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Washington D.C.
Samstag, 25. Januar
22:15 Uhr


Während draußen zahlreiche Schneeflocken dicht vom Himmel fielen, der Wind laut heulte und die kahlen Äste der Bäume hin und her wiegte und die Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt lagen, saß ich warm in eine Decke eingepackt auf meinem Sofa und sah mir meine Lieblingsfolge Magnum an. Eine einzelne Lampe, die auf einem kleinen Tisch stand, tauchte das Wohnzimmer in ein gedämpftes Licht und verbreitete eine gemütliche Atmosphäre. Der Raum hatte sich in den letzten sieben Monaten nicht verändert, bis auf das Bild von Gibbs, das ich auf den Kaminsims gestellt und welches dort seit letzten Juli einen festen Platz hatte. So konnte ich ihn ansehen, auch wenn er einmal nicht in der Nähe war. War in meinem Haus alles gleich geblieben – bis auf die Küche, die ich mit Hilfe meines Freundes nach dem Vorfall im Frühsommer neu renoviert hatte – hatte sich mein Leben von Grund auf verändert. Seit Jethro und ich ein Paar waren, hatte ich selten einen Abend alleine verbracht und es war ein wunderbares Gefühl zu wissen, dass es jemanden gab, der sich um einen sorgte und genauso viel gab wie er bekam. Mein Image als Schürzenjäger war dahin, wie auch das Bedürfnis nach einem One-Night Stand, das ich in den vergangenen Jahren ziemlich oft gehabt hatte. Ich hatte in letzter Zeit nicht einmal einen Gedanken an eine Affäre verschwendet – außerdem wäre ich wahrscheinlich nicht mehr am Leben, würde Gibbs davon erfahren. Er erfüllte mein Leben mit so viel Liebe und Leidenschaft, dass ich gar nicht in Versuchung geriet, ihn zu betrügen. Außerdem quälte mich alleine schon das schlechte Gewissen, wenn ich auch nur daran dachte.
Obwohl zwischen uns pure Harmonie herrschte, hieß das noch lange nicht, dass er mich im Dienst nicht wie früher behandelte. Ich musste weiterhin den Truck auftanken, wurde an Tatorten von einer Ecke zur anderen gescheucht und erhielt Kopfnüsse, wenn ich es wieder einmal nicht geschafft hatte, meinen Mund zu halten. Allerdings gab es auch genügend Zärtlichkeiten, die wir in aller Öffentlichkeit austauschten und nicht warteten, bis wir alleine waren. So kam es nicht selten vor, dass er anfing, mich mitten im Großraumbüro vor aller Augen zu küssen oder mir zärtlich durch die Haare zu fahren.
Am Anfang unserer Beziehung hatten uns die anderen Agents ungläubig nachgesehen, wenn wir Hand in Hand den Fahrstuhl verlassen oder uns liebevolle Blicke zugeworfen hatten. Für lange Zeit waren wir das Gesprächsthema Nummer eins in der Kantine oder hinter vorgehaltenen Händen gewesen, was mich aber nicht sonderlich gestört hatte. Sollten alle anderen ruhig mitbekommen, wie glücklich ich mit dem sonst so grummeligen Chefermittler war – der im Büro aber allzu oft seine griesgrämige Miene aufsetzte, vor allem, wenn er einen Verdächtigen verhörte. Hatte ich mich vorher noch vor diesen funkelnden Blicken gefürchtet, so fand ich sie mittlerweile äußerst anziehend und sexy. Ein Grund mehr, ihn bei Verhören zu beobachten.
Direktor Sheppard war am Anfang nicht sehr glücklich darüber gewesen, dass Jethro und ich zusammen waren und vor allem in den ersten Wochen hatte ich ihre Eifersucht deutlich gespürt, was mich mehr als verwundert hatte. Mein Freund hatte mir dann unter dem Siegel der Verschwiegenheit verraten, dass er mit ihr eine Affäre gehabt hatte, als sie Partner gewesen waren. Über diese neue Information war ich mehr als überrascht gewesen, hatte aber nie wieder ein Wort darüber verloren, so wie ich es ihm versprochen hatte – auch wenn es mir ab und zu mehr als schwer gefallen war. Mittlerweile hatte sich auch Jenny an unsere Beziehung gewöhnt und sich damit abgefunden, wobei sie uns Nahe gelegt hatte, ja nicht im Büro wild rumzuknutschen und somit die anderen von der Arbeit abzulenken.
Vor allem Ziva hatte sich oft nicht verkneifen können, einen Spruch nach dem anderen von sich zu geben – aber nur, wenn Gibbs nicht in der Nähe gewesen war - dass ich plötzlich auf Männer stand und es noch dazu geschafft hatte, ihn um den kleinen Finger zu wickeln. Bald hatte sie jedoch eingesehen, dass ich anfing, sie zu ignorieren, wenn sie auf das Thema zu sprechen kam und hörte schließlich ganz auf, mich zu nerven und wir kehrten zu unseren üblichen kleinen Streitereien zurück. McGee hingegen hatte meistens etwas beschämt seinen Kopf gesenkt und seine Schuhspitzen gemustert, wenn Jethro und ich öffentlich zärtlich wurden. Für ihn war es mehr als verwirrend gewesen, dass der Chefermittler und ich innerhalb von vier Wochen zueinander gefunden hatten, wo wir beide vorher unübersehbar auf Frauen gestanden hatten. Aber jetzt, sieben Monate später, hatte sich selbst Tim daran gewöhnt und für ihn war es nichts Neues mehr, wenn Jethro und ich Händchen hielten oder uns küssten.
Die einzigen, die unsere Beziehung gelassen gesehen hatten, waren Abby und Ducky gewesen. Die beiden hatten sich für uns einfach gefreut, dass wir privat unser Glück gefunden hatten. Die junge Goth war mehrere Tage mit einem Dauergrinsen herumgelaufen und hatte es nicht lassen können, mir einen riesigen Strauß schwarzer Rosen zu schenken, mit dem Hinweis, dass ich es mir mit Gibbs nicht versauen sollte, da sie ihn schon so lange nicht mehr derart glücklich gesehen hatte – außerdem brachte er ihr auf einmal viel mehr CafPow als sonst.
Ducky hatte letztes Jahr gerne seinen „Patienten" erzählt, wie Jethro und ich zusammengefunden hatten und ich wusste, dass diese Geschichte auch noch in Zukunft in den Räumen der Pathologie erklingen würde. Selbst Jimmy hörte sie immer wieder gerne, wobei er mittlerweile jedes Wort auswendig kennen musste.

Mehr als sieben Monate waren vergangen, seit sich mein Leben verändert hatte und ich hatte keine Sekunde davon bereut. Zwar hatten Gibbs und ich hin und wieder kleinere Auseinandersetzungen – die wohl in jeder guten Beziehung vorkamen – aber wir hatten uns jedes Mal versöhnt und das mehr als leidenschaftlich. Ein Grinsen huschte über mein Gesicht, als ich an unseren letzten Streit dachte, an dessen Ende wir es nicht einmal mehr bis hoch ins Schlafzimmer geschafft hatten.
Ich seufzte leise, kuschelte mich tiefer in die Decke und sah zu, wie Magnum vom Bildschirm verschwand und dem ersten Werbeblock Platz machte. Es war der erste ruhige Abend seit langem. Die gesamte Woche waren wir mit einem äußerst komplizierten und langwierigen Fall beschäftigt gewesen, der uns allen viel abverlangt und jeden Tag viele Überstunden eingebracht hatte. Drei Nächte hatten wir sogar im Hauptquartier verbracht, weshalb Jethro und ich seit letztem Wochenende nicht sehr viel Zeit alleine miteinander verbracht hatten. Der Fall hatte uns alle frustriert und am meisten meinen Freund, der seinen Frust an den Abenden, wo wir nicht im Büro geschlafen hatten, an seinem Boot abreagiert hatte. Seine Laune war an einem ungewohnten Tiefpunkt angelangt und er hatte gemeint, bevor er seinen Ärger darüber, dass wir nicht weiterkamen, an mir auslassen würde, würde er das lieber in seinem Bastelkeller machen. So konnte er mich nicht verletzen, wenn er etwas sagen sollte, was ihm später leid tun würde. Zwar war ich ein wenig enttäuscht gewesen, hatte Gibbs aber verstanden. Er war die ganze Zeit angespannt gewesen und mit seinen Gedanken bei dem Fall, weshalb ich wusste, dass er unausstehlich werden konnte, selbst wenn ich versuchte, ihn abzulenken. Deshalb hatte ich die letzten Tage alleine in meinem Haus verbracht. Obwohl wir schon so lange zusammen waren, hatten wir beschlossen, nicht zusammenzuziehen. Wir brauchten beide hin und wieder Freiraum und so bestand die Gefahr nicht, dass wir uns allzu sehr einengten und jeder konnte dem nachgehen, wozu er gerade Lust hatte. Aber eine Woche jeden Abend alleine zu verbringen – die im Büro miteinbezogen - war ich einfach nicht mehr gewohnt und ich vermisste Jethro, obwohl wir uns erst seit wenigen Stunden nicht mehr gesehen hatten.
Heute hatten wir es endlich geschafft und den Mörder eines Lieutenant Commanders verhaftet, der nach einem mehr als zweistündigen Verhör ein Geständnis abgelegt hatte. Nicht nur ich war froh gewesen, den Fall abgeschlossen zu haben, auch McGee und Ziva waren sichtlich erleichtert darüber. Ich hatte mich richtig darauf gefreut, diesen Erfolg gebührend mit Gibbs zu feiern, als er – kurz nachdem wir alle Berichte beendet hatten – von Jenny zu einer wichtigen Videokonferenz gerufen worden war, und das an einem Samstagabend. Zwar hatte er sich anfangs geweigert und sich ein wahres Wortgefecht mit ihr geliefert, hatte aber schließlich den Kürzeren gezogen, da es der Befehl seiner direkten Vorgesetzten gewesen war. Deshalb saß ich heute erneut alleine auf meiner Couch, während Gibbs sich noch immer im Hauptquartier befand, anstatt bei mir. Ich rechnete nicht damit, dass er heute noch bei mir vorbeischauen würde – immerhin war es fast halb elf und so eine Videokonferenz konnte Stunden dauern.
Ich gähnte ausgiebig und verfolgte einen Werbespot über einen neuen Geschirrspüler, der angeblich äußerst wassersparend funktionierte. Desinteressiert betrachtete ich die mit einem üppigen Vorbau ausgestattete Blondine und fragte mich, ob ich mir eine Flasche Bier holen sollte, bevor Magnum weiterging, als ich das leise Geräusch eines Schlüssels hörte, der in ein Schloss gesteckt wurde. Unversehens vollführte mein Herz einen Hüpfer und ich setzte mich innerhalb einer Sekunde gerade auf, wobei mir die Decke von den Schultern rutschte. Ich drehte mich um, sodass ich in den Vorraum sehen konnte. Ein freudiges Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus, als die Tür geöffnet wurde, Gibbs hereinkam und er sie mit dem Fuß wieder ins Schloss warf. Gleich darauf schüttelte er sich den Schnee aus den Haaren, der sich dort gesammelt hatte, obwohl der Weg von der Auffahrt zur Tür nicht weit war. Schließlich drehte er seinen Kopf, seine Augen begegneten den meinen und sein Mund verzog sich ebenfalls zu einem Lächeln. Mit eiligen Schritten kam er auf mich zu, zog seinen schwarzen Mantel im Gehen aus und warf ihn achtlos auf einen der beiden Sessel, anstatt ihn in den Schrank zu hängen.
„Hey", sagte ich und beobachtete ihn, wie er vor dem Sofa stehen blieb, seine Hände auf der Lehne abstützte und sich zu mir herunterbeugte. Sein Atem strich warm über meine Haut und unbändige Freude darüber, dass er heute lieber bei mir sein wollte als bei seinem Boot erfüllte mein Inneres. „Ich hätte nicht gedacht, dass du noch vorbeischauen würdest", fuhr ich fort und ließ meinen Blick sehnsüchtig zu seinen Lippen wandern. Sieben Monate hatten nicht ausgereicht, um genug von seinen Küssen zu bekommen. „Ich hatte gehofft, dass du noch nicht schläfst", erwiderte er und brachte sein Gesicht ganz nah an meines. „Und ich wurde nicht enttäuscht." Er überbrückte die letzten Zentimeter Distanz zwischen uns und presste seine Lippen auf meine. Ich umschlang seinen Nacken mit meinen Armen, zog ihn ganz nah zu mir und ließ meine Zunge mit seiner spielen. Die ganze Sehnsucht, die ich in den letzten Tagen nach ihm empfunden hatte, legte ich in diesen Kuss. Ich war froh zu sitzen, denn sonst hätte es mir buchstäblich den Boden unter den Füßen weggezogen. Seine körperliche Nähe ließ die schwierige Woche in Vergessenheit geraten und mir wurde ganz schwindelig. Erst als ich das Gefühl hatte, keine Luft mehr zu bekommen, löste ich mich von ihm, was mir aber äußerst schwer fiel. „Das nenne ich einen Begrüßungskuss", keuchte ich und sah in Jethros tiefblaue Augen, die mich voller Liebe anfunkelten. Sein Atem ging genauso stoßend wie meiner und das Lächeln von vorher kehrte auf seine Lippen zurück. „Da kann ich dir nur Recht geben", erwiderte er, richtete sich wieder auf und streckte sich ein wenig. „Ich liebe es, wenn du das sagst", meinte ich breit grinsend und langsam normalisierte sich meine Atmung. Allerdings blieb sein Geschmack in meinem Mund präsent, was meinen Körper mit einem leichten Kribbeln überzog. „Wie war die Videokonferenz?" „Ich denke, grauenvoll ist der richtige Ausdruck", antwortete er und fuhr sich mit einer Hand über sein Gesicht. Auf einmal sah er erschöpft aus und die Anspannung der letzten Tage ließ sichtlich nach. „So schlimm?" Er nickte und gab ein Brummen von sich. „Zuerst brach die Verbindung ständig ab und als endlich alles funktionierte, gerieten wir in eine hitzige Diskussion. Dieser Agent aus Bahrain hätte mir beinahe den letzten Nerv geraubt. Und dann hat sich auch noch Jenny eingemischt und mich nachher wegen meines rüden Tons zu Recht gewiesen. Und die ganze Zeit hatte ich keine Gelegenheit, mir auch nur einen Schluck Kaffee zu gönnen." Ich schluckte unwillkürlich, denn Gibbs ohne sein geliebtes Koffein war gar nicht gut und behagte mir überhaupt nicht. „Aber ich habe mir gleich einen gekauft, als ich das Hauptquartier verlassen habe", fügte er hinzu, so als ob er meine Gedanken gelesen hätte. „Dann ist ja alles Bestens", erwiderte ich und linste zum Fernseher, wo soeben die Werbung zu Ende ging und Magnum erneut auf dem Bildschirm auftauchte. „So würde ich das nicht sagen. Jenny meinte, dass sie wegen meines Verhaltens am Montagmorgen mit mir sprechen will. Als ob das etwas daran ändern würde." „Mach dir mal keine Sorgen. Sie wird dich nicht gleich hinausschmeißen, nur weil du sauer geworden bist. Willst du dich nicht setzen?" fragte ich nach, da Jethro noch immer stand. „Es geht doch nichts über eine gute Folge Magnum, um den Abend ausklingen zu lassen." Er verzog sein Gesicht, blickte zum Fernseher und beugte sich schließlich erneut zu mir herunter. Sieben Monate und er weigerte sich beharrlich, sich meine Lieblingsserie anzusehen. „Ich habe auf etwas ganz anders Lust, Tony", sagte er leise und ließ seine Augen mit einem solchen Verlangen über meinen Körper huschen, dass mir innerhalb einer Sekunde derart heiß wurde, dass ich mich am liebsten draußen im Schnee abgekühlt hätte. „Tja, also…" begann ich, hielt aber inne, um mich zu räuspern, damit meine Stimme nicht so schrecklich gekrächzt klang. Seine körperliche Nähe brachte mich total aus dem Konzept und ich hatte Mühe, überhaupt irgendwelche sinnvollen Worte zu bilden. „Andererseits", wagte ich einen neuen Versuch – noch immer mit kratziger Stimme – „habe ich die Folge schon fünf Mal gesehen und kenne sie in und auswendig." Ein zufriedenes Grinsen huschte über Gibbs' Gesicht und diesmal war ich es, der die letzte Distanz zwischen uns überbrückte. Voller Verlangen presste ich meine Lippen auf seine, vergrub meine Hände in seinen Haaren und nur die Lehne der Couch bildete eine lästige Barriere zwischen unseren Körpern. Vergessen war Magnum, dessen Stimme aus den kleinen Lautsprechern erklang, gleich gefolgt vom Aufheulen des Motors seines Ferraris. Ich liebte es, ihm zuzusehen, wenn er mit hoher Geschwindigkeit auf den Straßen Hawaiis dahin raste, aber zurzeit war ich mehr als anderweitig beschäftigt.
Jethros Zunge schien sich in meinem Mund wie zu Hause zu fühlen und spielte mal zärtlich, mal aufreizend mit meiner und überzog meinen gesamten Körper mit einem heftigen Kribbeln – ein Kribbeln, das ich seit letztem Wochenende, an dem wir unsere letzte gemeinsame Nacht verbracht hatten, nicht mehr gespürt hatte. War ich vor etwa fünf Minuten noch müde gewesen, so erwachten meine Sinne zu neuem Leben und versorgten mich mit frischer Energie.
Eine Spur ungeduldig legte ich meine Arme um Gibbs' Nacken und zog seinen Oberkörper zu mir herunter, wodurch er sein Gleichgewicht verlor und ein überraschtes Keuchen ausstieß. Unsere Lippen verloren den Kontakt, seine Füße streiften nur mehr den Boden und der Rest von ihm hing über der Rückenlehne, wobei mich sein Gewicht fast vom Sofa warf. Nur die Tatsache, dass meine Arme noch immer seinen Nacken umschlangen und meine Couch ziemlich breit war, verhinderte, dass ich unsanft auf der Erde landete. Instinktiv hielt mich mein Freund fest und grinste amüsiert. „So stürmisch?" fragte er atemlos mit einer hochgezogenen Augenbraue. „Eine Woche ist eine lange Zeit", erwiderte ich und zog ihn – diesmal nicht so ruckartig – zu mir herunter. Jethro wehrte sich nicht und schwang seine Beine über die Lehne. Kurz darauf saß er mir gegenüber, allerdings nicht lange. Mit einer schnellen Bewegung nahm er die Decke von mir herunter, warf sie zur Seite und ehe ich mich versah, legte er seine Hände auf meine Schultern und drückte mich mit seinem Gewicht rücklings in die weichen Polster. Automatisch spreizte ich meine Beine, sodass er zwischen ihnen lag und sich seine wachsende Erregung hart gegen mein Glied presste. Seine Erektion und die Tatsache, dass er anfing, sich langsam an mir zu reiben, ließ den Platz in meiner Hose schnell schrumpfen und ich keuchte lustvoll auf. Unwillkürlich umschlang ich ihn mit meinen Schenkeln, um ihn noch näher zu mir zu ziehen. „Eine Woche ist wirklich eine viel zu lange Zeit", sagte Gibbs mit kratziger Stimme und küsste mich voller Leidenschaft. Seine Hände legten sich seitlich auf meine Hüften und versuchten ungeduldig meinen Pullover nach oben zu schieben, was aber nicht so richtig funktionierte, da er auf mir lag und somit sein Bewegungsfreiraum eingeschränkt war. Deshalb löste er sich von mir und erhob sich ein wenig, wobei meine Arme von seinem Nacken rutschten. In seinen blauen Augen lag eine Begierde, die ich selten bei ihm wahrnehmen konnte und er war unübersehbar scharf auf mich. Er nahm meine linke Hand und zog mich mit einem Ruck in eine sitzende Position, wobei wir fast wieder das Gleichgewicht verloren hätten, da ich ihn noch immer mit meinen Beinen umklammerte. Dennoch schafften wir es erneut, nicht auf den Boden zu fallen und bevor ich ihn zerquetschen konnte, ließ ich ihn los. „Wer ist hier jetzt stürmisch?" fragte ich neckend, aber ich entlockte ihm kein Lächeln. Bestimmt umfasste er mein Gesicht und sah mir fest in die Augen. „Ich brauche dich, Tony", sagte er mit leiser, aber fester Stimme. Überrascht hob ich meine Brauen. Es kam äußerst selten vor, dass er mir derart direkt sagte, was er wollte. Egal wie hart die Arbeitstage waren, unsere darauf folgenden Liebesakte waren immer von Zärtlichkeit begleitet. Aber heute war ihm definitiv nicht danach. Ob es an dem langwierigen Fall oder an der Videokonferenz und die anschließende Auseinandersetzung mit Jenny lag, wusste ich nicht und es war mir in diesem Moment auch egal. Wichtig waren nur Gibbs und sein Bedürfnis, heute die Führung zu übernehmen und ich war bereit, ihm alles zu geben, was er wollte – und brauchte.
Ich rückte ganz nahe an ihn heran und legte sanft meine Lippen auf seine. Genau wie ich erwartet hatte, war diese Zärtlichkeit innerhalb einer Sekunde dahin. Seine Zunge drängte in meinen Mund und ließ sie ungeduldig an meiner entlang fahren. Seine Hände nahm er von meinem Gesicht, ließ sie über meinen Rücken hinabwandern und diesmal schaffte er es ohne Probleme, meinen Pullover nach oben zu schieben. Seine Finger berührten meine bloße Haut und seine ungewohnte Wildheit ließ meine Nerven in Flammen aufgehen. Unsere Lippen waren noch immer zu einem heißen Kuss verschmolzen und obwohl wir beide nach Sauerstoff lechzten, trennten wir uns nicht. Gibbs war wie ausgewechselt. Er presste seinen Körper an meinen und schien mich gar nicht mehr loslassen zu wollen. Seiner Kehle entrang sich ein Stöhnen, was durch meinen Mund gedämpft wurde und mit einem Mal wollte auch ich gar keine Zärtlichkeiten mehr haben. Ungestüm ließ ich meine Hände unter sein Jackett wandern und streifte es ihm über die Schultern, wobei er kurz von mir ablassen musste, damit ich es ihm vollkommen ausziehen konnte. Wie üblich trug er noch ein Poloshirt und darunter ein weißes T-Shirt. Beide zog ich ihm mit einem Ruck aus der Hose und unterbrach unseren Kuss. Gierig sog ich die Luft in meine Lungen und versuchte in die Wirklichkeit zurückzufinden, was mir aber nicht einmal annähernd gelang. Jethros keuchender Atem strich über mein Gesicht, seine Augen waren voller Leidenschaft verdunkelt und er schien genauso wenig von seiner Umgebung mitzubekommen wie ich.
Ohne lange zu überlegen, zog ich ihm das Polo- und T-Shirt über den Kopf und warf es zur Seite, gefolgt von meinem Pullover, von dem ich mich selbst entledigte. Gibbs umschlang mich mit seinen Armen, presste meinen nackten Oberkörper gegen seinen und küsste mich erneut voller Leidenschaft. Seine Hände fuhren meinen Rücken hinunter, streichelten kurz meine Hüften und wanderten nach vorne und unten, wo er seine rechte Hand auf meine Erektion legte und anfing, seine Finger ohne Umschweife zu bewegen. Heiße Lust schoss durch meinen Körper und für einen Moment hatte ich die Befürchtung, keine Luft mehr zu bekommen. Ich unterbrach unseren Kuss und stöhnte begierig seinen Namen. Jethro ließ seine Zunge an meinem Hals entlang wandern, zog eine feuchte Spur zu meinem rechten Schlüsselbein, während er mich weiterhin aufreizend streichelte. Ich hätte schwören können, dass ich noch nie so hart gewesen war und mein Glied presste sich schon beinahe schmerzhaft gegen meine Hose. Mein Freund schien das auch so zu sehen, denn er ließ von mir ab, legte seine Hände erneut auf meine Schultern und drückte mich auf das Sofa hinunter. Er kniete sich zwischen meine Beine und ließ seine Finger geschickt über meinen Oberkörper wandern, um kurz darauf ohne zu zögern meinen Gürtel zu öffnen, gefolgt vom Knopf der Jeans und dem Reißverschluss. Mit samt meiner Boxershorts schob er sie über meine Hüften, wobei ich mein Becken anhob, um ihm zu helfen. Innerhalb von wenigen Sekunden war ich vollständig entkleidet und Gibbs ließ seinen Blick über meinen Körper schweifen. Er legte sich auf mich, rieb sich an meinem Schwanz und fuhr mit seiner Zunge eine heiße Spur über meine Brust, weiter hinab über meinen Bauch und kam schließlich zum Objekt seiner Begierde. Unwillkürlich biss ich mir auf meine Unterlippe, als er quälend langsam die gesamte Länge meiner Erektion entlang wanderte und schließlich bei der empfindlichen Spitze ankam, um sie mit seinem Daumen zu liebkosen. Ich krallte meine Finger in die Polster des Sofas und ich hatte das Gefühl, vor Hitze zu vergehen. „Oh, Gott", keuchte ich, als er mich in seinen Mund aufnahm, seine Zunge aber weiterhin in Einsatz blieb. Alleine diese feuchte Hitze hätte beinahe ausgereicht, um mich kommen zu lassen, aber ich musste meine gesamte Beherrschung aufbringen, um dies zu verhindern. Gibbs' Zähne schabten leicht über mein Glied, gefolgt von seiner Zunge, die sich geschickt an der empfindlichen Spitze zu schaffen machte und mir damit fast den Verstand raubte. Ich fühlte nur noch seinen warmen, feuchten Mund, der mich in eine Ekstase versetzte, die unglaublich intensiv war. Meine Hüften hoben sich unwillkürlich von den Polstern ab, ich bog mich ihm entgegen und spürte, wie ich langsam aber sicher auf den Höhepunkt zusteuerte. Mein Stöhnen erfüllte die Luft im Wohnzimmer, genauso wie der Geruch der Leidenschaft, die zwischen uns herrschte.

Ich schloss meine Augen, da ich Angst hatte, die sich drehende Decke über mir würde sonst auf mich herabstürzen und mich unter sich begraben. Jethro schickte mich immer weiter auf den Rand des bodenlosen Abgrundes zu, aber bevor ich hinunterstürzen konnte, hörte er auf, mich mit seiner Zunge fast verrückt zu machen. Mein Atem kam in abgehackten Stößen und ich riskierte es, meine Augen wieder zu öffnen und blickte in Blaue, die mich voller Lust ansahen. Gibbs senkte sein Gesicht und küsste mich lange und ausgiebig, wobei sich zu seinem eigenen Geschmack mein eigener gesellte. Es war eine berauschende Mischung und ließ mich erneut schwindelig werden. Nach einer Ewigkeit lösten wir uns voneinander und er richtete sich auf. Mein Blick blieb auf seiner unübersehbaren Ausbuchtung an seiner Hose hängen und ich beobachtete, wie er anfing, sich selbst auszuziehen, wobei er sich nicht weniger geschickt anstellte wie bei mir. Innerhalb kürzester Zeit kniete er nackt vor mir und ich konnte ihm förmlich ansehen, dass er nicht mehr länger warten wollte. Ohne zu zögern drehte ich mich auf den Bauch, stützte mich mit meinen Armen auf und streckte ihm mein Hinterteil entgegen.
Ich hörte, wie er sich leise hinter mir bewegte und die kleine Tube Gleitgel aus der Schublade des Tisches holte, der neben der Couch stand. Seit ich mit Jethro zusammen war, konnte ich nie wissen, wo wir miteinander schlafen würden, weshalb ich in fast jedem Raum meines Hauses irgendwo eine Tube Gel verstaut hatte – nur für alle Notfälle.
Gleich darauf spürte ich, wie er ohne zu zögern einen Finger in mich hineingleiten ließ und ich mich ihm dadurch langsam öffnete. Ungeachtet seiner vorherigen Wildheit ließ er sich Zeit, raubte mir mit den kleinen Bewegungen beinahe den Verstand.
Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, als er seine Finger durch sein Glied ersetzte, das er gegen mein Hinterteil presste, kurz inne hielt und dann mit einem harten Stoß in mich eindrang. Von dieser Heftigkeit übermannt, stieß ich einen überraschten Schrei aus, der sich mit Gibbs' Stöhnen vermischte. Er füllte mich komplett aus und verharrte in dieser Stellung, ließ aber gleich darauf seinen Oberkörper auf meinen Rücken nieder und biss mir ein wenig schmerzhaft in meinen Hals, was meine Lust aber noch weiter anheizte. Seine Hände wanderten über meine Brust und Bauch und mit den Fingern seiner rechten Hand fuhr er sachte über mein erigiertes Glied. Es war eine federleichte Berührung, aber gerade deshalb hatte ich das Gefühl, den Verstand zu verlieren. Meiner Kehle entrang sich ein lautes Stöhnen und ich krallte meine Hände in die weiche Polsterung. Langsam begann sich Jethro schließlich in mir zu bewegen – im Rhythmus seiner streichelnden Finger, die sich aber bald um meinen Schwanz schlossen. Seine Stöße wurden schneller, er drang stets ganz tief in mich ein und traf jedes Mal den empfindlichen Punkt in meinem Inneren, der meine Lust mehr und mehr steigerte und meine Nerven in ein wahres Flammenmeer aufgehen ließ. Unser beider Stöhnen erfüllte die Luft und ließ sie förmlich vibrieren. Seine Finger trieben mich unaufhaltsam auf den Höhepunkt zu und als ich glaubte, mich nicht mehr zurückhalten zu können, ließ er erneut von mir ab. Gibbs richtete sich auf, umfasste meine Hüften mit beiden Händen und begann wie in einem Rausch in mich hineinzustoßen – immer und immer wieder, bis sich seine Finger in meine Haut gruben und sich seine Muskeln anspannten. Ein letztes Mal drang er ganz tief in mich ein, mit einem lauten Keuchen ergoss er sich heiß in mir und er ließ sich erneut auf meinen Rücken sinken, so als ob ihn seine gesamte Kraft verlassen hätte. Ihn derart tief und intensiv zu spüren – gepaart mit seinem Stöhnen - schickte mich in den bodenlosen schwarzen Abgrund. Ich versteifte mich, krallte mich in die Polster und erreichte einen heftigen Höhepunkt, der mir buchstäblich den Boden unter den Füßen wegzog und vor meinen Augen kleine Pünktchen aufblitzen ließ. Mein Schrei verhallte in der vor Leidenschaft geschwängerten Luft und ich holte keuchend Atem, um das Gefühl zu ersticken niederzuringen.
Für ein paar Sekunden genossen wir die intime Nähe des anderen, bevor sich Gibbs langsam aus mir zurückzog. Völlig entkräftet ließ ich mich auf das Sofa fallen, drehte mich mit Mühe auf den Rücken und blickte zu meinem Freund hoch, der noch immer kniete. Seine Brust hob und senkte sich in schnellen Abständen und seine Haut war von Schweiß überzogen. Lächelnd streckte ich ihm eine Hand entgegen, die er sofort nahm und sich von mir hinunterziehen ließ. Die Leidenschaft war aus seinen Augen verschwunden, aber es lag weiterhin Verlangen darin und ich wusste, dass diese Nacht wohl noch lange nicht zu Ende war.
Zärtlich presste Jethro seine Lippen auf meine, fuhr mir liebevoll durch meine schweißnassen Haare und wanderte weiter zu der Stelle an meinem Hals, in die er vorher gebissen hatte. „Von mir aus kann die nächste Videokonferenz wieder in einer Auseinandersetzung mit Jenny enden", sagte ich mit kratziger Stimme und schluckte mehrmals, um meinen trockenen Rachen zu befeuchten. Er hob seinen Kopf und sah mich mit einer erhobenen Augenbraue an. „Ach ja?" „Ja", antwortete ich und grinste. „Ich habe gar nicht gewusst, dass du so wild sein kannst." „Ich auch nicht", erwiderte er wahrheitsgemäß, umfasste sanft mein Gesicht mit beiden Händen und sah mir fest in die Augen. „Ich liebe dich, Tony", sagte er leise, aber bestimmt. „Vergiss das nie, egal was passiert." Seine Worte riefen in mir ein leichtes Unbehagen wach und mein Grinsen verflüchtigte sich von einer Sekunde zur anderen. Ich blickte ihn misstrauisch an. „Was soll denn passieren?" wollte ich wissen. Er schüttelte nur den Kopf und wiederholte: „Egal was geschieht, vergiss niemals, dass ich dich von ganzem Herzen liebe." Seine plötzliche Ernsthaftigkeit erschreckte mich ein wenig und ich nickte automatisch mit meinem Kopf. „Ich werde es nie vergessen", hauchte ich, vergrub meine Hände in seinen Haaren und zog ihn zu mir herunter. „Und egal was passiert, ich liebe dich auch", fügte ich hinzu, seinen Wortlaut verwendend. Ein kleines Lächeln bildete sich auf seinen Lippen und die Ernsthaftigkeit verschwand so schnell wie sie gekommen war. Eine Sekunde später küssten wir uns, zuerst zärtlich und dann leidenschaftlich. Und wie ich bereits vorher vermutet hatte, war diese Nacht noch lange nicht zu Ende.

Fortsetzung folgt...
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