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Es war fast dreiundzwanzig Uhr, Gibbs lag wach im Bett und in den Armen lag eine schlafende Ziva, mal wieder hatte er dieses Dauergrinsen auf seinen Lippen, mal wieder bekam er es nicht los. Gedankenverloren fuhr er ihr mit einer Hand durchs Haar, die andere Ruhte auf ihrem Rcken. Er konnte nicht glauben, dass das hier wirklich passiert war. Und er konnte auch nicht glauben wie glcklich er war, er drfte nicht Glcklich sein, er msste nach Tony suchen, oder zu mindestens Fornell Feuer unter dem Arsch machen. Aber nein er lag hier, zusammen mit Ziva, gegen seine eigene Regel verstoend und lie die Welt, Welt sein lassen. Konnte er Tony einfach vergessen? Konnte er einfach nicht mehr an ihn denken, sich einreden er sein tot, wobei er ohnehin wahrscheinlich nicht mehr lebte. Er klammerte sich an einen Strohhalm. Doch fing Tony an in Vergessenheit zu geraten? Abby hat ihre Lebensfreude wieder ein Stck weit zurck, er schien Glcklich zu sein, er. Aber ohne Tony? Er war verwirrt, wie konnte er so etwas auch nur im Ansatz denken? Er faste vorsichtig nach Zivas Arm, der ber seinem Bauch lag und schlpfte vorsichtig, darauf bedacht Ziva nicht zu wecken, aus dem Bett. Leise schloss er die Tr hinter sich und lief ein die Stufen nach unten, ging in die Kche und whlte die Nummer von Fornell. Nach wenigen Sekunden meldete dieser sich auch schon.
Fornell?" blaffte er in Gibbsmanier in den Hrer.
Tobias, ich bins."
Gibbs was wollen sie es ist halb zwlf!"
Erzhlen sie mir nicht sie htten geschlafen!"
Und selbst wenn, was wollen sie?"
Sie bitten sofort mit der Suche anzufangen"
Gibbs. Es ist Weihnachten, wenn sie mir Mnner beschaffen die freiwillig gehen dann gerne."
Das kann doch nicht so schwer sein, es wird wohl Menschen geben denen nichts an den Feiertagen liegt?"
Ich weis sie wollen Gewissheit..." er machte eine kurze Pause.
...ich werde tun was sich machen lsst." Und kaum hatte er das gesagt war die Verbindung auch schon unterbrochen.
Gibbs drehte sich um, er wollte wieder zurck zu Ziva, doch als er sich umdrehte sah er sie in der Tr stehen, er erschrak, lie es sich jedoch nicht anmerken. Wie viel hatte sie mitbekommen?
Was machst du hier?" fragte er.
Ich bin aufgewacht als ich gemerkt habe das du weg bist und dann habe ich deine Schritte gehrt und bin dir hinterher... Was fr eine Suche?" fragte sie nach einiger Zeit und kam nher auf Gibbs zu. Er wusste nicht was er sagen sollte, vielleicht die Wahrheit, aber das knnte sie noch mehr verletzen wenn Tony wirklich Tot sein sollte.
Jethro, von was fr einer Suche hast du gesprochen, wer war das?"
Fornell." Antwortete er ehrlich, er konnte sie nicht belgen, nicht mehr, da war viel zu viel zwischen ihnen. Sie kam jetzt den letzten Schritt zu ihm und legte die Hand auf seine Brust.
Nach was sucht ihr?" Gibbs schaute zu Boden, nach langen Momenten schaute er ihr in die fragenden Augen, er musste es jemandem sagen,
Nach Tony!" Die warme Hand glitt von seiner Brust, er wusste nicht was Zivas in diesem Moment dachte. Sie schaute in ganz unglubig an, fast wie ein kleines Mdchen die gerade erfahren hat das es den Weihnachtsmann wirklich nicht gibt.
Was?" fragte sie und ihre Stimme zitterte.
Sie suchen nach Tony!" berwand er sich noch ein mal zu sagen.
Was soll das heien?" Ziva trat einen Schritt von Gibbs weg.
Es tut mir Leid Ziva!" meinte er jetzt und seine Stimmer war ehrlich, obwohl er nicht wusste was ihm jetzt wirklich Leid tat.
Das ist nicht die Antwort. Tony ist Tot, Gibbs! Er lebt nicht mehr, warum suchen sie nach ihm?" ihre Stimme war Verzweifelt. Sie wollte das nicht glauben, sie hatte gerade fast mit dem Kapitel Anthony DiNozzo abgeschlossen, hatte es verarbeitet, wrde es nie vergessen, aber jetzt?
Ich wei nicht wie viele, aber es gibt Insassen des Hubschraubers die ihn lebend verlassen haben bevor er explodiert ist?" meinte er und ging den Schritt den Ziva gerade nach hinten gegangen ist auf sie zu.
Ziva schttelte immer Verzweifelter den Kopf.
Ich will nicht schon wieder hoffen und dann schrecklich enttuscht werden, das halt ich nicht aus." Trnen bannten sich jetzt einen Weg ber ihr Gesicht.
Nein nicht noch einmal! Er ist tot, er kommt nicht wieder." Gibbs ging das letzt Stck auf sie zu und nahm sie fest in den Arm und sie fiel.

Nach einer knappen halben Stunde hatte es Gibbs geschafft sie wieder ins Bett zu bringen, sie hatte sich wieder einigermaen beruhigt und Gibbs erklrte ihr alles was er wusste und was jetzt geschehen wrde.
Abby darf es nicht erfahren, es wre noch schlimmer fr sie wie fr uns wenn man ihn nicht findet oder nur seine Leiche." Flsterte Gibbs, er hatte Ziva noch immer fest im Arm. Diese nickte, sie hatte nicht viel gesprochen sie hrte zu, versuchte ihn zu verstehen, warum er ihr es nicht sofort gesagt hatte. Und irgendwann schlief sie ein, sie wusste nicht wann, aber sie schlief und sie trumte, trumte von Tony, von Gibbs. Unruhig wlzte sie sich umher, schreckte manchmal kurz auf um sich sicher zu sein wo sie war und das Gibbs noch immer bei ihr war, aber immer wenn das passierte lag er da neben ihr und schaute sie an, er schlief nicht. Ziva fragte sich warum sie schlafen konnte, aber sie tat es und immer wieder schlief sie ein und die Trume fingen wieder von vorne an.

Am nchsten Morgen wachte sie langsam auf, diesmal nicht von einem Traum verfolgt, sie schaute sich um, aber diesmal war Gibbs nicht hier, das Bett war leer. Ihr Blick fiel auf die Uhr, es war kurz nach Sechs, sie schlug die Decke nach hinten und Suchte sich ein T-Shirt aus Gibbs Schrank, zog es sich ber und ging die Treppen nach unten um Gibbs dann in seiner Werkstatt zu finden, auch diese Treppen lief sie nach unten und blieb auf der untersten Stufe stehen, Gibbs schaute zu ihr auf, hier unten war es kalt, sie legte ihre Are um ihren Krper.
Guten Morgen!" meinte er, Ziva lchelte ihn zur Antwort an und setzte sich dann auf die Holzstufe. Und dachte ber dass nach was sie gestern erfahren hatte.
War das vielleicht nur ein Traum gewesen? Einer dieser vielen die sie heute Nachte geqult hatten?
Aber sie schttelte innerlich den Kopf, das war kein Traum gewesen. Man war wirklich auf der Suche nach Tony und eigentlich wollte sie grinsen und sich freuen bei diesem Gedanken aber sie konnte nicht, zu dominant war das Bild dass vor ihrem Geistigen Auge umherschwirrte. Das Bild von einer Leiche, die bei nherem hinsehen zu Tony wurde.
Wie geht es dir?" holte sie Gibbs aus ihren Gedanken, sie schaute zu ihm und riss die weiter Augen auf, sie hatte nicht gehrt was er gesagt hat.
Wie bitte?" fragte sie und Gibbs kam zu ihr, setzte sich neben sie und legte eine Hand um ihre Schultern.
Ich hab gefragt, wie es dir geht?" sie drckte sich fest an ihn, seit wann tat sie das eigentlich, seit wann wollte sie die nhe eines Mannes? Seit wann fhlte sie sich Sicher in den Armen eines Mannes? Wann hat sie sich so verndert? Seit wann war sie diese Art von Frau?
Ich wei nicht... ich wei nicht!" sie schttelte den Kopf und zuckte dabei mit ihren Schultern, versuchte die Trnen zu unterdrcken, die drohten ungehalten ber ihr Gesicht zu laufen.
Was soll ich Abby sagen? Wie soll ich ihr in die Augen schauen? Ich kann sie nicht anlgen, nicht Abby!" jetzt konnte sie sich nicht mehr zusammen reisen, viele kleine Trnen rannen ber ihr Gesicht, Gibbs streichelte ihr sanft mit der rechten Hand ber den Rcken, mit der linken hielt er ihre Hand fest. Und lange Zeit hielt Gibbs seine neu gewonnene Liebe einfach im Arm, versuchte ihr ein wenig Halt zu geben, doch wo sollte er diesen noch her nehmen? Irgendwann blieb seine Hand ruhig auf ihrem Rcken und er merkte wie sie immer ruhiger Atmete .
Du hast ihn wirklich sehr gemocht oder?" fragte er, nach dem noch mehr Zeit vergangen war, Zeit in der sie einfach in seinen Armen lag.
Tony?" fragte sie obwohl sie die Antwort wusste. Gibbs nickte zur Antwort.
Ja, ich hab ihn gemocht, gegen meinen Willen, aber man kann nichts anderes tun als ihn mgen, ich wei nicht warum, aber er hatte so etwas an sich. Ich wusste das ich zu ihm kommen kann, wenn ich ihn brauchen sollte... er htte alles gemacht. Er war nicht der Mann der er vorgab zu sein, da war viel mehr..."
Wie ein Bruder..." sagte er kurz, Zivas Blick fiel zu einer Stelle am Boden, ihr Bruder. Hier starb er, hier wurde er umgebracht... von ihr.
Ja, er war wie ein Bruder, ein richtiger Bruder!"

Die Wohnung war eine einzige Mllhalde und sie stand mitten drin. Abby schaute sich um, sie war gerade erst aufgestanden aber ihr war sofort klar das sie etwas machen musste, berall lag Geschenkpapier, Schokoladenpapier und zwischen drin immer mal wieder eines der Geschenke die sie bekommen hatte fr sich und das Baby.
Was ein toller Tag!" murmelte sie ironisch in sich hinein und beschloss zu aller erst einmal duschen zu gehen, in der Hoffnung das zwischendurch die Heinzelmnnchen kamen, aber als sie wieder aus dem Badezimmer kam hatte sich nichts verndert.
Einige Augenblicke stand sie noch da und sammelte Motivation, bis sie schlielich anfing alle Papiere einzusammeln und sie in einen groen Kartone zu stecken, nachdem sie das gemacht hatte sah man wenigstens den Boden in dem kleinen Raum wieder. Pltzlich fand sie es im Raum viel zu still, sie lief zur Anlage und nahm einen Packen CDs in die Hand die daneben lagen. Sie schaute sie durch und ihr war schnell klar das es nicht ihre CDs waren. Es waren alles Tonys CD, die sie eigentlich weg packen wollte, aber bisher noch nicht gengend berwindung gefunden hatte, all seine Sachen in Kartons zu rumen und dann an irgendeinem Unbedeutenden Ort verstauben zu lassen. Ebenso wie seine Wohnung, sie war sehr oft dort, aber sie schaffte es einfach nicht sie aufzulsen.
Sie suchte eine ganz bestimmte CD von Jon Bon Jovi aus dem Stapel und legte sie ein, drckte die entsprechende Nummer und schon ertnten die ersten lauten E-Gitarrenklnge des Liedes. Sie wandte sich wieder ihrem Karos zu und sang lauthals mit. Genauso wie Tony es einmal gemacht hatte fr sie, fr seinen Queen of New Orleans, sie grinste bei dieser Erinnerung und fing an weiter aufzurumen.
... She said baby our love's just like your songs
The beat ain't bad but the words are all wrong
It's time to pack my bags, it's time to just move on…
… Ooh, ooh - I was dancing with the Queen of New Orleans
Ooh, ooh - dancing in the street of New Orleans
Ooh, ooh – dancing cheek to cheek in New Orleans
Ooh, ooh – it was almost like a dream…
Es war nicht genau ihre Musik, aber dieses Lied amsierte sie immer noch, wieder und wieder kam der Refrain und sie sang immer lauter und der Raum rumte sich im Laufe der CD von alleine auf.
Am Schluss lies sie sich auf ihr Sofa fallen und schaute sich ihr Meisterwerk an.
War doch gar nicht so schlimm!" grinste sie in sich hinein.

Mittlerweile war es frher Nachmittag und Gibbs und Ziva waren mehr oder weniger damit beschftigt nicht andauert das Telefon anzustarren, stand dessen saen sie gemeinsam auf einem Sessel, in Gibbs Wohnzimmer und hingen beide ihren Gedanken nach, im Hintergrund lief ein Radiosenden, beide achteten nicht auf die Musik, oder dass was gesprochen wrde, es war einfach nur eingeschaltet weil es immer eingeschaltet war, damit es nicht ganz so ruhig in diesem groen Haus war.
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