr. Mallard. Bitte rufen sie Tony und den Doktor an, sie sollen sofort kommen." Leo nickte, dann drückte er den Knopf für die Autopsie und Special Agent Gibbs fuhr mit der brünetten Frau auf dem Arm in den Keller.
Unten angekommen trat er aus dem Fahrstuhl in die Autopsie und legte die junge Frau auf einen der Szeziertische. Ihr Atem war flach und sie war übel zugerichtet. Sie hatte blaue Flecken überall wo man freie Haut sehen konnte, einige waren neu, es waren aber auch viele alte dabei, ein blaues Auge und mehrer Abschürfungen im Gesicht. Ihren linken Arm hielt sie seltsam verdreht und der erfahrene Agent war sich sicher dass er gebrochen war. Er holte zwei Tücher und deckte sie vorsichtig zu. Viele Gedanken schwirrten ihm durch den Kopf. Was wollte die junge Frau von Tony? Woher kannte er sie? Wer hatte sie so zugerichtet und warum? Er hatte nicht viel Zeit darüber nach zu denken, den nach etwa einer halben Stunde öffnete sich die Tür und Tony eilte herein. „Boss was ist…. oh nein Kelly", der grünäugige Agent hatte die Frau gesehen. Er eilte zum Szeziertisch und sah dann seinen Boss an:" Ist sie…?" Jethro schüttelte den Kopf:" Nein. Tony wer ist das? Was will sie von dir und was ist mit ihr passiert?" Der junge Agent sah sie erneut an und schluckte dann:" Das ist Kelly. Meine…Frau."

Teil 2

Der ältere Agent zog seine Brauen hoch:" Deine Frau? DiNozzo seit wann bist du verheiratet? Wer ist die Frau und was ist mit ihr passiert?" Tony sah die brünette Frau verzweifelt an, dann wandte er sich wieder seinem Boss zu:" Ich weiß nicht was passiert ist. Ich hab sie seit, seit… warte mal…. Oh seit 12 Jahren." „Was", sein Boss war lauter geworden und kam auf ihn zu:" Wieso bist du seit 12 Jahren verheiratet und ich frage dich jetzt ein letztes Mal was ist mit dieser Frau passiert?" Tony hob abwehrend die Hände:" Boss ich weiß es nicht. Wirklich nicht. Ich hab sie vor 11 Jahren das letzte Mal gesehen. Wir haben nach dem College in Las Vegas geheiratet. So aus Spaß. Naja, aber es ist ja trotzdem echt. Als wir uns getrennt haben, haben wir da nicht mehr drüber nachgedacht, wir haben gesagt wenn wir mal wirklich heiraten wollen, dann lassen wir uns eben scheiden. Ich weiß nicht was mit ihr passiert ist." Der Ex- Marine wollte noch was sagen als sich die Schiebetür erneut öffnete und Ducky eintrat. „Guten Morgen Jethro. Was haben wir?" „Moment Ducky, sie ist nicht tot", fuhr Tony dazwischen, sein Kollege etwas sagen konnte. Ducky sah die beiden an und warf dann einen Blick auf die junge Frau:" Okay. Wer ist sie und was ist passiert", der Doktor zog sich Hut und Mantel aus und einen Kittel an. „Sie ist Tonys Frau. Mehr wissen wir nicht." Erstaunt sah Ducky seine Kollegen an:" Seit wann bist du verheiratet Tony? Warum hast du mir nichts gesagt?" „Ducky das ist jetzt egal. Sag mir was mit ihr passiert ist", Anthony hatte keine Lust wieder alles zu erklären. „Oh, okay." Langsam zog er die Decken weg. Tony erschrak und schluckte. Jetzt sah er was sein Boss schon zuvor gesehen hatte. Er atmete tief ein und aus und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Wer hatte ihr das angetan und warum. Seine erfahrenen Augen erkannten sofort das es sich weder um einen Unfall handelte noch um einen einmaligen Zwischenfall. Sie war Misshandelt worden, schwerstens und über eine sehr lange Zeit. „Wir sollten sie wach machen, ich kann sie nicht einfach so untersuchen." Jethro nickte und sah dann seinen jungen Kollegen an:" Tony mach sie bitte wach." Dieser nickte wie im Trance und beugte sich dann vorsichtig über sie:" Kelly. Kelly, du musst wach werden", sachte rüttelte er an ihr. Langsam schlug sie die Augen auf. Sie erschrak und hielt sich sofort die Hand vors Gesicht. Tony schluckte. Es fiel ihm schwer sie so zu sehen:" Pscht, ich bin´s Tony. Dir passiert hier nichts", sacht strich er ihr übers Haar. Langsam ließ sie die Hand sinken. Ihr Atem ging schnell und sie blickte sich panisch um. Leise sprach Tony auf sie ein:" Kelly. Dir wird hier nichts passieren. Setzt dich mal auf", er griff ihr unter die Arme und zog sie langsam hoch. Sie stöhnte leise auf und verzog schmerz verzehrt ihr Gesicht. Als sie sahs hob sie den Kopf und sah Tony an:" Rette mich. Sonst bringt er mich noch um." Tony schauderte es. Er beugte sich zu ihr:" Niemand wird dir wieder etwas tun. Hörst du? Ich werde auf dich aufpassen. Du musst uns sagen wer es war?" Sie drehte ihr Gesicht weg:" Du würdest mir sowieso nicht glauben." Tony wollte etwas sagen, aber Ducky hob die Hand:" Wir sollten sie jetzt untersuchen." Kelly sah zu Dr. Mallard:" Was wollen sie tun?" „Ich würde sie gerne untersuchen um fest zu stellen ob sie etwas gebrochen haben oder ihnen sonst etwas fehlt." „Der Arm ist gebrochen", sagte sie nüchtern. Ducky wandte sich an die beiden Agents:" Ich würde euch bitten jetzt zu gehen." „Aber….", Tony wollte etwas einwenden. „Ist okay Tony", sagte Kelly leise. Tony nickte, strich ihr sanft über die Wange und verließ dann mit Jethro die Autopsie. Im Fahrstuhl lehnte sich Tony an die Wand. Seine Gedanken rasten durch seinen Kopf. Irgendwann spürte er einen Schlag auf dem Hinterkopf. Er blickte auf und sah in die eisblauen Augen seines Boss. „ So DiNozzo. Ducky kümmert sich um sie. Du kriegst raus wo sie war seit ihr euch getrennt habt. Ziva müsste auch da sein, sie soll dir helfen. Schick Tim zu Abby, ich weiß nicht was Ducky bei ihr findet, er soll ihr helfen." Tony nickte geistesabwesend. „Hast du mich verstanden Tony? Wenn du ihr helfen willst, dann tust du das jetzt." Er verließ den Fahrstuhl und ging langsam zu seinem Platz. Jethro fuhr weiter zu Abby.


Teil 3

Ducky hatte indessen einen Kittel für Kelly geholt. Vorsichtig half er ihr sich auszuziehen. „Sie brauchen keine Angst zu haben. Ich werde ihnen nichts tun, " redet er leise mit ihr. Kelly nickte geistesabwesend. Sie hatte keine Angst vor dem Doktor. Er ging vorsichtig mit ihr um und seine Art beruhigte sie. Was ihr viel mehr Angst machte war was passieren würde wenn Tony mit kriegen würde wer ihr all das angetan hatte und warum. Und was passieren würde wenn er sie hier finden würde.
Nach einer guten halben Stunde hatte Dr. Mallard sie komplett untersucht. Fotos von ihren Verletzungen gemacht und einen Abstrich genommen. Er war sich ziemlich sicher dass sie Vergewaltigt worden war. Nachdem er alles eingepackt hatte, rief er im Labor an:" Abby? Hallo. Hast du was zum anziehen da? Nein nicht für mich. Wir haben hier eine junge Frau, sie braucht etwas zum anziehen. Kannst du es bringen. Danke." Dann wandte er sich wieder seiner Patientin zu:" Abigail bringt ihnen gleich etwas zum Anziehen. Erschrecken sie nicht vor ihr. Sie sieht nicht alltäglich aus, aber sie ist einer der wunderbarsten Menschen die es gibt." Kelly nickte leicht.
Wenig später öffnete sich die Schiebetür und die Forensikerin trat ein:" Morgen Ducky", sagte sie fröhlich. Donald ging auf sie zu:" Morgen Abigail. Kannst du unserer jungen Besucherin bitte helfen und sie mit nach oben nehmen? Ich habe hier auch noch eine Probe für dich." Er hatte leise mit ihr gesprochen. „Was für eine Probe", sagte der Goth ebenso leise. „Ich denke sie wurde Vergewaltigt." Abby nickte:" Okay. Gibbs hat mir schon alles erzählt. Sie ist wirklich Tonys Frau?" „Nun, wie es aussieht ja. Wusstest du das er verheiratet ist?" Abby sah ihn an und schüttelte den Kopf. „Naja, das ist auch momentan eher unwichtig. Nimmst du sie mit?" „Klar." „Kannst du ihr auch etwas zu essen holen, sie sieht so aus, als ob sie dringend etwas braucht." „Natürlich." Sie lächelte den Gerichtsmediziner an und ging dann zu Kelly. Sie hielt ihr die Hand hin:" Hallo. Ich bin Abby. Ich hoffe meine Sachen passen dir und sind okay." Kelly lächelte leicht. Es war ihr alles unangenehm. Alle kümmerten sich um sie und hatten für alles Verständnis:" Ja danke", sagte sie dann leise. „Soll ich dir helfen?" Kelly nickte vorsichtig. „Ähm Abby. Ich schicke euch noch einen Kollegen hoch. Der Arm muss eingegipst werden. Er wird in einer halben Stunde bei euch sein. Schafft ihr das so lange?" „Klar Ducky", sagte Abby und widmete sich dann wieder Kelly. Ducky machte sich auf den Weg zum Fahrstuhl.

Tony hatte den Fahrstuhl verlassen und ging langsam zu seinem Platz. Ziva sahs schon auf ihrem:" Morgen Tony. Man du bist ja für deine Verhältnisse richtig pünktlich. Sei froh das Gibbs noch nicht hier ist." „Er ist zu Abby gefahren und wenn es dich interessiert ich bin seit halb sieben hier." „Haben wir einen neuen Fall oder steht deine Wohnung wieder unter Wasser?" Tony sagte nichts und setzte sich. Er musste seine Gedanken sortieren. Er rieb sich die Schläfen und blickte dann auf:" Ziva wir müssen raus kriegen wo sich eine Frau in den letzten 12 Jahren aufgehalten hat." „ Ein Marine?" „Nein. Meine Frau. Ihr Name ist Kelly DiNozzo:" „Du machst Witze. Deine Frau? Tony was soll das. Seit wann…" „Das ist kein Witz. Ich hab in der Highschool geheiratet. In Las Vegas. Zum Spaß. Ich hab sie seit 12 Jahren nicht gesehen. Heute morgen sie hier aufgetaucht. Irgendwer hat sie ziemlich mies behandelt. Sie ist jetzt bei Ducky", Tony war aufgestanden, seine Arme stützen sich auf seinen Schreibtisch und seine Stimme war lauter geworden. „Sie ist nicht mehr bei Ducky", Jethro betrat das Büro:" Ducky hat Abby angerufen. Kelly ist jetzt bei ihr. Er kommt gleich mit den Ergebnissen hier her. Wo ist McGee?" „Er hat angerufen. Bei seinen Nachbarn ist eingebrochen worden. Er sollte wegen einer Aussage dableiben und kommt später", erklärte Ziva schnell. Gibbs nickte und ging dann zu Tony:" Ich will jetzt alles wissen Tony. Alles." „Ich weiß doch auch nichts Boss. Wenn ich gewusst hätte was mit ihr…" Er brach ab. „Okay Tony. Langsam. Fang an wie ihr euch kennen gelernt habt und dann immer der Reihe nach." Tony nickte:" Okay. Wir haben uns in der Highschool kennen gelernt. Sie war die erste Frau die mich wirklich interessiert hat. Sie war so was Besonderes. Wir sind 4Jahre mit einander gegangen und im letzten Jahr nach den Prüfungen sind wir nach Las Vegas geflogen und haben geheiratet. Einfach nur aus Spaß. Obwohl wir wussten das es echt ist. Nach der Highschool bin ich dann zur Polizei gegangen und sie hat Fremdsprachen studiert. Französisch und Spanisch. Irgendwann haben wir gemerkt dass es nicht mehr klappt. Wir haben uns einfach zu selten gesehen. Wir haben uns dann getrennt und gesagt wenn wir mal heiraten das treffen wir uns wieder um uns erstmal scheiden zu lassen. Mit den Jahren hab ich das irgendwie vergessen. Ich weiß nicht wo sie die Jahre über war." „Mmh. Was ist mit ihrer Familie." „Sie hat eine tolle Familie. Ihre Mutter kommt aus Deutschland und ihr Vater aus Italien. Sie liebt ihre Familie." „Ruf sie an. Frag ob sie irgendwas wissen." „Was soll ich ihnen denn sagen warum ich mich jetzt wieder melde?" „Das ist mir egal DiNozzo. Wir haben hier eine Frau die schwer Misshandelt wurde und es ist deine Frau. Lass dir irgendwas einfallen." Tony nickte und nahm sein Telefon. „Ziva du findest raus mit wem sie studiert hat. Vielleicht weiß da jemand was und dann…" Er wurde unterbrochen, denn in diesem Moment kam Ducky aus dem Fahrstuhl. „Lass dich nicht unterbrechen Jethro." „Schon gut, was hast du." Ducky warf einen zögernden Blick zu Tony der telefonierte. Dann wandte er sich an den grauhaarigen Agent:" Hier sind Fotos. Sie sieht ziemlich übel aus. Überall blaue Flecken, Hautabschürfungen. Der Arm ist gebrochen. Ein Kollege wird gleich bei Abby sein um ihn zu gipsen und sie wurde Vergewaltigt. Mehrmals. Es sind überall viele frische Verletzungen, aber auch sehr, sehr viele alte. Tonys Frau muss über Tage oder eher Wochen und Monate so behandelt worden sein." Jethro sah ihn ernst an:" Hat sie irgendwas gesagt?" „Nein. Abby hat sie mitgenommen." „In Ordnung."



Teil 4

Tony hatte derweil Kellys Mutter am Apparat. Sie freute sich sehr von ihm zu hören, aber viel sagen konnte sie ihm auch nicht. Sie telefonierten nur noch sehr selten. Tony hörte das an ihrer Stimme dass es sie sehr traurig machte. „Wieso telefonieren sie so selten? Haben sie sich gestritten?" „Ach nein Tony. Aber du kennst sie ja. Sie ist sehr ehrgeizig und vor 2 Jahren hat sie in so einer großen Firma angefangen. Seit dem hat sie nur noch selten Zeit gehabt. Wir haben sie auch seit 2 Jahren nicht mehr gesehen." „Seit 2 Jahren nicht mehr?" „Ja, es kam immer ein Termin bei ihr dazwischen. Sie hat viel zu tun. Aber warum rufst du an. Ist irgendwas passiert?" „Was? Nein. Nein. Ich habe nur gedacht ich sollte mich mal wieder melden. Ich hab ein bisschen aufgeräumt und Bilder in den Händen gehabt." „Ja, ihr ward ein schönes Paar."
Tony sprach noch ein paar Minuten mit ihr und versprach dann die beiden mal wieder zu Besuchen.

Ducky war wieder verschwunden. Gibbs sahs an seinem Schreibtisch und sah die Bilder durch die der Mediziner ihm da gelassen hatte. Tony wollte zu ihm gehen, als Ziva auflegte und aufsprang:" Boss. Ich hab da was. Ich habe eine ihrer ehemaligen Kommilitone gefunden. Vivien Owen. Sie hat gesagt dass Kelly vor zweieinhalb Jahren plötzlich das Studium angebrochen hat. Sie war vorher schon immer sehr merkwürdig. Sie meinte es läge an ihrem geheimnisvollen neuen Freund, aber dann kam sie einfach nicht mehr zur Uni. Eine Freundin sagte ihr nachher dass Kelly sich abgemeldet hätte. Seit dem hat sie nichts mehr von ihr gehört. Ich…" Tony unterbrach sie:" Das kann nicht sein. Kelly würde nicht einfach ihr Studium abbrechen. Außerdem sagte ihre Mutter das sie seit 2 Jahren in einer großen Firma arbeitet." „Das kann nicht sein Tony. Wer würde sie denn einstellen wenn sie nicht fertig studiert hat. Wie heißt die Firma." „Ich weiß es nicht. Ihre Eltern haben sie seit fast 2 Jahren auch nicht mehr gesehen. Und telefonieren tun sie auch nur sehr selten." „Da stimmt was nicht Tony. Ich glaube an keine Firma. Und wenn du sagst dass sie nicht einfach aufhören würde zu studieren, dann war da was. Ziva was war mit dem Freund." „Mehr weiß ich nicht. Diese Vivien konnte mir keinen Namen geben. Kelly hat ihn nie gezeigt oder seinen Namen genannt." „Tony sprich mit ihr", der grauhaarige Agent sah seinen Kollegen ernst an. Tony nickte und machte sich langsam auf den Weg zu Abby. Was war nur mit Kelly passiert.

Abby und Kelly sahsen in Abbys Büro. Die junge Forensikerin hatte Kaffee besorgt und für sich einen Caf Pow. Kelly hatte inzwischen einen eingegipsten Arm und schwarze Kleidung von Abby an. „Wie lange wart ihr zusammen Kelly? Oder willst du nicht…" „Doch. Doch. Wir waren 4Jahre zusammen, dann haben wir geheiratet. Und dann waren wir noch etwas mehr als ein Jahr zusammen. Aber es hat nicht mehr geklappt. Tony war bei der Polizei und hatte immer weniger Zeit und ich habe studiert." „ Was denn", fragte Abigail neugierig. „Studiert? Französisch und Spanisch." „Mmh, dir liegen wohl Sprachen", anerkennend hob die Forensikerin die Brauen. „Vielleicht. Meine Mum kommt aus Deutschland und mein Dad aus Italien. Drei Sprachen konnte ich also schon." „Du sprichst deutsch?" „Ja wieso?" „Tony wendet es ab und zu mal an." „Wirklich? Kann er es noch?" „Nicht viel, hast du es ihm beigebracht?" Kelly nickte:" Ja, er konnte es mal ganz gut." Sie lächelte als ihr etwas einfiel:" Als erstes habe ich ihm ein Kinderreim bei gebracht." „Erzählst du ihn mir auch", Abby merkte das es ihr gut tat von früher zu erzählen. Kelly nickte und hob eine Hand:" Das ist der Daumen, der schüttelt die Pflaumen, der hebt sie auf, der trägt sie nach Haus und der kleine isst sie alle auf." Abby lachte. Von der Tür hörten sich noch ein lachen. Erschrocken drehten sich die beiden um. Tony stand ihm Türrahmen und hatte sie beobachtet. Langsam ging er auf die beiden Frauen zu und lächelte Kelly an:" Du hast mir noch eins beigebracht." Er setzte sich neben sie und nahm ihre Hand:" Heile, heile Segen, drei Tage Regen, drei Tage Sonnenschein, dann wird's wieder besser sein." Er sah ihr in die Augen. Dann sah er Abby an:" Kannst du uns mal alleine lassen? Bitte." Die Forensikerin nickte:" Ich muss noch zu Gibbs." Dann verschwand sie.
Tony sah seine Frau an:" Kelly. Du musst mir erzählen was passiert ist. Ich will dir helfen." „Ich kann nicht", sagte sie leise. „Wie soll ich dir dann helfen?" „Es war falsch hierher zu kommen. Du glaubst mir sowieso nicht." „Warum sollte ich dir nicht glauben." „Weil, weil…du wirst es einfach nicht können. Und du wirst dir Vorwürfe machen und das will ich nicht." „Ich mach mir schon Vorwürfe Kelly. Und verdammt ich will dir helfen und ich werde dir glauben." „Das sagst du jetzt." „Habe ich dich jemals angelogen?" Langsam schüttelte die junge Frau den Kopf. „Dann sag es mir." Sie senkte den Kopf, als sie leise den Namen aussprach:" Ben." „Ben? Welcher Ben?" „Wie viele Bens kennst du?" „Ähm eigentlich nur einen Ben Hawks, du kennst ihn doch auch noch von…" Tony starrte sie an. Kelly blickte auf den Boden und in ihren Augen hatten sich Tränen gesammelt. Der grünäugige Agent schluckte:" Du willst mir sagen das… das…das Ben…." „Ja, dein Verbindungsbruder Ben. Er hat mich in seinem Haus eingesperrt." „Aber… wie….warum…wie lange….ich meine…." „Wir sind vor 3 Jahren ein Paar geworden. Es war geheim. Und dann hat er sich verändert. Ich wollte mich trennen. Er hat mich gezwungen mich bei der Uni abzumelden, ich musste meine Eltern anlügen ich….", sie brach ab. Tränen rannen in Bächen ihre Wangen herab. Tony nahm sie vorsichtig in den Arm und strich ihr über den Kopf. Er konnte nicht glauben was sie da gesagt hatte. Ben war sein bester und sein längster Freund. Wie konnte er so etwas tun. Warum hatte er nichts gemerkt. War sie sich sicher? Nein, er musste ihr glauben. So schwer es ihm auch fiel. Er musste ihr glauben.



Teil 5

Tonys Kopf schwirrte zum wiederholten male an diesem Morgen. Was hatte Kelly da eben gesagt? Das konnte doch nicht sein. Wie hätte es sein können? In seinem Haus? Wo denn? Das hätte er doch merken müssen. Er als Polizist und Special Agent. Oder war er gar kein guter Agent? Wie konnte es ihm nicht aufgefallen sein. Gut, Ben hatte ein großes Haus. Es war sehr alt und für eine Person wirklich sehr groß, aber dennoch. Er kannte doch das Haus. Okay, den Keller nicht, aber ….nein, das konnte doch alles nicht sein.
Kelly hatte sich inzwischen ein wenig beruhigt und sah Tony an, der auf Abbys Massenspektrometer starrte. „Du glaubst es mir nicht, hab ich recht?" Tony schreckte hoch und sah sie an:" Was?" „Du glaubst mir nicht." „Ich…", Tony brach ab. Kelly rutschte vom Stuhl und ohne ihn an zu sehen ging sie zum Fahrstuhl. Tony eilte ihr hinterher und packte sie am Arm. Kelly zuckte zusammen und hielt sich instinktiv die Hände vors Gesicht. Tony erschrak und ließ sie los. Kelly hielt sich immer noch die Hände vors Gesicht. Langsam ging Tony zu ihr und legte ihr den Arm um die Schulter. Sanft strich er ihr über den Kopf:" Pscht. Kelly du musst vor mir keine Angst haben. Ich würde dir nie etwas tun." Kelly ließ die Hände sinken und sah ihn an:" Aber du glaubst mir auch nicht. Wie komm ich hier wieder raus?" „Raus? Wie raus?" „Hier raus. Aus dem Gebäude." „Du kannst nicht gehen. Wo willst du denn hin?" Kelly sagte nichts. Tony stellte sich vor sie:" Hör zu Kelly", Tony atmete tief ein:" Ich glaube dir. Ich gebe zu es fällt mir schwer. Aber ich glaube dir. Du hast mich nie angelogen. Und… und du bist mir nicht egal." Kelly sagte nichts. Tony drückte den Kopf zum dritten Stock:" Komm. Wir erzählen es Gibbs und den anderen und dann holen wir Ben hierher." Kelly erschrak:" Hierher?" „Keine Sorge. Er wird dir nicht begegnen. Da passen wir schon auf. Wir sorgen dafür das er ins Gefängnis kommt." Kelly schluckte und folgte Tony dann in den Fahrstuhl.

Im Großraumbüro sahsen alle um Gibbs Schreibtisch. Abby hatte ihnen von Kelly und Tony erzählt und auch das sie mit den Proben von Ducky keine Übereinstimmung gefunden hatte. „Wir wissen nicht nach wem wir suchen sollen Gibbs", sagte Ziva. „Doch", Tony und Kelly traten aus dem Fahrstuhl:" Er heißt Ben Hawks. Wohnt in der Square Avenue 137. Das ist das alte Haus am Ende der Straße. Er ist abends ab etwa 18Uhr zuhause." Tony bot Kelly seinen Stuhl an. Die anderen starrten sie an. Gibbs war aufgestanden und hinter seinem Tisch hervor gekommen:" Woher weißt du das Tony?" „Kelly hat mir gesagt wer es war. Er… er ist…ist…" „Wer DiNozzo", Gibbs war ungewollt lauter geworden und Kelly zuckte sogleich zusammen. „Er ist mein Verbindungsbruder Gibbs. Er ist mein bester Freund und ich habe nichts von allem gemerkt oder gewusst." Die anderen starrten ihn an. Keiner wusste wirklich was er sagen sollte. Der älteste Agent kniff die Augen zusammen:" Ich will ihn hier haben. Sofort." Tony sah Kelly an:" Weiß er das du geflohen bist?" „Ich weiß es nicht. Ich bin nachts geflohen. Eigentlich kam er morgens nie in den Keller. Vielleicht hat er es nicht bemerkt." „Ich fahre zu seinem Büro", Tony stand der Hass ins Gesicht geschrieben, als er seinen Rucksack nahm. Gibbs packte ihn am Arm:" Du gehst nirgendwo hin." „Gibbs sie ist meine Frau und…" „Nichts und DiNozzo. DU bleibst hier und passt auf deine Frau auf. Ziva und ich holen ihn." Tony wollte erneut protestieren, aber ein Blick in Gibbs Augen sagte ihm dass es nichts brachte. Er setzte sich auf seinen Schreibtisch und sah Kelly an. Die Angst stand in ihren Augen. Was hatte er ihr nur angetan. Ihre Augen hatten immer geleuchtet und voller Lebensfreude gestrahlt und jetzt? Sie waren leer, fast wie tot. Ducky und Abby hatten sich verabschiedet und waren wieder in ihre Reiche verschwunden. Die anderen beiden Agents waren schon weg, als der Fahrstuhl sich wieder öffnete. Ein völlig gehetzter McGee trat heraus und eilte zu seinem Schreibtisch. Dann blickte er sich um und sah Tony und die fremde Frau:" Morgen Tony. Morgen Ma´m. Wo ist Gibbs? Haben wir einen neuen Fall?" Tony stand auf und reichte ihm eine Mappe:" Hier, da steht alles. Ach und bevor du fragst. Das ist Kelly. Sie ist meine Frau. Alles andere steht hoffentlich da drin." Tim sah Tony fragend an, vermied es dann aber etwas zu fragen. Er merkte sofort dass irgendetwas nicht stimmte. Schweigend setzte er sich an seinen Schreibtisch und begann die Mappe durch zu lesen. Immer wieder hielt er den Atem an und warf einen kurzen Blick zu den beiden.

Während dessen sahsen Jethro und Ziva im Wagen. Der ältere Agent sahs am Steuer und trat das Gaspedal fast durch den Boden. Er war wütend und von daher vermied es seine israelische Kollegin mit ihm zu sprechen. Sie selber hatte auch eine Wut im Bauch. Nach einer guten viertel Stunde hatten sie das Gebäude erreicht. Die Bremsen quietschten, als der Wagen hielt. Beide sprangen aus dem Auto und eilten zum Eingang. Der Ex- Marine zeigte seinen Ausweis und ließ sich das Büro des Verdächtigen zeigen.
Ben Hawks sahs an seinem Schreibtisch und telefonierte gut gelaunt als die beiden ohne an zu klopfen das Zimmer betraten. „Ben Hawks?" Der angesprochene nickte und beendete sofort sein Telefonat. „Ja. Was kann ich für sie tun?" Ziva umrundete den Schreibtisch, packte ihn und legte ihm mehr als unsanft Handschellen an. „Was soll das? Was machen sie da?" Gibbs wandte sich an ihn:" Sie sind verhaftet, wegen schwerster Körperverletzung, mehrfacher Vergewaltigung und Freiheitsberaubung an Kelly DiNozzo. Alles was sie jetzt sagen kann vor Gericht gegen sie verwendet werden." Ben sah ihn an:" Sie können mir gar nichts."

Teil 6

Ziva beugte sich sehr nahe zu ihm heran:" Da wäre ich mir nicht so sicher", dann riss sie ihn unsanft hoch. Ben stieß einen kurzen Schmerzschrei aus. Dann verließen die beiden Agents das Büro mit ihm.
Ben schwieg den Rest der Fahrt. Als sie im HQ angekommen waren, brachte Gibbs ihn nach oben, während Ziva Tony informierte Kelly weg zu bringen.
Tony hatte wieder aufgelegt:" Komm Kelly, du musst mal eben auf die Toilette." „Warum", irritiert sah sie ihn an. „Der Boss kommt gleich mit Ben hoch. Sie müssen hier durch wenn sie zum Verhörraum wollen." Kelly nickte und stand eilig auf. Sie folgte Tony zu den Toiletten. Als sie gerade am Fahrstuhl vorbei kamen, öffnete sich dieser mit einem „Pling". Gibbs stand dort mit Ben. Kelly zuckte erschrocken zusammen und sah sich panisch um. Tony stand sofort neben ihr und legte den Arm schützend um sie. Er wollte etwas sagen, aber Gibbs war schneller, er packte Ben und schob ihn schnell an den beiden vorbei. Während sich in Kellys Augen Panik widerspiegelte, zeigten Anthonys Augen Hass. Puren, blanken Hass. Er wollte gerade mit Kelly weitergehen, als sich Ben zu den beiden umdrehte:" War ja klar das du zu ihm gehst. Du hast ihn immer mehr geliebt." Tony starrte Ben. An. Er war hin und her gerissen. Am liebsten würde er sich Ben jetzt packen, ihn seine ganze Wut und Hass spüren lassen. Aber dann besann er sich. Kelly stand vor Angst gelähmt neben ihm. Wenn er sich jetzt nicht unter Kontrolle hatte, würde sie ihm auch nicht mehr Vertrauen. Der älteste Agent zog Ben mit sich:" War das eben ein Geständnis?" „Ein Scheißdreck war das", schimpfte Ben und ließ sich dann widerstandslos in den Verhörraum bringen.
Kaum das die beiden weg waren, öffnete sich der Fahrstuhl erneut und Ziva trat heraus. Sie sah die beiden an:" Alles klar hier?" Tony sah sie an und schüttelte den Kopf:" Nein. Kannst du dich mal um sie kümmern, ich bin gleich wieder da." Ziva nickte. Tony ging zu den Toiletten. „Willst du einen Kaffee?" Kelly reagierte nicht. Sie starrte noch immer auf die Stelle an der Ben eben gestanden hatte. Ziva berührte sie leicht am Arm. Kelly zuckte zusammen und sah Ziva erschrocken an. „Alles in Ordnung. Willst du einen Kaffee?" Kelly schüttelte den Kopf. „Komm wir setzten uns wieder hin", sie führte die verängstigte Kelly zu ihrem Schreibtisch.
Tony stand vor der Pissrinne Er war... er wusste gar nicht was er war. War er sauer, wütend, enttäuscht. Was war er eigentlich? Als er fertig war, ging er Hände waschen. Dann konnte er seine Wut nicht mehr unter Kontrolle halten und schlug wie wild auf den Papierspender ein.
Jethro betrat das Großraumbüro und ließ seinen Blick schweifen. Tim bearbeitete irgendwas am Computer und Ziva sahs mit Kelly an ihrem Schreibtisch:" Wo ist Tony?" Die junge Mossad Agentin deutete zu den Toiletten. Gibbs nickte und machte sich auf den Weg. Als er die Toilette betrat sahs Tony auf dem Boden. Den Kopf auf die Knie gestützt, seine rechte Hand blutete. Als der Agent den Papierspender sah, wusste er auch warum. Langsam setzte er sich neben seinen Kollegen. „Das war gut eben Tony?" Der junge Agent blickte auf:" Was meinst du?" „Du hast dich vor Kelly zusammen gerissen. Sie braucht dich jetzt." Anthony nickte, dann deutete er über sich:" Ich glaube der Papierspender ist kaputt." Jethro lachte. Dann stand er auf und reichte seinem Kollegen die Hand:" Komm. Ich will das du beim Verhör zuhörst." Tony stand auf:" Und Kelly?" „Ich ruf Abby an." Tony nickte stumm und folgte seinem Boss. Der zog sein Handy aus der Tasche und rief im Labor an. Abby versprach sofort hoch zu kommen und Kelly abzuholen. Tony wischte sich mit einem Taschentuch die Hand ab und ging dann zu Kelly:" Hey. Alles klar bei dir?" Die junge Frau zuckte mit den Schultern. Tony hockte sich vor sie:" Abby holt dich gleich ab, in Ordnung?" „Wo gehst du hin", fragte sie etwas ängstlich. „Ich muss mit zum Verhör. Ich hole dich danach bei ihr ab." Kelly nickte. Ziva ging mit Gibbs vor zum Verhörraum und Tony wartete bis Abby da war. „Pass gut auf sie auf." Dann gab er Kelly einen leichten Kuss auf die Wange und eilte zum Verhörraum.
Tim wartete schon im Beobachtungsraum auf seinen Kollegen. Sein Boss und seine junge Kollegin waren bereits bei dem Verdächtigen.


Teil 7

Ben sahs am Tisch. Ihm gegenüber sahs Ziva. Gibbs stand direkt hinter ihm. Arrogant sah Ben die beiden an:" Was wollen sie eigentlich von mir?" „Können sie sich das nicht denken? Wir haben eine Aussage von Kelly DiNozzo, die besagt das sie sie Vergewaltigt haben und in ihrem Haus gefangen gehalten haben." Ben lachte laut los:" Und das glauben sie ihr? Die kleine spinnt. Ich hab was mit ihr gehabt. Aber ich habe sie nicht vergewaltigt." „Die Fotos sagen uns aber etwas ganz anderes." „Pah, wer weiß mit wem sie es getrieben hat." Tony wurde hinter der Scheibe unruhig. So kannte er seinen Freund nicht. Er war so anders. Gut er hatte wie Tony auch die eine oder andere Bekanntschaft gehabt, aber er hatte nie so über eine Frau gesprochen. Und auch der Ausdruck seiner Augen und seine Körperhaltung. Das war nicht der Ben den er kannte.
Im Verhörraum hatte sich der Ex-Marine nun auf dem Tisch abgestützt und sah Ben direkt in die Augen:" Sie glauben also es war jemand anders, ja? Dann werden sie sicher nichts gegen eine DNA Probe haben um sicher zu gehen das sie es nicht waren." „Wozu? Ich weiß das ich es nicht war." Ziva sah ihren Boss an. In ihm brodelte es und er musste sich sehr unter Kontrolle halten. Sie stand auf:" Dann bleiben sie so lange hier bis wir einen richterlichen Beschluss für eine Durchsuchung ihres Hauses und für eine DANN Probe haben." Gibbs nickte und verließ hinter seiner Kollegin das Zimmer. Auf dem Flur prallten sie beinahe mit Tony zusammen. „Was ist DiNozzo", fuhr ihn sein Boss an. „Ich will mit ihm reden." „Glaubst du das dass eine gute Idee ist?" „Bitte Boss. Ich kenne ihn mein halbes Leben lang. Ich dachte er ist mein bester Freund. Ich muss mit ihm reden." Jethro überlegte einen Moment und nickte schließlich:" In Ordnung. Du fasst ihn nicht an Tony. Die Kamera läuft weiter und Ziva bleibt neben an. Tim du besorgst den Durchsuchungsbefehl und die Anordnung für die Probe." Alle drei nickten. Dann verschwand der Agent zu den Fahrstühlen. Ziva sah ihren Kollegen an:" Tony mach nichts falsches." „Das sagst gerade du mir?" Dann betrat er den Verhörraum. Ziva ging in das andere Zimmer und Tim eilte wieder ins Büro.
Ben sah erstaunt auf, als Tony den Raum betrat:" Was willst du hier?" „Mit dir reden", Tony setzte sich seinem Freund gegenüber. „Du glaubst ihr also." „Ich will es von dir hören Ben. Was war los?" „Gar nichts. Tony du kennst mich doch." „Das dachte ich auch Ben. Also was ist los. Warum sollte Kelly behaupten das du ihr all das angetan hast?" „Ich weiß nicht Tony. Sie mochte mich nie. Sie hatte immer was gegen mich. Sie mich immer bei dir schlecht gemacht." „Ben das war auf dem College. Warum sollte sie jetzt mit sowas ankommen? Ich habe sie seit Jahren nicht mehr gesehen. Also Ben." Tony hatte sich erstaunlich gut unter Kontrolle. „Wir hatten mal was mit einander. Aber nur kurz. Danach habe ich sie nicht mehr gesehen." „Dann wirst du ja nichts gegen eine DNA Probe haben Ben." „Wozu das Tony. Du kennst mich. Du glaubst mir doch." Tony stand langsam auf:" Ich weiß nicht was ich glauben soll Ben." Er ging zur Tür. Ben stand auf:" Aber du bist mein Freund Tony." Tony schluckte und drehte sich dann zu seinem Freund:" Im Moment bin ich ein ermittelnder Special Agent." Dann verließ er das Zimmer. Im Flur lehnte er sich an die Wand. Ziva trat aus der Tür und stellte sich ihm gegenüber: „Und was glaubst du?" „Ich weiß es nicht. Ich glaube Kelly. Aber ich kann mir auch nicht vorstellen das Ben….", er brach ab. „Geh zu Kelly. Ich lass ihn in Untersuchungshaft bringen." Tony nickte dankbar und machte sich auf den Weg. Als er das Büro betrat sahs Tim am Telefon, aber er winkte Tony zu sich heran und deutete ihm zu warten. Nach wenigen Sekunden legte er auf. „Was ist McGee?" „Du sollst Kelly mit nach Hause nehmen." „Wer sagt das?" „Gibbs. Du sollst für heute Schluss machen und sie mit nach Hause nehmen." „Wo ist er?" Tim deutete mit dem Daumen nach oben:" MTAC. Ärgert sich mit dem FBI rum, weil es nicht unser Gebiet ist diesmal." „Okay", er ging zu seinem Schreibtisch, nahm seinen Rucksack und fuhr dann mit dem Fahrstuhl zu Abby in den Keller. Abby sahs an ihrem Computer und Kelly lag auf dem Futon zu ihren Füßen und schlief unruhig. „Hey", sagte Tony leise:" Schläft sie schon lange?" Abby schüttelte den Kopf. „Wie geht es ihr?" „Wie würde es dir gehen?" Tony schwieg. „Gibbs hat gesagt ich soll sie mitnehmen." „Ist vielleicht am besten." Tony beugte sich über sie und strich ihr sanft über die Wange:" Kelly. Wach werden." Sofort schrak Kelly hoch. Als sie Tony sah beruhigte sie sich wieder. „Alles klar?" Sie nickte leicht. „Komm. Wir fahren zu mir." „ZU dir?" „Willst du nicht?" „Ähm, doch." „Du musst nicht." „Ist schon okay." „Kelly", Tony sah sie an:" Bitte. Du musst vor mir keine Angst haben. Ben wird dir nichts tun können ich werde auf dich aufpassen. Niemand wird dir mehr wehtun." Kelly sagte nichts. Tony nahm vorsichtig ihre Hand und ging mit ihr zum Fahrstuhl.
Abby sah den beiden nach.


Teil 8

Mit dem Fahrstuhl fuhren sie nach unten. Langsam durch querten sie die Halle und gingen zu den Parkplätzen. Desto näher sie der Tür kamen, desto langsamer wurde Kelly. Tony blieb stehen:" Es wird nichts passieren. Hörst du. Hier kann dir niemand etwas tun." Kelly antwortete ihm nicht und ließ sich langsam zu Tonys Sportwagen bringen. Er half ihr einzusteigen und fuhr dann los. Er fuhr schnell durch die Stadt. Hauptsache sie würden nicht in die Rushhour kommen. Aber Tony hatte Glück und sie kamen relativ schnell zu seinem Appartement. Der Italiener stieg aus und half seiner Frau auszusteigen. Sie sah am Haus empor. Es war ein für Amerika typischer Wohnblock in einer ruhigen Siedlung. Anthony deutete nach oben:" Da as dritte Fenster. Da wohne ich." Die junge Frau nickte stumm. Sie betraten das Haus und fuhren mit dem Lift nach oben. Vor der Wohnungstür sah sich Kelly unruhig um. Tony hatte sie genau im Blick:" Stimmt was nicht?" „Ich hab Angst", sagte sie leise. „Vor mir? Hast du Angst in meine Wohnung zu kommen?" Sie schwieg. Tony hatte die Tür bereits geöffnet und ließ jetzt den Schlüssel sinken:" Willst du lieber woanders hin? Zu Abby oder so?" „Da stör ich doch auch nur." „DU störst niemanden Kelly", er sah sie an:" Hast du Angst vor mir?" „Nein", sagte sie leise. Aber es klang nicht so wie es klingen sollte. „Pass auf. Hier du bekommst den Schlüssel. Ich werde die Tür nicht abschließen und wenn du gehen willst, dann kannst du gehen. Aber bitte hab keine Angst vor mir. Ich werde dir nichts tun. Wenn du mich nicht sehen willst, geh ich auch in ein anderes Zimmer." Sie nahm langsam den Schlüssel und betrat die Wohnung. Dann sah sie sich um. Vor ihr lag ein langer Flur, von dem aus rechts und links jeweils 3 Zimmer abgingen. Tony trat hinter ihr ein und schloss die Tür. Sofort zuckte die brünette Frau zusammen und drehte sich um. Tony sagte nichts. Es tat ihm weh sie so zu sehen, aber noch mehr tat es ihm weh, dass sie Angst hatte. Vor ihm. Und dabei liebte er sie irgendwie sogar noch. Vorsichtig trat er neben sie:" Hier links ist ein Abstellraum, die Küche und das Wohnzimmer und rechts ist hier vorne das Bad, ein kleines Gästezimmer und das Schlafzimmer. Wo möchtest du hin? Willst du schlafen? Dann bezieh ich dir das Bett. Oder willst du was essen?" Sie schüttelte den Kopf:" Ich möchte mich gerne ein bisschen hinlegen." Okay." Er trat an ihr vorbei und hängte seine Jacke auf und stellte den Rucksack in die Ecke. Dann half er Kelly aus der Jacke. Er ging voran ins Gästezimmer in dem auch sein Computer stand. Der Raum war in einem hellen freundlichen grün gestrichen und die weiße Couch passte hervorragend hinein. Er ging zur Couch und zog sie aus. Dann öffnete er den Schrank und holte alles heraus. Während er das Bett bezog, stand Kelly unsicher im Türrahmen und beobachtete ihn. Als er fertig war ging er zu ihr:" Soll ich dir noch was helfen, oder brauchst du noch was?" Sie schüttelte den Kopf. „Ich hol dir noch was zu trinken. Er ging in die gegenüberliegende Küche und kam wenig später mit einer Flasche Wasser und einem Glas wieder. Kelly sahs inzwischen auf der Couch. Er stellte die Flasche und das Glas auf den kleinen Tisch neben der Couch und verließ das Zimmer wieder. Im Türrahmen blieb er stehen:" Ich lass die Tür auf, in Ordnung?" Sie nickte. „Wenn du was brauchst, dann ruf mich oder komm ins Wohnzimmer, ja." Sie nickte erneut. Dann ging Tony langsam ins Wohnzimmer und setzte sich in seinen Sessel. Normalerweise würde er jetzt seine Freunde anrufen um den Abend zu planen oder er würde sich einen DVD anschauen, aber er sahs einfach nur da und starrte auf die Wand. Zuviel ging ihm durch den Kopf. Da schwirrten Bilder aus dem College, Bilder von ihm und Kelly am Strand, im Auto, in Las Vegas beim Abschluss vermischt mit Bildern von ihm und Ben bei allen möglichen Gelegenheiten. Er konnte das alles nicht glauben was in den letzten Stunden passiert war. Erst tauchte Kelly nach Jahren wieder auf, dann beschuldigte sie Ben dieser schlimmen Dinge. Er wusste nicht was er glauben sollte. Er kannte Kelly, aber er hatte sie auch lange Zeit nicht mehr gesehen. Menschen verändern sich. Ben hingegen hatte ihn mehr als sein halbes Leben lang begleitet. Er stand mehr als jeder andere zwischen den Stühlen. Hoffentlich würde Tim bald einen Durchsuchungsbefehl haben und eine Anordnung für eine DNA Probe. Dann würde sich alles aufklären. Was auch immer das heißen mochte.
Würde Kelly Ben einfach so beschuldigen? Ben hatte Recht. Sie konnten sich damals nie gut leiden. Beide hatten sich immer wie Konkurrenten aufgeführt wenn es um Tony ging, obwohl jeder seinen Platz bei Tony hatte. Warum musste ausgerechnet ihm so etwas passieren. Wen nicht Ben der Täter war, wer hatte Kelly dann diese schlimmen Dinge angetan und warum und warum sollte sie dann Ben beschuldigen? Seine Gedanken wirbelten und es fiel ihm schwer auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Sein Handy schreckte ihn auf. Er zog es aus der Hosentasche und sahs aufs Display. „Ethan" leuchtete auf. Na super, dachte sich Tony, jetzt musste auch noch sein andere Verbindungsbruder anrufen. Einen Moment lang wollte er das Gespräch weg drücken, aber dann nahm er doch ab. Ethan würde sowieso erfahren was los war:" Hey." „Hey, stör ich dich gerade bei wichtigen Ermittlungen?" „Nein, nein. Was gibt´s?" „Du klingst ja lahm. Was ist los? Du brauchst wieder Unterhaltung. Heute Abend um acht bei mir. Ich ruf Ben auch noch an." Tony schluckte:" Das kannst du dir sparen." „Wieso?" „Ben wird heute und an den nächsten Abenden keine Zeit haben." „Aha, eine neue Frau? Erzähl schon. Wie sieht sie aus?" „Keine Frau. Zumindest nicht wirklich. Ben sitzt bei uns in Untersuchungshaft." „WAS? Warum?" Tony schwieg. Sollte er Ethan alles erzählen? Wem würde er glauben? Was soll's er würde sowieso alles erfahren. „Tony?" „Ja. Ich bin noch da. Kelly ist wieder aufgetaucht." „Kelly? Welche Kelly?" „Meine Kelly." „Kelly? Deine Frau. Die Kelly?" „Ja." „Und was hat sie damit zu tun?" „Sie beschuldigt Ben ziemlich schlimmer Sachen." „Welcher?" „Das darf ich dir nicht sagen. Eigentlich darf ich nicht mal mit dir darüber sprechen. Auf jeden Fall wird es erstmal nichts mit Partys. Weder bei Ben noch bei mir." „Aber du hilfst ihm doch, oder?" „Ich führe Ermittlungen durch als Special Agent. Entweder hilft es ihm oder eben nicht." „Tony er ist dein Freund." „Und sie ist meine Frau. Ethan ich mach mir selber einen Kopf wie das alles passieren kann. Wir werden raus kriegen was passiert ist." Dann legt er einfach auf. Für Ethan war es anscheinend ganz einfach. Er glaubte Ben. Warum waren dann in ihm diese Zweifel?

Teil 9

Im Hauptquartier stand Timothy soeben von seinem Schreibtisch auf, zog einen Zettel aus dem Faxgerät und reichte ihn seinem Boss:" Hier, die Bestätigung für eine DNA Probe. Den Durchsuchungsbefehl macht er fertig. Das dauert aber bis morgen früh." Jethro verzog das Gesicht und nickte dann:" Okay. Ruf Abby an und dann komm mit ihr zu seiner Zelle. „Daraufhin sprang er auf, eilte zu einem der Fahrstühlen, wohingegen Tim zu einem anderen hastete und in den Keller zu der schwarzhaarigen Forensikerin fuhr. Die saß vor ihrem Computer und blätterte in einer Zeitung. „Lass dich nicht von Gibbs erwischen", begrüßte sie der junge Agent. „Was gibt´s Tim?" „Komm und nimm deine Sachen für eine DNA Probe mit, wir haben die Anordnung." "Supi.", begeistert sprang Abby auf, suchte ihre Sachen zusammen und machte sich dann mit Tim auf den Weg. Ihr Boss stand schon vor der Zelle. Ben saß auf der Liege und starrte aus dem Fenster. „So, da sind wir", begrüßte Abby die beiden. Hinter ihnen war ein Wachmann mit gekommen und schloss nun die Zelle auf. Gibbs trat als erster ein:" Ich habe Ihnen ja bereits gesagt das wir eine Anordnung haben, also dürfen wir jetzt eine Probe von Ihnen nehmen." Abby trat vor:" Bitte einmal den Mund aufmachen. Keine Sorge es tut nicht weh." Ben sah sie an:" Ich mach das nicht." Abby runzelte die Stirn:" Das tut nicht weh." „Ich mach es trotzdem nicht." Gibbs mischte sich ein:" Machen Sie jetzt kein Theater hier. Wir haben eine Anordnung und wenn Sie den Mund nicht von alleine aufmachen, dann helfe ich nach", man merkte das er keine Lust hatte sich noch länger mit ihm rum zu ärgern. Der Beschuldigte reagierte nicht darauf. Gibbs sah den Wachmann an, der nickte kurz. Der Ex- Marine packte Ben, drückte ihn aufs Bett und kniete sich mit einem Bein auf seinen Brustkorb. Der war so perplex, (angesichts der Schnelligkeit des alten Mannes, dass er sich nicht mehr wehren konnte. Er wollte protestieren, aber da hatte Abby auch schon einen Abstrich aus seinem Mund gemacht. Sie tütete es ein und verschwand damit in ihr Labor. Der Special Agent ließ ihn los:" Das hätten wir uns auch sparen können. Übrigens wird das Ausmaße auf Ihr Strafmaß haben." „Ich werde Sie Anzeigen", schrie Ben nun. Gibbs sah ihn an:" Können Sie machen, wird aber nicht viel bringen. Sie sind zweimal aufgefordert worden und haben sich geweigert." Dann verließ er mit seinen Kollegen die Zelle wieder.

Nach 12 Stunden stand Abby bei ihm vor dem Schreibtisch:" Er ist es." „Sicher?" „Nein Gibbs. Aber er war so unsympathisch, da habe ich ein bisschen gepfuscht und jetzt ist er es eben." „Schon gut Abby. Danke." Er nahm den Bogen Papier, auf dem ganz klar vermerkt war, dass es sich bei Ben Hawks um den Vergewaltiger handelte. Zumindest das konnten sie ihm anhängen. Für alles andere hatten sie noch keinen Beweis. Der Chefermittler sah seine beiden Kollegen an die an ihren Schreibtischen saßen und das Ganze mit angehört hatten. „Was ist?" Ziva sah ihn an:" Wer erklärt das jetzt Tony?" Das war eine gute Frage. Sie alle hatten mitbekommen, wie schwer Tony die ganze Situation viel. Wie würde er jetzt reagieren? „Ich fahr bei ihm vorbei", ihr Boss stand auf. Tim sah auf die Uhr:" Jetzt noch? Es ist halb zwei. Die werden schlafen." „Tony wird sicher noch nicht schlafen", der Agent ging zu den Fahrstühlen:" Ihr geht noch Ben besuchen und erzählt ihm von seinem Gewinn. Und dann nehmt ihn mit in den Verhörraum. Ich will wissen was er getan hat. Von ihm. Ich komme nachher wieder." Beide nickten und packten schließlich auch ihre Sachen. Als sie beide mit dem Fahrstuhl nach unten fuhren, sah Tim seine Kollegin an:" Wie wird Ton es aufnehmen?" „Ich weiß es nicht. Sie waren lange Freunde oder?" „Gibbs sagt, sie kennen sich seit dem College." Ziva nickte. Keiner von beiden konnte sich vorstellen wie er selber in der Situation reagieren würde. Was wäre, wenn einer von ihren Freunden plötzlich so einer Sache verdächtig würde und die Schuld auch noch zutraf? Ihr Kollege tat ihnen leid. Aber sie konnten im Moment nichts für ihn tun.


Teil 10

Um Kelly nicht auf zu wecken, rief Gibbs vom Handy aus bei Tony an:" Noch wach DiNozzo?" „Was denkst du denn Boss? Habt ihr was Neues?" „Ich bin gleich bei dir." „In Ordnung." Er legte auf und öffnete schon mal die Wohnungstür. Kelly hatte die meiste Zeit geschlafen, oder vielleicht auch nur so getan. Er wusste es nicht. Wenn sie geschlafen hatte, hatte sie unruhig geschlafen, leise geweint und gewimmert und sich hin und her gedreht. Einige Mal war er aufgesprungen und zu ihr gegangen, um sie zu beruhigen, aber jedes Mal hatte sie ihn verängstigt angestarrt. Er selber hatte seit sie nach Hause gekommen waren in seinem Sessel gesessen und in die Luft gestarrt. Er hörte den Lift und öffnete die Tür ganz. Sein Boss kam den Flur entlang. In jeder Hand einen Becher Kaffee:" Hier." Er drückte ihm einen in die Hand. „Danke", sagte der Italiener leise. Dann deute er den Flur entlang:" Du kennst dich ja aus." Sein Boss ging an ihm vorbei den Flur entlang. Vor dem Gästezimmer blieb er stehen. Kelly lag auf der Couch. Die Decke war ein wenig verrutscht und in ihrer linken Hand lag noch immer der Schlüssel. Sie schlief fest und atmete gleichmäßig. Er ging weiter und setzte sich im Wohnzimmer auf das Sofa. Tony ließ sich wieder in seinem Sessel nieder. Er sah seinen Boss fragend an. „Wie geht´s ihr? Was ist das für ein Schlüssel?" „Das ist meiner. Sie hat Angst. Sogar vor mir. Was soll ich nur machen? Wie kann ich ihr zeigen, dass ich so was nicht tun würde?" „Steh hinter ihr und sei für sie da." „Das tu ich doch." „Aber Ben ist dein Freund." Tony nickte. „Wir haben ihn getestet. Er war es. Er hat sie vergewaltigt." Tony wurde blass und schluckte. „Hat er es zugegeben?" „Trotz der Anordnung wollte er keinen Test machen lassen. Wir mussten etwas nach helfen. Ziva und Tim sind eben zu ihm gegangen und teilen ihm die Ergebnisse mit. Ich fahr gleich wieder zurück. Ich werde ihn verhören." „Kann ich mit kommen?" „Und Kelly? Du bleibst hier Tony. Wir kümmern uns darum." „Ich will wissen, warum er das getan hat und warum er mich angelogen hat." Gibbs nickte und nahm einen tiefen Schluck aus seinem Becher:" Trotzdem. Leg dich hin und schlaf. Komm morgen früh mit ihr ins Büro. Vielleicht wissen wir dann mehr. Ziva und Tim werden morgen früh zu seinem Haus fahren." Tony nickte und drehte den Becher in seinen Händen. Gibbs stand auf:" Mach dir nicht so einen Kopf Tony." Er sprang auf:" Nicht so einen Kopf? Nicht so einen Kopf? Er war mein Freund. Man ich hätte ihm mein Leben anvertraut. Ich hätte alles für ihn getan. Und jetzt? Du sagst mir ich soll mir keinen Kopf machen. Wie würdest du denn reagieren, wenn dein bester Freund von dem du glaubtest ihn zu kennen solch einer Tat überführt wird, he? Na sag schon", er funkelte seinen Boss an und war, ohne das er es wollte, sehr laut geworden. Ehe Gibbs etwas sagen konnte, hörten sie ein Geräusch an der Zimmertür. Kelly stand dort und zitterte:" Glaubst du mir jetzt Tony?" Langsam ging er zu ihr:" Ich hab dir nie nicht geglaubt Kelly. Aber Ben ist…war mein Freund." Sie schwiegen sich an. Gibbs trat zu ihnen:" Ich fahr wieder. Bis morgen früh." Tony nickte und beide sahen ihm nach wie er die Wohnung verließ. Tony blickte Kelly wieder an:" Willst du was essen? Ich kann prima Spaghetti kochen." Ein kurzes Lächeln huschte über ihr Gesicht und sie nickte. Dann folgte sie ihm langsam in die Küche. Im Türrahmen blieb sie stehen und sah ihm beim Kochen zu. Erinnerungen flammten auf. Es war ein bisschen wie früher in ihrer gemeinsamen Wohnung. Wenn sie bis nachts gelernt hatte und Tony vom Spätdienst nach Hause gekommen war und Spaghettis kochte. Ohne dass sie es merkte, liefen ihr Tränen die Wangen herab. Tony sah sie an, als er die Nudeln in den Topf gab. Sie stand da, starrte ihn an und weinte. Er ließ die letzten Nudeln in den Topf rutschen und ging dann zu ihr. Langsam um sie nicht wieder zu verschrecken, nahm er sie in den Arm. Diesmal wich sie nicht zurück. Sie ließ sich in den Arm nehmen und konnte endlich weinen. Alles, was sie in den letzten Stunden versucht hatte zu unterdrücken kam nun aus ihr heraus. Sie weinte bitterlich und hielt sich an ihm fest. Auch Tony liefen langsam ein paar Tränen die Wangen hinunter. Aber er wollte stark für sie sein. Egal was noch kommen würde.


Teil 11

Als der grauhaarige Agent das NCIS Hauptquartier betrat, hatten Ziva und Tim den Verdächtigen bereits aus seiner Zelle geholt und in den Verhörraum gebracht. Dort sahs er nun und wartete. Die beiden Agents standen hinter der Scheibe und beobachteten ihn. Dann öffnete sich die Tür und ihr Boss trat ein:" Und? Hat er was gesagt?" „Hat sich beschwert weil wir ihn wach gemacht haben"; sagte Ziva trocken. „Wenn das sein einziges Problem ist. Weiß er über die Ergebnisse bescheid?" Beide nickten. „Und?" „Er tut so als ob ihn das alles nicht betrifft", sagte Tim. Ohne ein weiteres Wort zu verschwenden verließ Jethro denn Raum und trat Sekunden später im Verhörraum durch die Tür. Er legte die Akte auf den Tisch und ließ sich auf dem freien Stuhl nieder. Dann sah er Ben an. Er sah ihn einfach nur an. Irgendwann wurde es Ben zu dumm:" Was wollen sie? Mich anstarren? Das hätten sie auch tun können als ich geschlafen habe." Der Special Agent sagte noch immer nichts, sondern blätterte langsam in seiner Akte, dann zog er einige Bilder heraus und legte sie vor den Verdächtigen:" Na, kommen ihnen die bekannt vor?" Ben warf einen kurzen, sehr kurzen Blick darauf und sah dann den Agenten wieder an:" Das ist Kelly. Und?" „Wollen sie noch immer keine Aussage machen?" Wozu?" „Ihre DNA Probe hat ergeben dass sie Kelly DiNozzo vergewaltigt haben." „Das ist doch Schwachsinn. Wir hatten Sex miteinander. Ich hab sie nicht vergewaltigt." „Mrs. DiNozzo hat was ganz anderes gesagt. Außerdem haben wir sie untersuchen lassen. Die Spuren sind frisch. Und es sind viele alte Verletzungen da. Also hören sie auf zu lügen oder so zu tun als ob sie das alles nichts angeht. Sie haben die Frau vergewaltigt. Mehr mals, und sie haben sie misshandelt. Über einen sehr langen Zeitraum. Um genau zu sein über zwei Jahre lang. Also machen sie jetzt eine Aussage", Jethro war aufgestanden und um den Tisch gegangen. Er stand jetzt hinter Ben und beugte sich über ihn. Seine Stimme, war schneidend scharf. Und jeder der ihn kannte, wusste dass man jetzt nichts Falsches machen durfte. Aber Ben Hawks interessierte das nicht. Arrogant sah er dem Agent in die Augen:" Ich will mit Tony sprechen. Sofort." „Mit wem sie sprechen und wer sie verhört, entscheiden nicht sie." Jethro schlug mit der Hand auf den Tisch. Dann verließ er den Raum und ging zu Ziva und Tim. „Bringt ihn weg. Sofort. Wenn Tony morgen früh da ist soll er mit ihm reden." „Aber ich dachte…", wollte Tim einwerfen. Aber als er den Blick seines Bosses sah, schluckte er den Rest herunter. „Ihr könnt dann nach Hause", mit diesen Worten verließ er das Zimmer und machte sich selber auch auf den Heimweg. Inzwischen zeigte die Uhr viertel nach drei. Schnell ließen sie Ben wieder in seine Zelle bringen und eilten dann auch nach Hause. In weniger als vier Stunden mussten sie schon wieder ausgeschlafen hier sein um anschließend das Haus zu durchsuchen. Was würden sie dort wohl finden? McGee schauderte es ein wenig als er daran dachte. Wie musste sie wohl bei ihm gelebt haben in den letzten Jahren? Mit diesen Gedanken steig der jüngste Agent in sein Auto und machte sich auf den Heimweg.



Teil 12

Nachdem Kelly sich etwas beruhigt hatte und sie zusammen gegessen hatten, war sie wieder im Gästezimmer verschwunden und eingeschlafen. Auch Tony hatte sich hingelegt. Wenige Stunden später, wurde er durch das klingeln seines Weckers geweckt. Verschlafen öffnete er die Augen. Er brauchte einen Moment und klar zu denken und dann waren auch die Geschehnisse vom Vortag wieder da. Müde rieb er sich die Augen und fuhr sich durch die Haare. Leise stand er auf und machte sich auf den Weg zum Bad. Als er am Gästezimmer vorbei kam, lag Kelly noch schlafend auf der Couch. Er betrachtete sie für einen kurzen Augenblick und ging dann ins Badezimmer um zu duschen. Als er fertig war und sich auch rasiert hatte und seine Zähne geputzt waren, verließ er nur mit einem Handtuch bekleidet das Bad. Er wollte gerade am Gästezimmer vorbei gehen, als Kelly aus der Tür trat. Sie erschrak fürchterlich als sie Tony so sah, verschwand hastig im Gästezimmer und schloss die Tür hinter sich ab. Der brünette Agent fuhr sich durchs Gesicht, dann blickte er auf die geschlossene Tür:" Kelly, ich geh mich anziehen, du kannst ins Bad wenn du willst." Sie antwortete nicht.
Anthony ging in sein Schlafzimmer, schloss die Tür und stellte sich dann vor seinen Kleiderschrank. Er zog gerade ein frisches T-Shirt aus dem Schrank als er hörte wie Kelly im Badezimmer verschwand. Er zog sich weiter an und ging dann in die Küche um einen Kaffee zu kochen. Der Kaffee lief gerade durch als Kelly wieder aus dem Bad kam. Sie bliebt im Türrahmen der Küche stehen:" Es tut mir leid Tony." Der angesprochene hob den Kopf:" Muss es nicht. Ich hätte auch nicht so über den Flur laufen müssen." „Es ist deine Wohnung." „Ist schon okay. Ab morgen pass ich auf." „AB morgen?" „Willst du woanders schlafen?" „Ich will dir hier auch nicht zur Last fallen." „Kelly du fällst mir nicht zur Last. Okay. Ich habe dich gerne hier. Auch wenn die Umstände schöner sein könnten. Du brauchst was Neues zum anziehen, oder?" Sie sah an sich herab. Sie trug wieder die Kleidung die ihr die schwarzhaarige Frau gestern gegeben hatte:" Abby möchte ihre Sachen sicher wieder haben." „Deswegen nicht. Ich denke sie kann auch noch ein bisschen darauf verzichten. Aber du musst doch was zum anziehen haben. Hast du Lust mit mir einkaufen zu gehen? Damit du zumindest was zum wechseln hast." „Ich hab aber kein Geld Tony", sagte Kelly leise und sie schämte sich dafür. „Ich hab dir früher auch schon was zum anziehen gekauft. Also, willst du?" „Ich will so nicht durch die Stadt gehen. Alle werden es sehen." „Wir trinken jetzt erstmal einen Kaffee und dann fahren wir zum NCIS. Vielleicht ist Abby schon da. Dann bleibst du bei ihr und ich besorge dir was zum anziehen. Immer noch mit viel Milch", er hielt ihr eine Tasse hin. Mit einem kurzen lächeln nahm Kelly die Tasse und trank einen Schluck. Irgendwie freute es sie dass Tony noch wusste wie sie ihren Kaffee trank.
Auf dem Weg zum Hauptquartier rief Tony auf Abbys Handy an. Er hatte Glück und sie war schon im Büro um für einen anderen Fall eine Analyse zu machen. Sie freute sich über Besuch und versprach gut auf Tonys Frau auf zu passen. Als er wieder im Fahrstuhl stand um zu seinem Auto zu fahren, traf er seinen Boss. Dieser sah ihn erstaunt an:" So früh? Wo ist deine Frau?" „Bei Abby. Ich fahre schnell in die Stadt, sie braucht was zu anziehen und will nicht mit kommen. Ich beeile mich." „In Ordnung. Aber beeil dich wirklich. Danach gehst du zu Ben. Krieg raus warum er immer noch alles abstreitet." „Er tut was", fassungslos sah Tony seinen Boss an. „Er bestreitet immer noch ihr all das angetan zu haben. Du redest nachher mit ihm und kriegst raus was das soll." Der junge Agent nickte. Warum stritt Ben alles ab? Warum? Warum gab er es nicht einfach zu? Oder war er etwa doch unschuldig. Seine Sicherheit dass er es gewesen ist, war plötzlich wieder weg und ihn plackten Zweifel. Er schob sie beiseite. Jetzt war es erstmal wichtiger das Kelly etwas Vernünftiges zum anziehen bekam. Abbys Kleidung war zwar nett, entsprach aber so gar nicht ihrem Typ. Eine gute Stunde später stand er wieder bei Abby im Labor und überreichte den beiden Frauen zwei volle Tüten:" Hier, viel Spaß beim auspacken. Ich muss nochmal weg. Danach komm ich wieder her." Abby schaute sofort neugierig in die Tüten und zog Kelly mit nach hinten damit sie sich umziehen konnte. Unterwegs drehte sich diese nochmal um und warf Tony ein kurzes dankbares lächeln zu.



Teil 13

Der eilte zum Fahrstuhl. Ein kurzes Gefühl des Glückes baute sich in ihm auf, aber es hörte schlagartig wieder auf, als ihm bewusst wurde, wo er jetzt hin gehen würde. Nervös starrte er an die Wand des Lifts. Die Fahrstuhltür öffnete sich zum Großraumbüro hin und er erblickte das übliche Treiben, geschäftige Agents hasteten aneinander vorbei, ohne einander anzusehen. Sein Boss und McGee kamen ihm entgegen. „Der Mistkerl sitzt im Verhörraum, Ziva ist hinter der Scheibe.", gab der ältere Agent kurz von sich. „Wo fahrt ihr hin?", wollte Tony wissen. „Zu seinem Haus.", erwiderte Gibbs kurz, als sich die Fahrstuhltür auch schon wieder schloss. Langsamer als er eigentlich wollte ging er zum Verhörraum, die Zweifel waren wieder da. Was war, wenn alles falsch und sein Freund wirklich unschuldig war? Schließlich hatte man ihm auch schon mal versucht, einen Mord unterzuschieben. Aber warum sollte Kelly lügen? Nein sie log nicht, da war Tony sich sicher. Jetzt lag es an ihm, mehr aus Ben raus zu kriegen, als seine Kollegen vor ihm. Kurz trat er zu Ziva in den Raum:" Irgendwas Besonderes?" Sie schüttelte kurz den Kopf:" Nein. Er sitzt da völlig unbeteiligt." Tony sah ihn an, seine israelische Kollegin hatte Recht wenn man sich Ben so ansah, konnte man nicht glauben, wofür er verantwortlich gemacht wurde Er saß dort und schien nur darauf zu warten, endlich wieder frei gelassen zu werden. „Ich krieg ihn zum Reden, das verspreche ich dir!", Tony sah sie wütend an. „Ich kann mich nur wiederholen, mach keine Dummheiten." Doch das hatte der Brünette schon gar nicht mehr gehört er trat soeben in den Verhörraum, packte Ben und drückte ihn an die Wand:" Es ist mir egal, ob ich meinen Job riskiere, nur damit du es schon mal weißt. Ich will jetzt von dir wissen, was du mit Kelly gemacht hast und warum. Hast du mich verstanden? Sag mir endlich was los ist! Und komm nicht damit, dass du es nicht warst. Deine DNA Probe war eindeutig und meine Kollegen sind auf dem Weg zu deinem Haus. Ich will jetzt von dir wissen, was sie dort finden!", Tonys Augen funkelten vor Zorn und sein Griff verhärtete sich unweigerlich. Ziva dachte einen Moment lang daran einzugreifen, beschloss aber doch zu warten. Ben begann zu lachen, mehr nicht, ein einfaches, kaltes Lachen, er lachte laut und dreckig. „Was soll der scheiß Ben? Sag mir jetzt was los ist", langsam bekam Tony Angst vor seinem Freund Was war mit ihm los? „Du willst wissen, was los ist? Der kluge, reiche, gutaussehende Anthony DiNozzo? Der Held aller Frauen will von mir wissen, was los ist?" Tony sah ihn verwirrt an:" Ben was soll das jetzt?" „Sie hat es verdient. Sie hat es verdammt noch Mal verdient! Dieses Miststück. Sie hat mich nie angeschaut und wenn sie mich angesehen hat, dann mit Verachtung. Sie hat mich vor dir schlecht gemacht auf dem College und dann, als wir endlich zusammen waren, fing sie an, zu nörgeln. Dass mit dir alles besser war und dann wollte sie sich trennen. Wie kann sie es wagen sich einfach von mir zu trennen? Ich bin besser als du Tony. Und das hat sie auch gelernt. Ich habe endlich was gehabt, was du nicht hattest, und, was du nie wieder kriegen wirst.", Bens Stimme war gehässig. Tony sah ihn erschrocken an, er hatte ihn los gelassen und starrte ihn nur an. Völlig entsetzt von dem, was er da eben gehört hatte. Der Agent mit Vielem gerechnet. Hatte er richtig gehört? Das konnte nicht sein? Ben hatte all dies nur getan um ihm zu schaden um ihm leid zuzufügen. Sein Atem ging schnell und es fiel ihm schwer, die richtigen Worte zu finden:" Du meinst… du willst sagen…. Moment. Du hast sie eingesperrt und geschlagen und vergewaltigt, um mir weh zu tun? Hab ich das richtig verstanden? Weil sie dich nicht so geliebt hat wie sie mich geliebt hat? Ben willst du mir das sagen? Das kann nicht dein Ernst sein! Ben sag mir, dass das nicht wahr ist!", Tony sah ihn verzweifelt an. In seinen Augen stand plötzlich Angst. Er wollte das alles nicht wahr haben. Ben war doch sein Freund. Er hatte doch immer alles mit ihm geteilt. Warum hatte er nicht bemerkt wie sein Freund wirklich über ihn dachte. Doch Ben lachte nur. Er lachte und lachte und lachte und genau in dem Moment, als Tony zuschlagen wollte, öffnete sich die Tür und Ziva trat ein. „Tony", sie deutete mit dem Kopf zur Tür. Der Angesprochene nickte und folgte seiner Kollegen auf den Gang. Kaum das die Tür geschlossen war, sank er auf den Boden und hielt sich die Hände vors Gesicht. Der Italiener war so erschüttert über das was er eben gehört hatte. Er kam sich vor wie in einem Alptraum und hoffte endlich aufzuwachen. Aber er wachte nicht auf. Langsam hob Tony den Kopf und sah seine brünette Kollegin an:" Hast du das gehört Ziva, hast du das gehört?" Er fing an zu schluchzen. „Ja Tony. Hab ich.", sie hatte sich neben ihn gesetzt. „Was soll ich denn jetzt machen? Ich bin schuld an dem, was mit Kelly passiert ist." „Bist du nicht Tony. Bist du nicht. Er ist verrückt, krank. Du kannst nichts dafür." „Wie soll ich denn Kelly je wieder in die Augen sehen? Wie denn?" Ziva wusste nicht was sie sagen sollte. Das eben war auch für sie harter Tobak gewesen, schließlich stand sie auf und reichte Tony die Hand:" Wir trinken jetzt einen Kaffee und dann redest du mit Kelly. Ihr müsst reden. Anders geht das nicht." Der junge Italiener ließ sich hoch helfen und ging langsam neben seiner Kollegin zum Fahrstuhl. Er registrierte nicht mal, dass sie ihren Boss anrief und ihm von der Situation eben berichtete. In seinem Kopf schwirrte nur ein Satz „Ich bin Schuld an dem was mit Kelly passiert ist."



Teil 14

Jethro hatte der Anruf erreicht, als sie soeben das Haus betreten hatten. Schnell klärte er seinen Agent über die neue Situation auf. Tim war zutiefst erschrocken. Wie konnte jemand Tony so sehr hassen? Sicher er war nicht immer einfach und machte sich oft auf Kosten andere lustig und spielte sich in den Vordergrund. Aber dennoch. Das war doch alles kein Grund um einer Frau... „Komm mit in den Keller. Tony meint, wenn sie hier versteckt war, dann im Keller, den Rest des Hauses kennt er.", holte Gibbs seinen jüngeren Kollegen aus seinen Gedanken zurück. Der MIT Absolvent nickte geistesabwesend und folgte ihm in den Keller. Auf den ersten Blick sah er aus wie sein eigener Keller, stellte Gibbs fest. Nur ohne Boot. Auch hier hingen Werkzeuge an den Wänden. Eine Waschmaschine stand in der Ecke. Neben ihr ein Trockner. An der hinteren Wand stand ein Regal mit Konserven und mehrere Bierkisten stapelten sich daneben. Dann sahen sie die Tür in der hinteren Ecke. Sie war so klein, dass man sie fast übersehen konnte. „Da muss es sein.", der Gunny deutete in die Ecke. Die Tür stand einen Spalt weit offen. Vorsichtig und mit gezogener Waffe drückte Jethro sie auf. Das Bild, was sich ihnen bot, erschrak beide. Es war ein kleiner fensterloser Raum. Von der Decke hing eine Glühbirne. Anschalten konnte man das Licht nur von außen. In der einen Ecke lagen eine verdreckte Matratze und eine dünne Decke. In der anderen stand ein Campingklo. Ansonsten war der Raum leer. Insgesamt maß er vielleicht 3x3 Meter. Hier hatte Kelly leben müssen? Wie wahnsinnig konnte jemand sein? Der ältere Agent fasste sich schnell wieder:" Tim hol aus dem Wagen Folie zum Einpacken und dann such nach Fingerabdrücken." Der Angesprochene nickte, und war froh für einen Moment diesen Anblick hinter sich lassen zu dürfen. Jethro trat in die Mitte des Raums und begann, Fotos zu machen. Wenig später tauchte Timothy wieder da und fing an, nach Fingerabdrücken zu suchen. Schnell hatte er eine Menge an der Tür gefunden. Ebenso an den Wänden und dem Campingklo. Dann packten sie gemeinsam alles in Folie und brachten es in ihren Truck der oben an der Strasse stand. Obwohl Tim nun auch schon seit fast drei Jahren Agent war und er in dieser Zeit auch Vieles gesehen hatte was ihm viel abverlangte, war es diesmal doch anders. Vielleicht lag es daran, dass er die Frau kannte und dass sie Tonys Frau war. Nachdem sie den Raum ausgeräumt, alle Fingerabdrücke genommen und die Fotos alle gemacht hatten, versiegelten sie den Raum und stiegen wieder in den Truck. Gibbs saß am Steuer und Tim schweigend neben ihm. Man konnte ihm immer noch deutlich ansehen, dass ihn die Situation sehr mitnahm. Es nahm sie alle mehr mit als sie wollten oder als es der Fall sein sollte. Aber schließlich handelte es sich um die Frau von Tony. Glücklicherweise hatte das FBI keine Schwierigkeiten gemacht, als Gibbs am Vortag mit ihnen gesprochen hatte. Da es sich um einen Angehörigen eines NCIS Mitarbeiters handelte ließen sie ihnen freie Bahn. Auf halber Strecke fuhr der Boss rechts ran, sprang aus dem Wagen und kam wenig später mit zwei Bechern Kaffee wieder. „Hier", er drückte McGee einen in die Hand. „Danke", sagte dieser leise und starrte noch immer das Armaturenbrett an. „Klar. Ich will dann professionelle Arbeit von dir. Hast du mich verstanden?" Der Angesprochene nickte kurz. „Gut, dann trink jetzt deinen Kaffee", mit diesen Worten trat er aufs Gaspedal und sie fuhren weiter.
Im Hauptquartier angekommen brachten sie gleich alles zu Abby. Als sie dort Kelly sahen stoppten sie. Sie konnten nicht zulassen, dass sie die beschlagnahmten Sachen sah. Also brachten sie alles wieder nach unten. Dann fuhr nur Gibbs nach oben:" Hey. Wo ist Tony?" Abby zuckte mit den Schultern. Er griff nach seinem Telefon:" DiNozzo? Wo bist du? Komm zu Abby", dann legte er auf. Abby kannte Gibbs und wusste, dass irgendwas nicht stimmte. Als Tony kurz darauf das Labor mit Ziva betrat, eilte Gibbs auf ihn zu:" Geh mit Kelly einen Kaffee trinken oder so!" „Warum?", fragte Tony leise. „Wir waren in seinem Keller. Bring sie hier raus bitte." Tony schluckte. Er wollte wissen, was sie gefunden hatte, wollte die Bilder sehen. Er wollte wissen, was er mit ihr gemacht hatte. Aber dann besann er sich. Er musste für Kelly stark sein und für sie da sein. „Ich fahr mit ihr nach Hause, ja?" Gibbs nickte. Tony ging zu Kelly, welche die ganze Zeit hinten bei Abby gesessen hatte. Sie merkte, dass irgendwas nicht stimmte und sah Tony verstört an. „Hey, du siehst gut aus!", er sah sie lächelnd an. Aber sein Lächeln wirkte gequält. „Danke. Was ist los Tony?" „Wir fahren nach Hause." „Warum? Was ist los?" Tony schwieg. „Hat er gestanden", fragte sie leise. „Ja", sagte Tony knapp. Dann hielt er ihr die Hand hin. Sie nahm sie und stand auf. „Danke Abby", sagte sie noch im Gehen und war dann mit Tony im Fahrstuhl verschwunden. „Ziva fahr in die Garage und hilf McGee, die Sachen hoch zu bringen. Abby hier. Lad die auf den Computer und hier sind Fingerabdrücke. Hast du schon die von Kelly?" „Nein." „Mmmhh. Okay, aber auf den anderen Sachen wirst du sicher ihre DNA finden." „Auf welchen Sachen?", fragte die schwarzhaarige Frau, während sie die Speicherkarte in den Computer schob. „Die da!", der Special Agent deutete auf den Bildschirm, auf dem jetzt die Fotos zu sehen waren. „Oh man...", war das Einzige, was sie sagen konnte.



Teil 15

Tony schwieg während er mit seiner Frau im Fahrstuhl stand. Sie sah ihn unruhig an. Sie wusste nicht was mit ihm los war. Sie wollte es so gerne wissen, aber die brünette Frau traute sich nicht zu fragen. Auch während der gesamten Autofahrt schwieg er. Zuviel ging dem jungen Agent durch den Kopf. Konnte Kelly ihm das jemals verzeihen? Und noch viel mehr konnte er sich das jemals verzeihen? Wie konnte er das nie gemerkt haben. Er hatte sich immer für einen guten Agent gehalten. Aber dem war wohl doch nicht so. Als guter Agent hätte er merken müssen dass mit seinem besten Freund etwas nicht stimmte. Tony war so oft in diesem Haus gewesen und hatte nie auch nur den geringsten Verdacht gehabt.
Inzwischen waren die beiden vor seiner Wohnungstür angekommen. Tony steckte den Schlüssel ins Schloss und öffnete die Tür. Dann gab er ihn an Kelly weiter. Zaghaft nahm sie ihn und trat dann hinter ihm in die Wohnung. Wortlos ging der junge Mann direkt bis ins Wohnzimmer, ließ sich in seinen Sessel fallen und starrte wieder an die Wand. Er wusste nicht was er tun sollte, was er sagen sollte oder wie er sonst reagieren sollte. Er war mehr als überfordert mit der ganzen Situation.
Kelly stand eine Weile etwas verloren im Flur, dann folgte sie ihm zum Wohnzimmer und blieb im Türrahmen stehen und sahen ihren Mann an. Es schmerzte ihn so leidend zu sehen:" Es tut mir leid Tony." Erschrocken drehte er sich um:" Was?" „Es tut mir leid Tony", wiederholte sie. Tony stand auf und kam zu ihr. Sie wich einen Schritt zurück. Sofort blieb der Italiener stehen:" Wir tut es leid? Kelly warum? Mir tut es leid. Ich hätte es merken müssen. Ich war sein Freund. Ich war in seinem Haus. Ich hätte merken müssen dass etwas nicht stimmt. Es tut mir so leid das ich dir nicht helfen konnte." Tränen rannen seine Wangen hinunter ohne das er etwas dagegen tun konnte:" Ich bin Special Agent. Ich hatte so oft mit solchen Leuten zu tun. Wie konnte ich es nicht merken", seine Stimme klang verzweifelt und entschuldigend zugleich. Kelly konnte nicht glauben was sie da hörte. Ihm tat es leid:" Aber Tony… ich…" Sie wusste nicht was sie sagen sollte. Ihre blauen Augen betrachteten ihn und dann nahm sie ihn vorsichtig in den Arm. Leise weinte er in ihrem Arm. Dabei wollte er doch stark sein für Kelly. Dann fing er sich wieder und ließ sie los. Er wischte sich durch die Augen und sah sie dann an:" Wirst du mir jemals verzeihen können Kelly?" „Es ist nicht deine Schuld Tony. Ich habe dir nie die Schuld dafür gegeben und ich werde dir nie die Schuld geben. Er ist verrückt. Er hat mir sehr wehgetan. Ich meine nicht körperlich. Aber ich habe nie dir die Schuld gegeben und ich möchte auch nicht dass du es tust", sie hatte leise gesprochen und ihn dabei kaum angesehen. Dann drehte sie sich um und ging ins Gästezimmer. Tony stand nun im Türrahmen und sah der zierlichen Frau nach. Wie konnte sich nicht ihm die Schuld geben? Wie konnte sie das einfach so trennen? Sie war wohl doch stärker als er immer gedacht hatte.


Teil 16

Eine ganze Weile hatte Abby sich die Bilder angesehen ehe sie in der Lage war sich wieder ihrer Arbeit zu widmen. In der Zwischenzeit hatten Ziva und Tim die Beweismittel nach oben gebracht. Die Matratze lag nun auf dem Tisch der Forensikerin. Langsam ging sie um sie herum. Sie war alt und dreckig und übersät mit Flecken die sich nicht alle zuordnen ließen unter anderem aber auch Blut. Dann fing sie an Abstriche von der Matratze zu nehmen, bis sie eine ganze ansehnliche Menge an Proben hatte und durch ihre Massenspektrometer laufen ließ.
Gibbs der noch mal weg gegangen war kam mit einem Kaffee und einem Caf- Pow wieder:" Was gibt´s Abs?" „Noch nichts. Läuft alles noch." Er zog den Energiedrink wieder weg den er ihr hingehalten hatte. „Ach komm du weißt wie lange das dauert Gibbs", bettelte sie. „Was ist mit dem Klo?" „Läuft auch noch. Ich kann es nicht beschleunigen. Bitte." Er reichte ihr den Drink:" Wie lange?" Die junge Frau zog kräftig am Strohhalm:" Mmmhh,… 10 Stunden ungefähr." „Geht das nicht schneller?" „Wenn du es genau und ohne Fehler haben willst dann nicht." „Wo ist McGee und Ziva?" „Ziva telefoniert mit irgendjemandem und McGee sitzt da hinten", sie deutete zu ihrem Schreibtisch hinter der Schiebetür. „Was zum Teufel tut er da?" „Lass ihn." Der MIT- Absolvent sahs auf dem Drehstuhl und starrte auf den schwarzen Monitor. Ihn nahm das ganze mehr mit als er gedacht hätte- Er wusste nicht mal warum. Er hatte Abby helfen wollen aber er konnte nicht. Er konnte sich nicht die Bilder ansehen und ihr bei den Proben helfen.
„Abby er ist Special Agent. Er muss da durch", sagte der grauhaarige Agent streng. „Nein, lass ihn ich schaff das auch alleine", Tim tat ihr eben so Leid wie Tony. Auch sie nahm das ganze mit, aber sie hatte sich unter Kontrolle. Die junge Forensikerin wusste das es viel an ihr hing das Ben im Gefängnis blieb. Einen Moment lang wollte der ältere Agent doch zu seinem jungen Kollegen gehen und ihm sagen dass es unprofessionell war, aber der Blick seiner kleinen Laborratte sagte ihm dass er es diesmal lassen sollte. „Ich bin bei Ziva", mit diesen Worten verließ er das Labor.
Mit schnellen Schritten verließ der Ex- Marine den Fahrstuhl als er sich zum Großraumbüro öffnete. Die Mossad Agentin sahs an ihrem Schreibtisch und telefonierte. Er warf ihr einen kurzen Blick zu und schaltete sich dann die Bilder auf den Plasmabildschirm. Mit seinem Kaffe blieb er davor stehen und betrachtete sie. Nachdem Ziva aufgelegt hatte, stellte sie sich neben ihn:" Ich habe mit Tony telefoniert. Er hat mir den Namen und die Telefonnummer von einem dritten Freund gegeben. Ethan Brown. Ich habe ihn angerufen und vorgeladen. Er kommt in einer Stunde hier her." „Warum so spät?" „Weil er am anderen Ende der Stadt arbeitet und wir Rushhour haben. Selbst wenn er so fährt wie du schafft er es nicht schneller."
Der Ermittler nickte und widmete sich wieder seinem Kaffee.




Teil 17

Als Ethan Brown nach einer guten Stunde von einem Sicherheitsbeamten nach oben gebracht worden war, hatte sich Timothy auch wieder gefangen und half Abby nun bei den Auswertungen. Gibbs und Ziva nahmen Ethan in Empfang der immer noch nicht wirklich wusste was er hier sollte:" Kann mir jetzt vielleicht mal jemand sagen was ich hier soll? Mein Freund Ben wird hier festgehalten, mein Freund Tony redet nicht mit mir und wenn dann Dinge die ich nicht verstehe. Was wollen sie von mir?" Ziva, die mit ihm auf dem Weg zum Verhörraum war, blieb stehen und sah ihn an:" Tony darf nicht mit ihnen reden, weil es sich um laufende Ermittlungen handelt und ihr Freund Ben sitzt bei uns in Haft, weil er Tonys Frau Jahrelang eingesperrt hat. Alles andere hören sie gleich." Sie ging weiter zum Verhörraum. Die junge Frau deutete auf den freien Stuhl:" Setzten sie sich." Widerwillig nahm der blonde Mann platz. Wortlos verließ die Mossad Agentin den Raum und einen Atemzug später stand Gibbs im Raum. Ohne große Worte nahm er auf dem anderen Stuhl platz, blätterte in seiner Mappe und sah dann Ethan an:" Ich bin Special Agent Gibbs." „Ah. Tony hat schon von ihnen erzählt. Mich werden sie nicht schlagen." Einen kurzes lachen huschte dem Agent über das Gesicht. Dann wandte er sich wieder seiner eigentlichen Aufgabe zu:" Sie sind mit Ben Hawks befreundet?" „Ja Sir." „Wie lange kennen sie sich?" „Seit dem College. Inzwischen sind es gut 15 Jahre. Genauso lange wie Tony." „Mr Hawks ist ein guter Freund?" „Mein bester. Neben Tony. Für die beiden würde ich alles tun." „Mmmhh. Ihrem Freund Ben werden schwere Vorwürfe gemacht. Wir haben Beweise das er Kelly DiNozzo mehrfach vergewaltigt hat und sie sie gut 2 Jahren in seinem Keller gefangen gehalten hat und dort auch misshandelt hat." „Das ist doch quatsch." Da Jethro keine Lust hatte nun mit Diskussionen anzufangen, zog er einen Stapel Bilder aus der Mappe und reichte sie Ethan. Es waren Bilder von Kelly und von dem Raum den sie bei Ben gefunden hatte. Der sportliche Mann schluckte schwer als er die Bilder durch sah. „Das… das kann…. Das kann nicht sein. Ich meine….wieso sollte er…. Wir drei sind Freunde. Die besten Freunde." Der Special Agent drehte sich zur Scheibe:" Ziva das Band." Hinter der Scheibe nickte Ziva und drückte dann eine Taste. Auf dem Bildschirm in der Ecke erschien der Verhörraum mit Tony und Ben. Laut und deutlich konnte man hören was Ben am morgen zu Tony gesagt hatte…

Tony betrat den Raum, packte Ben und drückte ihn an die Wand:" Es ist mir egal, ob ich meinen Job riskiere, nur damit du es schon mal weißt. Ich will jetzt von dir wissen, was du mit Kelly gemacht hast und warum. Hast du mich verstanden? Sag mir endlich was los ist! Und komm nicht damit, dass du es nicht warst. Deine DNA Probe war eindeutig und meine Kollegen sind auf dem Weg zu deinem Haus. Ich will jetzt von dir wissen, was sie dort finden!", Tonys Augen funkelten vor Zorn und sein Griff verhärtete sich unweigerlich. Ben begann zu lachen, mehr nicht, ein einfaches, kaltes Lachen, er lachte laut und dreckig. „Was soll der scheiß Ben? Sag mir jetzt was los ist", langsam bekam Tony Angst vor seinem Freund Was war mit ihm los? „Du willst wissen, was los ist? Der kluge, reiche, Gutaussehende Anthony DiNozzo? Der Held aller Frauen will von mir wissen, was los ist?" Tony sah ihn verwirrt an:" Ben was soll das jetzt?" „Sie hat es verdient. Sie hat es verdammt noch Mal verdient! Dieses Miststück. Sie hat mich nie angeschaut und wenn sie mich angesehen hat, dann mit Verachtung. Sie hat mich vor dir schlecht gemacht auf dem College und dann, als wir endlich zusammen waren, fing sie an, zu nörgeln. Dass mit dir alles besser war und dann wollte sie sich trennen. Wie kann sie es wagen sich einfach von mir zu trennen? Ich bin besser als du Tony. Und das hat sie auch gelernt. Ich habe endlich was gehabt, was du nicht hattest, und, was du nie wieder kriegen wirst.", Bens Stimme war gehässig. Tony sah ihn erschrocken an, er hatte ihn los gelassen und starrte ihn nur an. Völlig entsetzt von dem, was er da eben gehört hatte. Sein Atem ging schnell und es fiel ihm schwer, die richtigen Worte zu finden:" Du meinst… du willst sagen…. Moment. Du hast sie eingesperrt und geschlagen und vergewaltigt, um mir weh zu tun? Hab ich das richtig verstanden? Weil sie dich nicht so geliebt hat wie sie mich geliebt hat? Ben willst du mir das sagen? Das kann nicht dein Ernst sein! Ben sag mir, dass das nicht wahr ist!", Tony sah ihn verzweifelt an. Doch Ben lachte nur. Er lachte und lachte und lachte….

Ethan hatte geschwiegen während er sich alles angesehen hatte. Auch Gibbs hatte gespannt hingesehen. Er hatte das band auch noch nicht gesehen. Nachdem es geendet hatte, sahen sich die beiden Männer an. Gibbs wartete auf eine Aussage von Ethan zu dem eben gehörten, aber Ethan konnte nicht. Er war eben so geschockt wie Tony am morgen. Irgendwann brach Jethro das schweigen:" Und? Was denken sie jetzt?" „Ich, ich weiß nicht was ich sagen soll. Sir. Ich hätte geschworen das er es nicht war." „Und jetzt?" „Wie kann er nur… ich meine ich habe nie irgendwas gemerkt. Gar nichts. Weder von Kelly in seinem Keller noch von diesem Hass auf Tony. Wie kann ich es nicht bemerkt haben?" Man sah dem jungen Mann an das völlig überfordert war von der Situation. Auch wenn es ihn nur in zweiter Linie betraf nahm es ihn sehr mit. Er fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht und sah dann seinen Gegenüber an:" Was kann ich tun Sir?" „Für wenn?" „Für Tony natürlich und für Kelly vielleicht auch. Wie geht´s ihr?" „Sie ist bei Tony. Ich weiß nicht was sie tun können. Seien sie ein Freund für Tony. Ein richtiger und haben sie Verständnis für die beiden. Ich weiß nicht was sie noch tun können." „Darf ich mit ihm reden?" „Natürlich." Ethan nickte. Gibbs stand auf:" Sie können dann gehen." Langsam erhob sich der blonde Mann und folgte dem Ex- Marine aus dem Verhörraum. Ziva wartete bereits auf dem Flur. „Ziva bring den jungen Mann bitte zum Fahrstuhl. Die Agentin nickte und nahm Ethan mit.

Teil 18

Anthony hatte noch eine ganze Weile ihm Türrahm gestanden, dann war der junge Mann in seine kleine Küche gegangen und hatte sich einen Kaffee gekocht. Es viel ihm noch immer schwer mit der Situation umzugehen. Er hoffte immer noch dass es sich um einen schlimmen Alptraum handelt und er jeden Moment wach wird. Aber nichts passierte. Als er den zweiten Kaffee fast ausgetrunken hatte, klingelte es an seiner Wohnungstür. Langsam stand er auf und ging den langen Flur entlang. Kelly sahs im Gästezimmer auf der Couch und starrte aus dem Fenster.
Der junge Agent öffnete die Tür und stand seinem Freund Ethan gegenüber. „Hey", sagte dieser nur. „Hey", antwortete Tony. „Darf ich rein kommen?" Tony zögerte:" Wenn du hier bist um mir oder Kelly Vorhaltungen zu machen dann…" „Nein", unterbrach Ethan seinen Freund:" Ich war beim NCIS. Diese süße Brünette..äh Rita?" „Ziva." „Ja genau. Sie hat mich vorgeladen. Ich musste aussagen." „Und?" „Dein Boss hat mir Fotos und ein Video gezeigt." Anthony kniff die Augen zusammen:" Was für Fotos und welches Video?" „Bilder von Kelly und von deinem Verhör heute morgen. Es tut mir leid Tony. Ich hätte merken müssen was mit ihm los ist." Der Italiener trat einen Schritt beiseite:" Komm rein Ethan." Der blonde Mann trat an Tony vorbei in den Flur. „Kaffee?" Ethan nickte. „Du kennst ja den Weg in die Küche." Die beiden Männer gingen den Flur entlang. Als sie in die Küche gehen wollten, sah Ethan Kelly im Gästezimmer sitzen. Er wollte zu ihr, aber Tony drückte ihn Richtung Küche:" Ich komme gleich nach." Dann ging Tony zu Kelly:" Kennst du Ethan noch?" Sie nickte. „Ist es okay wenn er hier ist, oder soll er wieder gehen?" „Es ist deine Wohnung Tony." „Aber ich möchte das es dir gut geht." „Es ist okay. Ich hab gehört was er gesagt hat." Anthony nickte:" Okay. Willst du auch einen Kaffee?" Die junge Frau schüttelte den Kopf:" Nein danke." „brauchst du irgendwas anderes?" „Hast du noch deine ganzen Videos?" Tony lächelte sie an:" Inzwischen sind es fast alles DVD´s. Willst du fernsehen?" „Hast du noch Magnum?" Ein breites grinsen zog sich über Tonys Gesicht:" Natürlich. Möchtest du es sehen?" „Darf ich?" „Du darfst hier tun und lassen was du willst und du musst mich nicht fragen, in Ordnung?" Seine Frau nickte leicht. Er nahm sie mit ins Wohnzimmer und zeigte ihr wo sie alles finden konnte. Dann ging er zu seinem Freund in die Küche, der sich bereits einen Kaffee genommen hatte und nun auf einem der dunklen Holzstühle sahs. Mit einen lächeln trat Tony in die Küche. Verwundert sah Ethan ihn an:" Was ist?" „Sie schaut sich Magnum an." „Und deshalb lächelst du so?" „Das haben wir früher immer zusammen angesehen, als ich sie alle noch auf Video hatte." „Ich Erinnere mich. Man durfte euch nicht stören." „Vielleicht ist es ein gutes Zeichen." „Was meinst du?" „Das sie nicht mehr soviel Angst hat." „Vielleicht. Was willst du jetzt tun?" „Wegen Ben oder wegen Kelly?" „Beides?" „Von Ben will ich nichts mehr wissen. Das hat sich erledigt", sagte er nüchtern. „Und Kelly?" „Was meinst du?" „Was wird mit ihr?" „Ich weiß es nicht, aber ich werde für sie da sein. Egal was noch kommt und sie kann solange hier bleiben wie sie möchte." „Du magst sie immer noch, oder?" „Wir haben mal geheiratet." „Ja, in einer Partylaune in Las Vegas." „Was willst du damit sagen?" „Du würdest sie auch noch mögen wenn ihr nicht geheiratet hättet, oder?" „Ja, ja ich glaube schon. Doch, ich mag sie immer noch. Auch wenn ich die ganzen Jahre nie wirklich an sie gedacht habe, aber ich mag sie noch. Sie ist eine tolle Frau." „Glaubst du aus euch wird nochmal was?" „Ich weiß es nicht. Ich würde mich freuen. Glaube ich. Aber ich denke sie hat erstmal andere Sorgen und ich werde sie nicht drängen." Die beiden schwiegen und starrten in ihre inzwischen leeren Kaffeetassen. Ethan brach als erster das schweigen wieder:" Kann ich irgendetwas für euch tun?" „Das weiß ich noch nicht." „Wenn ihr oder du was braucht, dann sag bescheid. Ich bin dein Freund." Tony nickte kurz. Ethan sah ihn an:" Zweifelst du an mir? Denkst du ich bin wie Ben?" „Was? Nein, nein. Es ist nur alles so…. Ich dachte nur immer auf Benn könnte ich mich verlassen und jetzt." „Ich kann dich verstehen. Wenn du willst das ich gehe, dann tu ich das und wenn du mich nicht sehen willst ist das auch in Ordnung." „Nein, schon gut. Ich muss nur erstmal mit allem klar kommen." „Ich werde wieder fahren. Kümmere du dich um Kelly." „Du kannst gerne noch bleiben." „Nein. Sie braucht dich jetzt", der sportliche Mann war aufgestanden. Der Special Agent brachte ihn zur Tür:" Danke Ethan." Er nickte nur und verließ dann die Wohnung. Der grünäugige Agent schloss die Tür und machte sich dann auf den Weg zum Wohnzimmer. Kelly hatte die Tür angelehnt. Durch einen Spalt sah er wie sie in seinem Sessel sahs, eine Decke um sich gehüllt hatte und lächelnd auf den Fernseher blickte. Es schien ihr gut zu gehen. Vorsichtig schob er die Tür auf. Abrupt drehte Kelly den Kopf und lächelte als sie ihn sah. „Darf ich rein kommen"; fragte Tony vorsichtig. Sie nickte. Er trat ein und setzte sich aufs Sofa.


Teil 19

Das Telefon auf dem Schreibtisch von Jethro klingelte:" Gibbs? Ja Abs. Gute Arbeit. Danke." Er legte auf und sah dann seine beiden Kollegen an:" Abby hat die Ergebnisse. Der Inhalt des Klos ist eindeutig von Kelly. Die Fingerabdrücke im Raum sind zum größten Teil von Ben. Sie war in diesem Raum und er auch. Das reicht für eine Anklage. Tim ruf Fornell an. Sie können ihn jetzt haben. Ziva ruf Tony an. Seine Frau muss zu einer Aussage her komme." Beide nickten und griffen zu ihren Telefonen. Wenige Minuten später hatten beide wieder aufgelegt. Ziva begann als erste:" Tony kommt morgen früh mit ihr. Er sagt wenn dir das zu lange dauert sollst du nochmal anrufen." „Ja ja, okay", sagte der silberhaarige kurz und sah dann seinen jüngsten Agent an. „Äh Agent Fornell ist auf dem Weg hierher. Er nimmt Ben noch heute mit." „Alles klar. Das war's dann wohl." Ziva war aufgestanden:" Was wird mit Kelly?" „Was meinst du?" „Na was wird aus ihr? Bleibt sie bei Tony oder was passiert mit ihr?" „Warum machst du dir darüber Sorgen?" „Na wenn sie bei ihm bleibt, wie soll das gehen? Er muss ja auch mal wieder arbeiten." „Das wird sich dann zeigen Ziva. Lass sie morgen ihre Aussage machen und dann sehen wir weiter. Ist dir damit geholfen Ziva?" „Ja ja. Schon gut", sie setzte sich wieder an ihren Platz und begann ihren Bericht zu schreiben. Timothy hatte sich nicht vom Fleck gerührt und stand immer noch vor dem Schriebtisch seines Bosses. Der sah ihn nun fragend an:" Was ist McGee? Irgendwas vergessen?" „Ähm nein Boss. Nein", der junge Agent drehte sich um und machte sich auch an die Arbeit für seinen Bericht. Gibbs lehnte sich in seinem Schreibtischstuhl zurück und dachte nach. Er machte sich Sorgen um Tony und um seine Frau. Aber mehr um seine Frau. Aber er wusste nicht warum. Der Fall war doch geklärt. Tony kümmerte sich um Kelly. Warum machte er sich also Sorgen. Im inneren wusste er warum er sich sorgte. Es lag an Kelly. Sie hieß wie seine Tochter, die beiden hatten das gleiche Alter und die gleiche Haarfarbe. Wäre sie jünger hätte sie seine Tochter sein können. Aber sie war es nicht. Der Gunny wusste dies genau, aber dennoch ließ es ihn nicht los. Er fühlte sich für die beiden verantwortlich. Ihm war klar dass sich Tony gut um sie kümmern würde. Daran hatte er nicht die geringsten Zweifel. Aber Tony war wie ein Sohn für ihn und Kelly weckte diese Gefühle nach seiner eigenen Tochter in ihm. Er wollte nicht dass es den beiden schlecht ging. Aber es lag nicht in seiner Hand. Hierbei musste er sie alleine lassen. Wenn Tony Hilfe bräuchte würde er sich melden, da war sich der Special Agent sicher. Also konnte er nur abwarten was passieren würde.


Teil 20

Kelly war eingeschlafen. Tony hatte leise den Fernseher ausgestellt und sie noch ein bisschen zugedeckt. Dann hatte er das Wohnzimmer verlassen und war in sein Schlafzimmer gegangen. Der junge Italiener öffnete seinen Kleiderschrank, zog einen Stuhl aus der Ecke heran und stieg hinauf. Nach einigem Suchen hatte er wonach er gesucht hatte. Er zog eine kleine Kiste hervor. Sie war aus Holz und oben drauf prangte eine kleine Rose. Lange hatte er diese Kiste nicht mehr in der Hand gehalten. Sie hatte viele Jahre weit hinten im Schrank gestanden. Langsam stieg er vom Stuhl und setzte sich auf sein Bett. Kelly hatte ihm diese Kiste damals geschenkt. Sie war eigentlich nur als Verpackung für Konzertkarten gewesen, aber er hatte sie aufgehoben und Erinnerungen in ihr gesammelt. Etwas nervös öffnete er sie. Oben auf lagen die besagten Kinokarten. Er zog sie hervor. Es war das erste gemeinsame Konzert gewesen. Darunter lag eine Postkarte aus Italien. Kelly hatte sie ihm geschickt als sie zu Besuch bei ihren Großeltern gewesen war. Auch diese legte er beiseite. Dann sah er die Fotos. Er zog den Stapel heraus und besah sie sich vorsichtig. Auf dem obersten lachte ihm Kelly entgegen. Er hatte es auf ihrer Einweihungsparty zur gemeinsamen Wohnung gemacht. Danach kamen ein paar Schnappschüsse aus dem Park, vom Strand, der Uni und diversen Partys. Auf allen war Kelly zu sehen oder er und Kelly und immer lachte sie. Nein, es war kein lachen, sie strahlte. Sie strahlte so dass es das ganze Bild belebte. Dieses Strahlen hatte er nun nicht mehr bei ihr gesehen. Tony blätterte die Bilder weiter durch. Dann blieb er an einem Bild hängen und musste schmunzeln. Es war ihr Hochzeitsfoto und wie immer man es nennen wollte. Die beiden standen vor einer kleinen Kirche in Las Vegas. Tony im Hawaii Hemd und Shorts und Kelly in Hot Pants und Top. Beide lachten in die Kamera. Es schmerzte ihn dieses Bild zu betrachten. Alles hätte so schön werden können. Was wäre geworden wenn sie sich nicht getrennt hätten. Wären sie noch immer zusammen? Hätten sie vielleicht schon Kinder? Was wäre mit Ben passiert? Plötzlich schwirrte sein Kopf wieder vor lauter Fragen auf die er keine Antwort kannte. Schnell legte er das letzte Foto beiseite. Er wollte gerade wieder anfangen alles einzupacken, als er im Kästchen noch etwas liegen sah. Er schluckte. Es waren die Eheringe und eine Kette. Kelly hatte ihm damals den Ehering da gelassen und ihm auch die Kette wieder gegeben die er ihr zum ersten Valentinstag geschenkt hatte. Es war eine zierliche Silberne Kette mit einem kleinen Engel daran. Ihm fiel sofort wieder ein, was er ihr damals gesagt hatte „Das soll dein Schutzengel sein. Damit es dir immer gut geht auch wenn ich nicht bei dir sein kann" Vorsichtig zog er die Kette aus dem Kästchen. Hätte es ihr geholfen wenn sie die Kette behalten hätte? Tony wischte sich die Augen. Dann packte er alles bis auf die Kette wieder ein und stellte das Kästchen zurück in den Schrank. Langsam ging er ins Wohnzimmer zurück. Kelly schlief noch immer. Ganz sachte um sie nicht zu wecken legte er ihr die Kette in die Hand und verließ das Zimmer wieder. Als Tony die Tür geschlossen hatte, wurde Kelly wach. Sie sah sich kurz um und wusste dann wieder wo sie war. Als sie sich aufsetzte wollte, bemerkte sie etwas in ihrer Hand. Zuerst dachte die junge Frau es sei der Schlüssel von Tony, aber dann merkte sie dass es etwas anders war. Sie öffnete die Hand und ihr Blick fiel auf die Kette. Ganz Vorsichtig ließ sie den Engel vor ihrem Gesicht schaukeln. Dann lächelte sie und machte sich die Kette um. Es würde alles wieder gut werden. Das wusste sie jetzt.

ENDE
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